Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.Viertes Buch. Cap. V. Es ist aber nicht allein dem Kläger zu gelassen/ Kund- Wann der Antworter in seiner Verantwortung et- Belangend die zwyte Gattung Beweißthumb mit Offentliche Instrument, die zum Beweißthum ei- Weilen dergleichen offentliche Instrument mehrmals schender
Viertes Buch. Cap. V. Es iſt aber nicht allein dem Klaͤger zu gelaſſen/ Kund- Wann der Antworter in ſeiner Verantwortung et- Belangend die zwyte Gattung Beweißthumb mit Offentliche Inſtrument, die zum Beweißthum ei- Weilen dergleichen offentliche Inſtrument mehrmals ſchender
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0208" n="192"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Viertes Buch. Cap. <hi rendition="#aq">V.</hi></hi> </fw><lb/> <p>Es iſt aber nicht allein dem Klaͤger zu gelaſſen/ Kund-<lb/> ſchafft zu ſtellen/ ſondern auch in gewuͤſſen Faͤhlen dem<lb/> Antworter/ welches der Statt Bern Gſatz auf folgende<lb/> Weiß erlaͤuteret. <hi rendition="#aq">fol.</hi> 182.</p><lb/> <p>Wann der Antworter in ſeiner Verantwortung et-<lb/> was anders einfuͤhren/ und der Klaͤger ſolches verneinen<lb/> wurde: So ſoll dem Antworter gleicher maſſen Kundſchafft<lb/> erkennt werden/ ſo fehr daß ſoͤlliches deß Klaͤgers Bewei-<lb/> ſung nicht ſtracks zu wider ſeye: Dann ſelbiges G’ſatz<lb/> nicht geſtattet in einerley Sach Kundſchafft gegen Kund-<lb/> ſchafft zu ſtellen/ außgenommen/ wann es umb ein Tod-<lb/> ſchlag zuthun iſt: So dann dem Antworter Kundſchafft<lb/> erkennt iſt/ ſoll es mit derſelben wie oben beſchrieben/ ge-<lb/> halten werden.</p><lb/> <p>Belangend die zwyte Gattung Beweißthumb mit<lb/><note place="left">Beweiß-<lb/> thum mit<lb/> Schrifften.</note>Schrifften Sigel und Brieffen: Jſt daruͤber zubeobach-<lb/> ten/ daß es zweyerley Schrifften gibt. 1. Offentliche<lb/><hi rendition="#aq">Inſtrument,</hi> als Oberkeitliche <hi rendition="#aq">Authoriſiert</hi>e Brieff und<lb/> Siegel: Oder die da durch geſchworne Schreiber verferti-<lb/> get ſind. 2. Beſondere Schrifften einer <hi rendition="#aq">Privats-</hi>Per-<lb/> ſohn/ als ihr Hauß-Buch oder andere von ihra <hi rendition="#aq">privatim</hi><lb/> geſchriebene Brieffen/ Zedell/ ꝛc.</p><lb/> <p>Offentliche <hi rendition="#aq">Inſtrument,</hi> die zum Beweißthum ei-<lb/> ner Streit-Sach vor Gricht eingelegt werden/ beſtehen<lb/> in ihrer Glaubwuͤrdigen Guͤltigkeit/ biß daß ſie jemand<lb/> abſetzt/ wie Recht iſt: Es ſeye durch Erzeigung daß ſie<lb/> falſch ſeyen/ oder unguͤltig/ <hi rendition="#aq">cancelli</hi>ert/ außgeloſchen/<lb/> oder was dergleichen.</p><lb/> <p>Weilen dergleichen offentliche <hi rendition="#aq">Inſtrument</hi> mehrmals<lb/> uͤber ligende Guͤter/ Grund und Boden auffgerichtet ſind/<lb/> als iſt dem fuͤrſichtigen Richter uͤberlaſſen/ je nach heu-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchender</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [192/0208]
Viertes Buch. Cap. V.
Es iſt aber nicht allein dem Klaͤger zu gelaſſen/ Kund-
ſchafft zu ſtellen/ ſondern auch in gewuͤſſen Faͤhlen dem
Antworter/ welches der Statt Bern Gſatz auf folgende
Weiß erlaͤuteret. fol. 182.
Wann der Antworter in ſeiner Verantwortung et-
was anders einfuͤhren/ und der Klaͤger ſolches verneinen
wurde: So ſoll dem Antworter gleicher maſſen Kundſchafft
erkennt werden/ ſo fehr daß ſoͤlliches deß Klaͤgers Bewei-
ſung nicht ſtracks zu wider ſeye: Dann ſelbiges G’ſatz
nicht geſtattet in einerley Sach Kundſchafft gegen Kund-
ſchafft zu ſtellen/ außgenommen/ wann es umb ein Tod-
ſchlag zuthun iſt: So dann dem Antworter Kundſchafft
erkennt iſt/ ſoll es mit derſelben wie oben beſchrieben/ ge-
halten werden.
Belangend die zwyte Gattung Beweißthumb mit
Schrifften Sigel und Brieffen: Jſt daruͤber zubeobach-
ten/ daß es zweyerley Schrifften gibt. 1. Offentliche
Inſtrument, als Oberkeitliche Authoriſierte Brieff und
Siegel: Oder die da durch geſchworne Schreiber verferti-
get ſind. 2. Beſondere Schrifften einer Privats-Per-
ſohn/ als ihr Hauß-Buch oder andere von ihra privatim
geſchriebene Brieffen/ Zedell/ ꝛc.
Beweiß-
thum mit
Schrifften.
Offentliche Inſtrument, die zum Beweißthum ei-
ner Streit-Sach vor Gricht eingelegt werden/ beſtehen
in ihrer Glaubwuͤrdigen Guͤltigkeit/ biß daß ſie jemand
abſetzt/ wie Recht iſt: Es ſeye durch Erzeigung daß ſie
falſch ſeyen/ oder unguͤltig/ cancelliert/ außgeloſchen/
oder was dergleichen.
Weilen dergleichen offentliche Inſtrument mehrmals
uͤber ligende Guͤter/ Grund und Boden auffgerichtet ſind/
als iſt dem fuͤrſichtigen Richter uͤberlaſſen/ je nach heu-
ſchender
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/208 |
Zitationshilfe: | Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/208>, abgerufen am 16.07.2024. |