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Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

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Zweytes Buch. Cap. VII.
ihme beliebt/ welche alle/ so fern sie einanderen nicht zu-
wiederlauffen/ gehalten werden müssen/ da sie aber ein-
anderen zu wieder/ ist das Letste allein kräfftig.

Ferners werden vorbeschriebene Solenniteten und
Eigenschafften in etlichen Testamenten nicht erforderet/
als namblich.

Jn der Kriegs-Leuthen Testamenten/ welche ihren
Kriegs-
Leuthen
Testament/
und deren
Natur.
Letsten-Willen aufrichten mögen/ wie sie könnend und
mögend/ sonderlich bey Belägerungen und im Feld/ wann
nur gewüß mag erkennt werden/ was ihr Letster-Willen
seye/ so sie aber auß der Belägerung oder Schlacht mit dem
Leben darvon kommen/ so sind dergleichen Testament nach
gemeinen Rechten nicht länger als ein Jahr hernach gül-
tig/ zumahlen sie hernach ihren Letsten-Willen/ wann er
beständig seyn soll/ in ein Solennisch Testament zu ver-
fassen Zeit haben: Jedoch giltet auch das jenige Testa-
ment/ so jemanden/ ehe er in Krieg gangen/ ohne die er-
forderlichen Solenniteten aufgerichtet hat/ wann er nam-
lich hernach/ da einer in einer Belägerung oder Schlacht
sich findt/ solches für seinen Letsten-Willen erklärt/ son-
sten solches ungültig wäre: Auch sind den Kriegs-Leu-
then etliche Eigenschafften mehr nachgelassen/ die sonsten
zu einem Solennischen Testament erforderlich/ nach allge-
meinen Rechten.

Testament
in Pest-
Zeiten:
Jtem
Feur-und
Wassers-
Röthen
gemacht.

Gleicher massen werden vorbeschriebene Solennite-
ten nicht erforderet in Testamenten/ von einer Persohn
aufgerichtet/ die an der Pestilentz darnieder ligt/ oder in
der Behausung solche Säuch grassiert; Wann aber dar-
an der Testator nicht gestorben/ bleibt solch unvollkom-
men Testament ebener massen nicht länger gültig als ein
Jahr/ nach der Zeit/ da die Säuch nachgelassen: Glei-
che Beschaffenheit hats mit den Testamenten/ so in Was-

sers-

Zweytes Buch. Cap. VII.
ihme beliebt/ welche alle/ ſo fern ſie einanderen nicht zu-
wiederlauffen/ gehalten werden muͤſſen/ da ſie aber ein-
anderen zu wieder/ iſt das Letſte allein kraͤfftig.

Ferners werden vorbeſchriebene Solenniteten und
Eigenſchafften in etlichen Teſtamenten nicht erforderet/
als namblich.

Jn der Kriegs-Leuthen Teſtamenten/ welche ihren
Kriegs-
Leuthen
Teſtament/
und deren
Natur.
Letſten-Willen aufrichten moͤgen/ wie ſie koͤnnend und
moͤgend/ ſonderlich bey Belaͤgerungen und im Feld/ wann
nur gewuͤß mag erkennt werden/ was ihr Letſter-Willen
ſeye/ ſo ſie aber auß der Belaͤgerung oder Schlacht mit dem
Leben darvon kommen/ ſo ſind dergleichen Teſtament nach
gemeinen Rechten nicht laͤnger als ein Jahr hernach guͤl-
tig/ zumahlen ſie hernach ihren Letſten-Willen/ wann er
beſtaͤndig ſeyn ſoll/ in ein Solenniſch Teſtament zu ver-
faſſen Zeit haben: Jedoch giltet auch das jenige Teſta-
ment/ ſo jemanden/ ehe er in Krieg gangen/ ohne die er-
forderlichen Solenniteten aufgerichtet hat/ wann er nam-
lich hernach/ da einer in einer Belaͤgerung oder Schlacht
ſich findt/ ſolches fuͤr ſeinen Letſten-Willen erklaͤrt/ ſon-
ſten ſolches unguͤltig waͤre: Auch ſind den Kriegs-Leu-
then etliche Eigenſchafften mehr nachgelaſſen/ die ſonſten
zu einem Solenniſchen Teſtament erforderlich/ nach allge-
meinen Rechten.

Teſtament
in Peſt-
Zeiten:
Jtem
Feur-und
Waſſers-
Roͤthen
gemacht.

Gleicher maſſen werden vorbeſchriebene Solennite-
ten nicht erforderet in Teſtamenten/ von einer Perſohn
aufgerichtet/ die an der Peſtilentz darnieder ligt/ oder in
der Behauſung ſolche Saͤuch graſſiert; Wann aber dar-
an der Teſtator nicht geſtorben/ bleibt ſolch unvollkom-
men Teſtament ebener maſſen nicht laͤnger guͤltig als ein
Jahr/ nach der Zeit/ da die Saͤuch nachgelaſſen: Glei-
che Beſchaffenheit hats mit den Teſtamenten/ ſo in Waſ-

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[64/0080] Zweytes Buch. Cap. VII. ihme beliebt/ welche alle/ ſo fern ſie einanderen nicht zu- wiederlauffen/ gehalten werden muͤſſen/ da ſie aber ein- anderen zu wieder/ iſt das Letſte allein kraͤfftig. Ferners werden vorbeſchriebene Solenniteten und Eigenſchafften in etlichen Teſtamenten nicht erforderet/ als namblich. Jn der Kriegs-Leuthen Teſtamenten/ welche ihren Letſten-Willen aufrichten moͤgen/ wie ſie koͤnnend und moͤgend/ ſonderlich bey Belaͤgerungen und im Feld/ wann nur gewuͤß mag erkennt werden/ was ihr Letſter-Willen ſeye/ ſo ſie aber auß der Belaͤgerung oder Schlacht mit dem Leben darvon kommen/ ſo ſind dergleichen Teſtament nach gemeinen Rechten nicht laͤnger als ein Jahr hernach guͤl- tig/ zumahlen ſie hernach ihren Letſten-Willen/ wann er beſtaͤndig ſeyn ſoll/ in ein Solenniſch Teſtament zu ver- faſſen Zeit haben: Jedoch giltet auch das jenige Teſta- ment/ ſo jemanden/ ehe er in Krieg gangen/ ohne die er- forderlichen Solenniteten aufgerichtet hat/ wann er nam- lich hernach/ da einer in einer Belaͤgerung oder Schlacht ſich findt/ ſolches fuͤr ſeinen Letſten-Willen erklaͤrt/ ſon- ſten ſolches unguͤltig waͤre: Auch ſind den Kriegs-Leu- then etliche Eigenſchafften mehr nachgelaſſen/ die ſonſten zu einem Solenniſchen Teſtament erforderlich/ nach allge- meinen Rechten. Kriegs- Leuthen Teſtament/ und deren Natur. Gleicher maſſen werden vorbeſchriebene Solennite- ten nicht erforderet in Teſtamenten/ von einer Perſohn aufgerichtet/ die an der Peſtilentz darnieder ligt/ oder in der Behauſung ſolche Saͤuch graſſiert; Wann aber dar- an der Teſtator nicht geſtorben/ bleibt ſolch unvollkom- men Teſtament ebener maſſen nicht laͤnger guͤltig als ein Jahr/ nach der Zeit/ da die Saͤuch nachgelaſſen: Glei- che Beſchaffenheit hats mit den Teſtamenten/ ſo in Waſ- ſers-

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Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/80>, abgerufen am 24.11.2024.