Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.Zweytes Buch. Cap. VIII. der/ und was zu ihrem Leib gehörig/ jeh und allwegenvor auß gehören und zu Erben stehn: So viel auch die Mann-Lehen belanget/ sollen die Brüder solche zu erben eintzig mächtig seyn/ so fern/ daß den Schwöstern dar- gegen billiche Ersatzung wiederfahre: Der Stieff-Ge- schwüsterten halber mit der Erläuterung/ wann ein Ge- schwüsterte ohne Eheliche Leib-Erben von Tods wegen ab- scheidet/ daß als dann seine Geschwüsterte von Vatter und Mutter har/ sein verlassen Gut vor den Geschwü- sterten/ so nur vom Vatter/ oder nur von Mutter nacher Geschwüstert sind/ erben sollind: Wann aber das Abge- storbene keine rechte Geschwüsterte von einem Vatter und von einer Mutter mit ihm erbohren/ auch kein Eheliche Kinder hinder ihm verlaßt/ alsdann sind seine andere Ge- schwüsterte/ allein von entwederem Theil mit ihme geboh- ren/ die nechsten Erben. Statt Bern Satz. fol. 130. Wann aber das Abgestorben Geschwüsterte keine Wann ferners die abgestorbene Persohn Eheleibli- ster
Zweytes Buch. Cap. VIII. der/ und was zu ihrem Leib gehoͤrig/ jeh und allwegenvor auß gehoͤren und zu Erben ſtehn: So viel auch die Mann-Lehen belanget/ ſollen die Bruͤder ſolche zu erben eintzig maͤchtig ſeyn/ ſo fern/ daß den Schwoͤſtern dar- gegen billiche Erſatzung wiederfahre: Der Stieff-Ge- ſchwuͤſterten halber mit der Erlaͤuterung/ wann ein Ge- ſchwuͤſterte ohne Eheliche Leib-Erben von Tods wegen ab- ſcheidet/ daß als dann ſeine Geſchwuͤſterte von Vatter und Mutter har/ ſein verlaſſen Gut vor den Geſchwuͤ- ſterten/ ſo nur vom Vatter/ oder nur von Mutter nacher Geſchwuͤſtert ſind/ erben ſollind: Wann aber das Abge- ſtorbene keine rechte Geſchwuͤſterte von einem Vatter und von einer Mutter mit ihm erbohren/ auch kein Eheliche Kinder hinder ihm verlaßt/ alsdann ſind ſeine andere Ge- ſchwuͤſterte/ allein von entwederem Theil mit ihme geboh- ren/ die nechſten Erben. Statt Bern Satz. fol. 130. Wann aber das Abgeſtorben Geſchwuͤſterte keine Wann ferners die abgeſtorbene Perſohn Eheleibli- ſter
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Zweytes Buch. Cap. VIII.
der/ und was zu ihrem Leib gehoͤrig/ jeh und allwegen
vor auß gehoͤren und zu Erben ſtehn: So viel auch die
Mann-Lehen belanget/ ſollen die Bruͤder ſolche zu erben
eintzig maͤchtig ſeyn/ ſo fern/ daß den Schwoͤſtern dar-
gegen billiche Erſatzung wiederfahre: Der Stieff-Ge-
ſchwuͤſterten halber mit der Erlaͤuterung/ wann ein Ge-
ſchwuͤſterte ohne Eheliche Leib-Erben von Tods wegen ab-
ſcheidet/ daß als dann ſeine Geſchwuͤſterte von Vatter
und Mutter har/ ſein verlaſſen Gut vor den Geſchwuͤ-
ſterten/ ſo nur vom Vatter/ oder nur von Mutter nacher
Geſchwuͤſtert ſind/ erben ſollind: Wann aber das Abge-
ſtorbene keine rechte Geſchwuͤſterte von einem Vatter und
von einer Mutter mit ihm erbohren/ auch kein Eheliche
Kinder hinder ihm verlaßt/ alsdann ſind ſeine andere Ge-
ſchwuͤſterte/ allein von entwederem Theil mit ihme geboh-
ren/ die nechſten Erben. Statt Bern Satz. fol. 130.
Wann aber das Abgeſtorben Geſchwuͤſterte keine
andere Geſchwuͤſterte mehr/ ſonderen nur Bruders oder
Schwoͤſter Kinder verlaßt/ alsdann ſchlieſſen ebenfahls
die Kinder der jenigen Geſchwuͤſterten ſo dem Abgeſtorbe-
nen von beiden Banden geſchwuͤſterte ſind/ die Kinder der
anderen Geſchwuͤſterten auß/ ſo dem Verſtorbenen nur
von einem Band geſipt ſind/ alſo daß die Geſchwuͤſterte
Kind von beyden Banden/ die abgeleibte Perſohn eintzig
erben/ und die Geſchwuͤſterte Kind von einem Band an
ſolcher Erbſchafft kein Theil haben. Statt Bern Satz.
fol. 131.
Denne
der Ge-
ſchwuͤſter-
ten Kinder.
Wann ferners die abgeſtorbene Perſohn Eheleibli-
che Geſchwuͤſterte/ als zugleich Bruders oder Schwoͤſter
Kind verlaßt/ ſo erben dieſelben Geſchwuͤſterte und Bru-
ders oder Schwoͤſter Kind die abgeleibte Perſohn alle zu-
gleich mit einanderen; Doch ſollen Bruders und Schwoͤ-
ſter
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