Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Napoléon, Hieronymus: Napoleons Gesetzbuch. Code Napoléon. Straßburg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite

43o III. Buch. 2. Titel. 5. Cap.
oder, in deren Ermangelung, von den Universallegatarien,
oder, wenn auch solche nicht vorhanden sind, von den ge-
setzlichen Erben, nach der in dem Titel: von der Erbfolge,
bestimmten Ordnung, zu begehren.

1012. Der Legatar unter einem Universaltitel ist eben
so, wie der Universallegatar, für die Schulden und Lasten
der Verlassenschaft des Testators persönlich, nach dem Ver-
hältnisse seines Antheils, und hypothekarisch für das Ganze,
einzustehen verpflichtet.

1013. Hat der Testator nur über einen Theil des dis-
ponibeln Vermögensbetrages, und zwar unter einem Uni-
versaltitel, verfügt; so ist ein solcher Legatar verbunden, die
Particularvermächtnisse verhältnißmäßig mit den gesetzlichen
Erben zu berichtigen.

Sechster Abschnitt.

Von den Particularvermächtnissen.

1014. Jedes unbedingte Vermächtniß gibt dem Legatar,
von dem Todestage des Testators an, auf die vermachte
Sache ein auf seine Erben oder Nachfolger übergehendes
Recht.

Dessen ungeachtet kann der Particularlegatar nicht eher
sich in den Besitz der vermachten Sache setzen, oder auf
deren Früchte oder Zinsen Anspruch machen, als von dem
Tage an, wo er entweder, nach der im 1011ten Artikel
bestimmten Ordnung, das Gesuch um Auslieferung ange-
bracht hat, oder wo ihm diese Auslieferung freywillig zu-
gesagt wurde.

1015. Die Zinsen oder Früchte der vermachten Sache
gebühren dem Legatar von dem Sterbetage an, selbst wenn
er seine Klage bey Gerichte nicht angebracht hat, in folgen-
den Fällen:

43o III. Buch. 2. Titel. 5. Cap.
oder, in deren Ermangelung, von den Univerſallegatarien,
oder, wenn auch ſolche nicht vorhanden ſind, von den ge-
ſetzlichen Erben, nach der in dem Titel: von der Erbfolge,
beſtimmten Ordnung, zu begehren.

1012. Der Legatar unter einem Univerſaltitel iſt eben
ſo, wie der Univerſallegatar, fuͤr die Schulden und Laſten
der Verlaſſenſchaft des Teſtators perſoͤnlich, nach dem Ver-
haͤltniſſe ſeines Antheils, und hypothekariſch fuͤr das Ganze,
einzuſtehen verpflichtet.

1013. Hat der Teſtator nur uͤber einen Theil des dis-
ponibeln Vermoͤgensbetrages, und zwar unter einem Uni-
verſaltitel, verfuͤgt; ſo iſt ein ſolcher Legatar verbunden, die
Particularvermaͤchtniſſe verhaͤltnißmaͤßig mit den geſetzlichen
Erben zu berichtigen.

Sechster Abſchnitt.

Von den Particularvermaͤchtniſſen.

1014. Jedes unbedingte Vermaͤchtniß gibt dem Legatar,
von dem Todestage des Teſtators an, auf die vermachte
Sache ein auf ſeine Erben oder Nachfolger uͤbergehendes
Recht.

Deſſen ungeachtet kann der Particularlegatar nicht eher
ſich in den Beſitz der vermachten Sache ſetzen, oder auf
deren Fruͤchte oder Zinſen Anſpruch machen, als von dem
Tage an, wo er entweder, nach der im 1011ten Artikel
beſtimmten Ordnung, das Geſuch um Auslieferung ange-
bracht hat, oder wo ihm dieſe Auslieferung freywillig zu-
geſagt wurde.

