Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 4. Altenburg, 1779.Einer will wahren Arsenik aus dem Sedi- Freund Spörtlern wolts nicht ein daß muthen
Einer will wahren Arſenik aus dem Sedi- Freund Spoͤrtlern wolts nicht ein daß muthen
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Einer will wahren Arſenik aus dem Sedi-
ment heraus geklaubt haben, den uͤbrigen
Kollegen hats damit nicht gelingen wollen.
Daraus zieh ich den ſichern Schluß, daß
das Kollegium mit der Sedimentprobe
nicht chymiſch, ſondern phyſiognomiſch zu
Werk gegangen ſey. Sie betrachteten die
ſaͤmtlichen Seſtern, wie ich heut morgen die
ſaͤmtlichen Malefikanten. Weil Richter
und Schoͤppen einmuͤthig ſchrieen die gan-
ze Rott ſey heilloß Geſindel, ſo fand ich
iede Phyſiognomie mehr oder weniger mit
dem Kainszeichen geſtempelt. Und weil
in Zuͤrch das allgemeine Geſchrey ſich erhob:
der Tod in Toͤpfen! ſo ſahen die Aerzte
dem Sediment alsbald die Giftphyſiognomie
an und die erhitzte Phantaſie des Einen
wuͤrzt es flugs mit einer Doſis Wuͤrgeſalz.
Freund Spoͤrtlern wolts nicht ein daß
ich ihm ſein Korpus Delikti ſo wegraͤſon-
nirte, und weil er nun ganz ſicher ver-
muthen
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Zitationshilfe: | Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 4. Altenburg, 1779, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen04_1779/90>, abgerufen am 16.07.2024. |