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Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

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Erstes Buch Cap. III.
dere ihr Ansprach nicht scheinbar machen könte/ wie nechst-
gemelt/ so soll die Ehe nicht hafften/ obgleich zwischen
ihnen der Beyschlaff vorgangen wäre: Chor-Gr. Satz.
Art. XI.

Kein Persohn/ so in der Ehe gewesen/ und Ehebrü-
Ehebrüchi-
ge können
einander
nicht Ver-
ehelichen.
chig worden/ mag nach Absterben ihres Gemahls oder
Richtlicher Scheidung sich mit der Persohn verehelichen/
mit welcheren sie die Ehe gebrochen/ und vor dem Ehe-
stand Hurerey getrieben: Chor-Gr. Satzung. Art. VIII.

Ehe-Ver-
sprechung
bey Leben
der Ehe-
Parthey ist
ungültig.

Die Ehe Versprechung soll auch ungültig seyn/ die
ein Persohn einer andern thäte bey Leben seines Ehe-Ge-
mahls/ oder vor dessen Schidigung/ und der Beyschlaff/
so einiger underloffen/ abgestrafft werden: Chorgr. Satz.
Art. VIII.

Außsatz
hindert die
Ehebezeu-
hung.

Kein Ehe soll auch gestattet werden zwüschen sol-
chen Persohnen/ derer das Einte mit dem Außsatz behaf-
tet. Chorgr. Satz. XII.

Die Ehe zubeziehen ist auch verbotten zwischen Per-
Allzu nahe
Verwandt-
schafft hin-
deret auch
die Ehebe-
ziehung.
sohnen die einanderen in gewissem Grad oder Glied ver-
want sind: Und zwar in auf-und absteigender Linien,
nach Göttlichen und Weltlichen Gesatzen ohne einiges Zihl/
weilen der Natürliche Respect/ so Kinder den Elteren
schuldig/ nicht zulaßt/ daß Elteren und Groß-Elteren/
mit ihren Kinderen oder Kinds-Kinderen sich jemahlen
ehelichend noch vermischend.

Jn der Seiten und Collateral Linien dann ist
nach Göttlichem Gesatz im dritten Buch Mosis im 18.
und 20ten Capitel/ die Ehe verbotten zwischen Persoh-
nen so im zweyten Glid und näheren Graden ungleicher
Linien/ es seye in der Bluts-Linien/ oder durch Verschwä-
gerung einanderen verwandt sind: Nach der Statt Bern

Ge-

Erſtes Buch Cap. III.
dere ihr Anſprach nicht ſcheinbar machen koͤnte/ wie nechſt-
gemelt/ ſo ſoll die Ehe nicht hafften/ obgleich zwiſchen
ihnen der Beyſchlaff vorgangen waͤre: Chor-Gr. Satz.
Art. XI.

Kein Perſohn/ ſo in der Ehe geweſen/ und Ehebruͤ-
Ehebruͤchi-
ge koͤnnen
einander
nicht Ver-
ehelichen.
chig worden/ mag nach Abſterben ihres Gemahls oder
Richtlicher Scheidung ſich mit der Perſohn verehelichen/
mit welcheren ſie die Ehe gebrochen/ und vor dem Ehe-
ſtand Hurerey getrieben: Chor-Gr. Satzung. Art. VIII.

Ehe-Ver-
ſprechung
bey Leben
der Ehe-
Parthey iſt
unguͤltig.

Die Ehe Verſprechung ſoll auch unguͤltig ſeyn/ die
ein Perſohn einer andern thaͤte bey Leben ſeines Ehe-Ge-
mahls/ oder vor deſſen Schidigung/ und der Beyſchlaff/
ſo einiger underloffen/ abgeſtrafft werden: Chorgr. Satz.
Art. VIII.

Außſatz
hindert die
Ehebezeu-
hung.

Kein Ehe ſoll auch geſtattet werden zwuͤſchen ſol-
chen Perſohnen/ derer das Einte mit dem Außſatz behaf-
tet. Chorgr. Satz. XII.

Die Ehe zubeziehen iſt auch verbotten zwiſchen Per-
Allzu nahe
Verwandt-
ſchafft hin-
deret auch
die Ehebe-
ziehung.
ſohnen die einanderen in gewiſſem Grad oder Glied ver-
want ſind: Und zwar in auf-und abſteigender Linien,
nach Goͤttlichen und Weltlichen Geſatzen ohne einiges Zihl/
weilen der Natuͤrliche Reſpect/ ſo Kinder den Elteren
ſchuldig/ nicht zulaßt/ daß Elteren und Groß-Elteren/
mit ihren Kinderen oder Kinds-Kinderen ſich jemahlen
ehelichend noch vermiſchend.

Jn der Seiten und Collateral Linien dann iſt
nach Goͤttlichem Geſatz im dritten Buch Moſis im 18.
und 20ten Capitel/ die Ehe verbotten zwiſchen Perſoh-
nen ſo im zweyten Glid und naͤheren Graden ungleicher
Linien/ es ſeye in der Bluts-Linien/ oder durch Verſchwaͤ-
gerung einanderen verwandt ſind: Nach der Statt Bern

Ge-
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[6/0022] Erſtes Buch Cap. III. dere ihr Anſprach nicht ſcheinbar machen koͤnte/ wie nechſt- gemelt/ ſo ſoll die Ehe nicht hafften/ obgleich zwiſchen ihnen der Beyſchlaff vorgangen waͤre: Chor-Gr. Satz. Art. XI. Kein Perſohn/ ſo in der Ehe geweſen/ und Ehebruͤ- chig worden/ mag nach Abſterben ihres Gemahls oder Richtlicher Scheidung ſich mit der Perſohn verehelichen/ mit welcheren ſie die Ehe gebrochen/ und vor dem Ehe- ſtand Hurerey getrieben: Chor-Gr. Satzung. Art. VIII. Ehebruͤchi- ge koͤnnen einander nicht Ver- ehelichen. Die Ehe Verſprechung ſoll auch unguͤltig ſeyn/ die ein Perſohn einer andern thaͤte bey Leben ſeines Ehe-Ge- mahls/ oder vor deſſen Schidigung/ und der Beyſchlaff/ ſo einiger underloffen/ abgeſtrafft werden: Chorgr. Satz. Art. VIII. Kein Ehe ſoll auch geſtattet werden zwuͤſchen ſol- chen Perſohnen/ derer das Einte mit dem Außſatz behaf- tet. Chorgr. Satz. XII. Die Ehe zubeziehen iſt auch verbotten zwiſchen Per- ſohnen die einanderen in gewiſſem Grad oder Glied ver- want ſind: Und zwar in auf-und abſteigender Linien, nach Goͤttlichen und Weltlichen Geſatzen ohne einiges Zihl/ weilen der Natuͤrliche Reſpect/ ſo Kinder den Elteren ſchuldig/ nicht zulaßt/ daß Elteren und Groß-Elteren/ mit ihren Kinderen oder Kinds-Kinderen ſich jemahlen ehelichend noch vermiſchend. Allzu nahe Verwandt- ſchafft hin- deret auch die Ehebe- ziehung. Jn der Seiten und Collateral Linien dann iſt nach Goͤttlichem Geſatz im dritten Buch Moſis im 18. und 20ten Capitel/ die Ehe verbotten zwiſchen Perſoh- nen ſo im zweyten Glid und naͤheren Graden ungleicher Linien/ es ſeye in der Bluts-Linien/ oder durch Verſchwaͤ- gerung einanderen verwandt ſind: Nach der Statt Bern Ge-

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Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/22>, abgerufen am 23.11.2024.