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Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

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Recht der Menschen zu allerhand Sachen.
botten oder selbs aufgerichteten Verpflichtungen wieder-
handlend.

Dergleichen Eigenthumbs-Recht auf die SachenWie einer
das Eigen-
thumbs-
Recht an
sich bringen
möge.

wird durch die besonderen Persohnen auf dreyerley Weiß
an sich gebracht als 1. Durch anfängliche Eroberung/
da namlich ein Persohn Sachen/ so zuvor niemanden Ei-
genthumblich zugehört hatten/ under ihren Privat Gewalt
bringt/ wie bereits bedeutet. 2. Durch die Accession,
oder Vereinigung/ Vermehrung mit einer andern Sach/
die allbereit jemands Eigenthumb ist. 3. Durch Uber-
gaab/ da das Eigenthum von dem Besitzer/ der dessen ve-
hig ist/ an eine andere Persohn übergeben wird.

Durch anfängliche Eroberung bringt ein PersohnDurch an-
fängliche
Eroberug.

solche Sachen under eigenthumblichen Gewalt/ die zuvor
niemands waren/ als.

Allerhand wilde Thier durch dero Fang/ als welche
von Natur aussert Menschen Gewalt sind/ biß sie durch
jemanden gefangen werden/ die da auch zujagen und zu-
fangen von Natur jeder die Freyheit hat/ biß daß durch
die Lands-Oberkeit solche Freyheit umb etwas einzuschran-
cken gut gefunden wird: Wie dann bey nachem alle Für-
sten und Ständ hierüber Ordnungen gemacht haben/ theils
dero Underthanen zum Besten/ damit sie nit die Arbeit ver-
lassind/ und dem Jagen nachziehend/ theils dann auch/
damit dem Gewild/ welches in seiner Maaß eine Lands-
zier ist/ vor gäntzlicher Außrottung verschonet werde; De-
rowegen auch eine Statt Bern durch eine in Anno 1687.
gedruckte Jeger-Ordnung das Hetzen und Jagen deß Hoch-
und Rothgwilds auf einige Jahr und deß Kleines Gewildts
von Liechtmeß biß Jacobi; Und seith kurtzem biß Bartho-
lomei Tag bey darinnen bestimpten Straffen Mäniglich
verbotten hat.

Das

Recht der Menſchen zu allerhand Sachen.
botten oder ſelbs aufgerichteten Verpflichtungen wieder-
handlend.

Dergleichen Eigenthumbs-Recht auf die SachenWie einer
das Eigen-
thumbs-
Recht an
ſich bringen
moͤge.

wird durch die beſonderen Perſohnen auf dreyerley Weiß
an ſich gebracht als 1. Durch anfaͤngliche Eroberung/
da namlich ein Perſohn Sachen/ ſo zuvor niemanden Ei-
genthumblich zugehoͤrt hatten/ under ihren Privat Gewalt
bringt/ wie bereits bedeutet. 2. Durch die Acceſſion,
oder Vereinigung/ Vermehrung mit einer andern Sach/
die allbereit jemands Eigenthumb iſt. 3. Durch Uber-
gaab/ da das Eigenthum von dem Beſitzer/ der deſſen ve-
hig iſt/ an eine andere Perſohn uͤbergeben wird.

Durch anfaͤngliche Eroberung bringt ein PerſohnDurch an-
faͤngliche
Eroberũg.

ſolche Sachen under eigenthumblichen Gewalt/ die zuvor
niemands waren/ als.

Allerhand wilde Thier durch dero Fang/ als welche
von Natur auſſert Menſchen Gewalt ſind/ biß ſie durch
jemanden gefangen werden/ die da auch zujagen und zu-
fangen von Natur jeder die Freyheit hat/ biß daß durch
die Lands-Oberkeit ſolche Freyheit umb etwas einzuſchran-
cken gut gefunden wird: Wie dann bey nachem alle Fuͤr-
ſten und Staͤnd hieruͤber Ordnungen gemacht haben/ theils
dero Underthanen zum Beſten/ damit ſie nit die Arbeit ver-
laſſind/ und dem Jagen nachziehend/ theils dann auch/
damit dem Gewild/ welches in ſeiner Maaß eine Lands-
zier iſt/ vor gaͤntzlicher Außrottung verſchonet werde; De-
rowegen auch eine Statt Bern durch eine in Anno 1687.
gedruckte Jeger-Ordnung das Hetzen und Jagen deß Hoch-
und Rothgwilds auf einige Jahr und deß Kleines Gewildts
von Liechtmeß biß Jacobi; Und ſeith kurtzem biß Bartho-
lomei Tag bey darinnen beſtimpten Straffen Maͤniglich
verbotten hat.

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[39/0055] Recht der Menſchen zu allerhand Sachen. botten oder ſelbs aufgerichteten Verpflichtungen wieder- handlend. Dergleichen Eigenthumbs-Recht auf die Sachen wird durch die beſonderen Perſohnen auf dreyerley Weiß an ſich gebracht als 1. Durch anfaͤngliche Eroberung/ da namlich ein Perſohn Sachen/ ſo zuvor niemanden Ei- genthumblich zugehoͤrt hatten/ under ihren Privat Gewalt bringt/ wie bereits bedeutet. 2. Durch die Acceſſion, oder Vereinigung/ Vermehrung mit einer andern Sach/ die allbereit jemands Eigenthumb iſt. 3. Durch Uber- gaab/ da das Eigenthum von dem Beſitzer/ der deſſen ve- hig iſt/ an eine andere Perſohn uͤbergeben wird. Wie einer das Eigen- thumbs- Recht an ſich bringen moͤge. Durch anfaͤngliche Eroberung bringt ein Perſohn ſolche Sachen under eigenthumblichen Gewalt/ die zuvor niemands waren/ als. Durch an- faͤngliche Eroberũg. Allerhand wilde Thier durch dero Fang/ als welche von Natur auſſert Menſchen Gewalt ſind/ biß ſie durch jemanden gefangen werden/ die da auch zujagen und zu- fangen von Natur jeder die Freyheit hat/ biß daß durch die Lands-Oberkeit ſolche Freyheit umb etwas einzuſchran- cken gut gefunden wird: Wie dann bey nachem alle Fuͤr- ſten und Staͤnd hieruͤber Ordnungen gemacht haben/ theils dero Underthanen zum Beſten/ damit ſie nit die Arbeit ver- laſſind/ und dem Jagen nachziehend/ theils dann auch/ damit dem Gewild/ welches in ſeiner Maaß eine Lands- zier iſt/ vor gaͤntzlicher Außrottung verſchonet werde; De- rowegen auch eine Statt Bern durch eine in Anno 1687. gedruckte Jeger-Ordnung das Hetzen und Jagen deß Hoch- und Rothgwilds auf einige Jahr und deß Kleines Gewildts von Liechtmeß biß Jacobi; Und ſeith kurtzem biß Bartho- lomei Tag bey darinnen beſtimpten Straffen Maͤniglich verbotten hat. Das

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Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/55>, abgerufen am 22.11.2024.