Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 3. Altenburg, 1779.wünsch Jhnen aus Herzensgrund gute Bes- "Keine, sprach er, als in den uner- soll:
wuͤnſch Jhnen aus Herzensgrund gute Beſ- „Keine, ſprach er, als in den uner- ſoll:
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0088" n="88"/> wuͤnſch Jhnen aus Herzensgrund gute Beſ-<lb/> ſerung, an Leib und an der Seel! Und<lb/> zweifle nicht, daß die Nachkur eines guten<lb/> Benehmens wackrer Leute gegen Sie, ſolche<lb/> gar ſehr befoͤrdern werde. Jhr Zuſtand<lb/> geht mir zu Herzen, und ich wollt’ es ſtuͤnd<lb/> in meinem Vermoͤgen, Jhr Schickſal zu<lb/> mildern und Jhnen zu guͤnſtigern Adſpekten<lb/> foͤrderlich und dienſtlich zu ſeyn. Sagen<lb/> Sie mir, was iſt Jhr Jntent, nach voll-<lb/> brachter Badekur, und was haben Sie fuͤr<lb/> Ausſichten in die Zukunft?</p><lb/> <p>„Keine, ſprach er, als in den uner-<lb/> meßlichen blauen Himmel hinaus, und dieſe<lb/> ſind mir Herzerquickender, als der Anblick<lb/> der getuͤnchten Graͤber, unter deren Obdach<lb/> ich mich nicht bergen mag. — Jch habe<lb/> noch ein Gluͤck im Beſitz, das erſte natuͤr-<lb/> liche Vorrecht der Menſchen, deſſen ſie ſich<lb/> um einer Nichtswuͤrdigkeit willen entſchla-<lb/> gen; das mir aber kein Menſch rauben<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſoll:</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [88/0088]
wuͤnſch Jhnen aus Herzensgrund gute Beſ-
ſerung, an Leib und an der Seel! Und
zweifle nicht, daß die Nachkur eines guten
Benehmens wackrer Leute gegen Sie, ſolche
gar ſehr befoͤrdern werde. Jhr Zuſtand
geht mir zu Herzen, und ich wollt’ es ſtuͤnd
in meinem Vermoͤgen, Jhr Schickſal zu
mildern und Jhnen zu guͤnſtigern Adſpekten
foͤrderlich und dienſtlich zu ſeyn. Sagen
Sie mir, was iſt Jhr Jntent, nach voll-
brachter Badekur, und was haben Sie fuͤr
Ausſichten in die Zukunft?
„Keine, ſprach er, als in den uner-
meßlichen blauen Himmel hinaus, und dieſe
ſind mir Herzerquickender, als der Anblick
der getuͤnchten Graͤber, unter deren Obdach
ich mich nicht bergen mag. — Jch habe
noch ein Gluͤck im Beſitz, das erſte natuͤr-
liche Vorrecht der Menſchen, deſſen ſie ſich
um einer Nichtswuͤrdigkeit willen entſchla-
gen; das mir aber kein Menſch rauben
ſoll:
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