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Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

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Von Würckungen deß Vätterl. Gewalts.
ohne deß Vatters Gunst/ Wissen und Willen. Stattunder deß
Vatters
Gewalt
gelobt.

Bern Satz. fol. 25.

Jnsgemein sollen auch die Kinder/ alldieweil sie un-
der dem Vätterlichen Gewalt stehen/ kein wichtiges Ge-Kinder/ so
under deß
Vatters
Gewalt
sind/ sollen
nichts für-
nemmen
ohne deß
Vatters
Willen.

schäfft ohne deß Vatters Wissen/ Willen und Raht vor-
nehmen/ und weilen die Verheuratung eines der wichtig-
sten geschäfften ist/ so einem Menschen in wehrendem Le-
bens-Lauff vorfalt/ so soll sonderlich der Elteren Rath dar-
über gepflogen/ und in grosse Acht gezogen werden.

Dieser Gewalt endiget sich/ wan sich der Sohn ver-
heurathet/ und selbst ein Hauß-Vatter wird: Jtem/ wann
sonsten der Sohn von wegen erlangter ansehenlicher Aemp-Wann sich
der Vätter-
liche Ge-
walt ende.

tern oder auß anderen ehrlichen Ursachen mit Gut von dem
Vatter scheidet. Statt Bern Satz. fol. 25. Dennzu-
mahlen wird der Sohn seines Eigenen Rechtens/ also daß
derselbig umb das was er fürhin verzehrt/ verspricht/ ge-
lobt und handlet/ Red und Antwort zugeben schuldig
wird/ ohne daß darzu deß Vatters Consens vonnöthen.
Ibid.

Jedoch versteht sich die Endigung deß VätterlichenJn was
Sachen
der Vätter-
liche Ge-
walt ende.

Gewalts allein von Burgerlichen Sachen/ nicht aber von
dem Respect, Gehorsamb/ Treu/ und Liebe/ so die Kin-
der nach den Göttlichen und Natürlichen Gesatzen lebens-
lang den Elteren schuldig verbleiben.



Achtes Capitul.
Von Vogteyen oder Vormundschafften

ins gemein.

DJe jenigen Persohnen/ die da under dem Vätter-
lichen Gewalt nicht stehen/ sondern frey sind/ wer-

den
D

Von Würckungen deß Vaͤtterl. Gewalts.
ohne deß Vatters Gunſt/ Wiſſen und Willen. Stattunder deß
Vatters
Gewalt
gelobt.

Bern Satz. fol. 25.

Jnsgemein ſollen auch die Kinder/ alldieweil ſie un-
der dem Vaͤtterlichen Gewalt ſtehen/ kein wichtiges Ge-Kinder/ ſo
under deß
Vatters
Gewalt
ſind/ ſollen
nichts fuͤr-
nemmen
ohne deß
Vatters
Willen.

ſchaͤfft ohne deß Vatters Wiſſen/ Willen und Raht vor-
nehmen/ und weilen die Verheuratung eines der wichtig-
ſten geſchaͤfften iſt/ ſo einem Menſchen in wehrendem Le-
bens-Lauff vorfalt/ ſo ſoll ſonderlich der Elteren Rath dar-
uͤber gepflogen/ und in groſſe Acht gezogen werden.

Dieſer Gewalt endiget ſich/ wan ſich der Sohn ver-
heurathet/ und ſelbſt ein Hauß-Vatter wird: Jtem/ wann
ſonſten der Sohn von wegen erlangter anſehenlicher Aemp-Wann ſich
der Vaͤtter-
liche Ge-
walt ende.

tern oder auß anderen ehrlichen Urſachen mit Gut von dem
Vatter ſcheidet. Statt Bern Satz. fol. 25. Dennzu-
mahlen wird der Sohn ſeines Eigenen Rechtens/ alſo daß
derſelbig umb das was er fuͤrhin verzehrt/ verſpricht/ ge-
lobt und handlet/ Red und Antwort zugeben ſchuldig
wird/ ohne daß darzu deß Vatters Conſens vonnoͤthen.
Ibid.

Jedoch verſteht ſich die Endigung deß VaͤtterlichenJn was
Sachen
der Vaͤtter-
liche Ge-
walt ende.

Gewalts allein von Burgerlichen Sachen/ nicht aber von
dem Reſpect, Gehorſamb/ Treu/ und Liebe/ ſo die Kin-
der nach den Goͤttlichen und Natuͤrlichen Geſatzen lebens-
lang den Elteren ſchuldig verbleiben.



Achtes Capitul.
Von Vogteyen oder Vormundſchafften

ins gemein.

DJe jenigen Perſohnen/ die da under dem Vaͤtter-
lichen Gewalt nicht ſtehen/ ſondern frey ſind/ wer-

den
D
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[25/0041] Von Würckungen deß Vaͤtterl. Gewalts. ohne deß Vatters Gunſt/ Wiſſen und Willen. Statt Bern Satz. fol. 25. under deß Vatters Gewalt gelobt. Jnsgemein ſollen auch die Kinder/ alldieweil ſie un- der dem Vaͤtterlichen Gewalt ſtehen/ kein wichtiges Ge- ſchaͤfft ohne deß Vatters Wiſſen/ Willen und Raht vor- nehmen/ und weilen die Verheuratung eines der wichtig- ſten geſchaͤfften iſt/ ſo einem Menſchen in wehrendem Le- bens-Lauff vorfalt/ ſo ſoll ſonderlich der Elteren Rath dar- uͤber gepflogen/ und in groſſe Acht gezogen werden. Kinder/ ſo under deß Vatters Gewalt ſind/ ſollen nichts fuͤr- nemmen ohne deß Vatters Willen. Dieſer Gewalt endiget ſich/ wan ſich der Sohn ver- heurathet/ und ſelbſt ein Hauß-Vatter wird: Jtem/ wann ſonſten der Sohn von wegen erlangter anſehenlicher Aemp- tern oder auß anderen ehrlichen Urſachen mit Gut von dem Vatter ſcheidet. Statt Bern Satz. fol. 25. Dennzu- mahlen wird der Sohn ſeines Eigenen Rechtens/ alſo daß derſelbig umb das was er fuͤrhin verzehrt/ verſpricht/ ge- lobt und handlet/ Red und Antwort zugeben ſchuldig wird/ ohne daß darzu deß Vatters Conſens vonnoͤthen. Ibid. Wann ſich der Vaͤtter- liche Ge- walt ende. Jedoch verſteht ſich die Endigung deß Vaͤtterlichen Gewalts allein von Burgerlichen Sachen/ nicht aber von dem Reſpect, Gehorſamb/ Treu/ und Liebe/ ſo die Kin- der nach den Goͤttlichen und Natuͤrlichen Geſatzen lebens- lang den Elteren ſchuldig verbleiben. Jn was Sachen der Vaͤtter- liche Ge- walt ende. Achtes Capitul. Von Vogteyen oder Vormundſchafften ins gemein. DJe jenigen Perſohnen/ die da under dem Vaͤtter- lichen Gewalt nicht ſtehen/ ſondern frey ſind/ wer- den D

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Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/41>, abgerufen am 03.12.2024.