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Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

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Drittes Buch. Cap. II.
geweihete Sachen/ wie auch die Gelter deß Gotts-Kastens
entwendet werden/ wird am Leben gestrafft.

Menschen-
Diebstahl.
Der Menschen Diebstahl/ so nach Göttlichen und
allgemeinen Rechten auch am Leben gestrafft wird.

Den Dieben werden gleichgestrafft/ die jenigen/ so
zum Diebstahl gerathen/ und selbigen vollziehen helffen/
Helffer zu
den Dieb-
stählen.
obgleich sie den Diebstahl selbsten nicht begangen/ als da
sind/ die jenigen/ welche Wacht gehalten; Jtem/ die/ so
wüssentlich und gefährlicher weiß vom gestohlenen Gut
Theil nehmen: Oder die Dieben wüssentlich/ und gefähr-
lich speisen/ träncken/ herbergen/ den Diebstahl annemmen/
heimlich verbergen/ verkauffen/ vertreiben/ oder in ande-
re weg Förderung thun. Halß-Grichts Ord. 40. Gsatz.

Käuffer
wüssentlich
gestohle-
nen Guts.
Ferners sind die jenigen/ so gestohlen Gut wüssent-
lich kauffen/ nicht allein schuldig dem Eigenthumbs Her-
ren solches ohne alles Entgelt abfolgen zulassen/ sondern
werden darüber noch von der Oberkeit mit willkürlicher
Straff belegt/ nach allgemeinen Rechten.

Endlichen dann tragen die allgemeinen Rechte auch
Alter deß
Dieben
zuerwegen.
Rechenschafft deß Alters eines Dieben/ also daß derselbi-
ge/ so er noch under vierzehen Jahren ist/ ohne sondere
Ursach nicht an Leib und Leben zu straffen. Halßgrichts
Ordnung. 164. Gsatz.

Die Räuber dann/ so dessen überzeuget/ werden mit
Räuber.dem Schwerdt | vom Leben zum Tod hingerichtet; Halß-
grichts Ord. 136. Gsatz.

Drit-

Drittes Buch. Cap. II.
geweihete Sachen/ wie auch die Gelter deß Gotts-Kaſtens
entwendet werden/ wird am Leben geſtrafft.

Menſchen-
Diebſtahl.
Der Menſchen Diebſtahl/ ſo nach Goͤttlichen und
allgemeinen Rechten auch am Leben geſtrafft wird.

Den Dieben werden gleichgeſtrafft/ die jenigen/ ſo
zum Diebſtahl gerathen/ und ſelbigen vollziehen helffen/
Helffer zu
den Dieb-
ſtaͤhlen.
obgleich ſie den Diebſtahl ſelbſten nicht begangen/ als da
ſind/ die jenigen/ welche Wacht gehalten; Jtem/ die/ ſo
wuͤſſentlich und gefaͤhrlicher weiß vom geſtohlenen Gut
Theil nehmen: Oder die Dieben wuͤſſentlich/ und gefaͤhr-
lich ſpeiſen/ traͤncken/ herbergen/ den Diebſtahl annemmen/
heimlich verbergen/ verkauffen/ vertreiben/ oder in ande-
re weg Foͤrderung thun. Halß-Grichts Ord. 40. Gſatz.

Kaͤuffer
wuͤſſentlich
geſtohle-
nen Guts.
Ferners ſind die jenigen/ ſo geſtohlen Gut wuͤſſent-
lich kauffen/ nicht allein ſchuldig dem Eigenthumbs Her-
ren ſolches ohne alles Entgelt abfolgen zulaſſen/ ſondern
werden daruͤber noch von der Oberkeit mit willkuͤrlicher
Straff belegt/ nach allgemeinen Rechten.

Endlichen dann tragen die allgemeinen Rechte auch
Alter deß
Dieben
zuerwegen.
Rechenſchafft deß Alters eines Dieben/ alſo daß derſelbi-
ge/ ſo er noch under vierzehen Jahren iſt/ ohne ſondere
Urſach nicht an Leib und Leben zu ſtraffen. Halßgrichts
Ordnung. 164. Gſatz.

Die Raͤuber dann/ ſo deſſen uͤberzeuget/ werden mit
Raͤuber.dem Schwerdt | vom Leben zum Tod hingerichtet; Halß-
grichts Ord. 136. Gſatz.

Drit-
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[138/0154] Drittes Buch. Cap. II. geweihete Sachen/ wie auch die Gelter deß Gotts-Kaſtens entwendet werden/ wird am Leben geſtrafft. Der Menſchen Diebſtahl/ ſo nach Goͤttlichen und allgemeinen Rechten auch am Leben geſtrafft wird. Menſchen- Diebſtahl. Den Dieben werden gleichgeſtrafft/ die jenigen/ ſo zum Diebſtahl gerathen/ und ſelbigen vollziehen helffen/ obgleich ſie den Diebſtahl ſelbſten nicht begangen/ als da ſind/ die jenigen/ welche Wacht gehalten; Jtem/ die/ ſo wuͤſſentlich und gefaͤhrlicher weiß vom geſtohlenen Gut Theil nehmen: Oder die Dieben wuͤſſentlich/ und gefaͤhr- lich ſpeiſen/ traͤncken/ herbergen/ den Diebſtahl annemmen/ heimlich verbergen/ verkauffen/ vertreiben/ oder in ande- re weg Foͤrderung thun. Halß-Grichts Ord. 40. Gſatz. Helffer zu den Dieb- ſtaͤhlen. Ferners ſind die jenigen/ ſo geſtohlen Gut wuͤſſent- lich kauffen/ nicht allein ſchuldig dem Eigenthumbs Her- ren ſolches ohne alles Entgelt abfolgen zulaſſen/ ſondern werden daruͤber noch von der Oberkeit mit willkuͤrlicher Straff belegt/ nach allgemeinen Rechten. Kaͤuffer wuͤſſentlich geſtohle- nen Guts. Endlichen dann tragen die allgemeinen Rechte auch Rechenſchafft deß Alters eines Dieben/ alſo daß derſelbi- ge/ ſo er noch under vierzehen Jahren iſt/ ohne ſondere Urſach nicht an Leib und Leben zu ſtraffen. Halßgrichts Ordnung. 164. Gſatz. Alter deß Dieben zuerwegen. Die Raͤuber dann/ ſo deſſen uͤberzeuget/ werden mit dem Schwerdt | vom Leben zum Tod hingerichtet; Halß- grichts Ord. 136. Gſatz. Raͤuber. Drit-

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Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/154>, abgerufen am 18.05.2024.