1015. Die Zinſen oder Fruͤchte der vermachten Sache
gebuͤhren dem Legatar von dem Sterbetage an, ſelbſt wenn
er ſeine Klage bey Gerichte nicht angebracht hat, in folgen-
den Faͤllen:

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0442" n="430"/><fw type="header" place="top">43o III. Buch. 2. Titel. 5. Cap.</fw><lb/>
oder, in deren Ermangelung, von den Univer&#x017F;allegatarien,<lb/>
oder, wenn auch &#x017F;olche nicht vorhanden &#x017F;ind, von den ge-<lb/>
&#x017F;etzlichen Erben, nach der in dem Titel: von der Erbfolge,<lb/>
be&#x017F;timmten Ordnung, zu begehren.<lb/></p>
              <p>1012. Der Legatar unter einem Univer&#x017F;altitel i&#x017F;t eben<lb/>
&#x017F;o, wie der Univer&#x017F;allegatar, fu&#x0364;r die Schulden und La&#x017F;ten<lb/>
der Verla&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft des Te&#x017F;tators per&#x017F;o&#x0364;nlich, nach dem Ver-<lb/>
ha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e &#x017F;eines Antheils, und hypothekari&#x017F;ch fu&#x0364;r das Ganze,<lb/>
einzu&#x017F;tehen verpflichtet.<lb/></p>
              <p>1013. Hat der Te&#x017F;tator nur u&#x0364;ber einen Theil des dis-<lb/>
ponibeln Vermo&#x0364;gensbetrages, und zwar unter einem Uni-<lb/>
ver&#x017F;altitel, verfu&#x0364;gt; &#x017F;o i&#x017F;t ein &#x017F;olcher Legatar verbunden, die<lb/>
Particularverma&#x0364;chtni&#x017F;&#x017F;e verha&#x0364;ltnißma&#x0364;ßig mit den ge&#x017F;etzlichen<lb/>
Erben zu berichtigen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#g">Sechster Ab&#x017F;chnitt.</hi> </head><lb/>
              <argument>
                <p>Von den Particularverma&#x0364;chtni&#x017F;&#x017F;en.</p>
              </argument><lb/>
              <p>1014. Jedes unbedingte Verma&#x0364;chtniß gibt dem Legatar,<lb/>
von dem Todestage des Te&#x017F;tators an, auf die vermachte<lb/>
Sache ein auf &#x017F;eine Erben oder Nachfolger u&#x0364;bergehendes<lb/>
Recht.</p><lb/>
              <p>De&#x017F;&#x017F;en ungeachtet kann der Particularlegatar nicht eher<lb/>
&#x017F;ich in den Be&#x017F;itz der vermachten Sache &#x017F;etzen, oder auf<lb/>
deren Fru&#x0364;chte oder Zin&#x017F;en An&#x017F;pruch machen, als von dem<lb/>
Tage an, wo er entweder, nach der im 1011ten Artikel<lb/>
be&#x017F;timmten Ordnung, das Ge&#x017F;uch um Auslieferung ange-<lb/>
bracht hat, oder wo ihm die&#x017F;e Auslieferung freywillig zu-<lb/>
ge&#x017F;agt wurde.<lb/></p>
              <p>1015. Die Zin&#x017F;en oder Fru&#x0364;chte der vermachten Sache<lb/>
gebu&#x0364;hren dem Legatar von dem Sterbetage an, &#x017F;elb&#x017F;t wenn<lb/>
er &#x017F;eine Klage bey Gerichte nicht angebracht hat, in folgen-<lb/>
den Fa&#x0364;llen:</p><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[430/0442] 43o III. Buch. 2. Titel. 5. Cap. oder, in deren Ermangelung, von den Univerſallegatarien, oder, wenn auch ſolche nicht vorhanden ſind, von den ge- ſetzlichen Erben, nach der in dem Titel: von der Erbfolge, beſtimmten Ordnung, zu begehren. 1012. Der Legatar unter einem Univerſaltitel iſt eben ſo, wie der Univerſallegatar, fuͤr die Schulden und Laſten der Verlaſſenſchaft des Teſtators perſoͤnlich, nach dem Ver- haͤltniſſe ſeines Antheils, und hypothekariſch fuͤr das Ganze, einzuſtehen verpflichtet. 1013. Hat der Teſtator nur uͤber einen Theil des dis- ponibeln Vermoͤgensbetrages, und zwar unter einem Uni- verſaltitel, verfuͤgt; ſo iſt ein ſolcher Legatar verbunden, die Particularvermaͤchtniſſe verhaͤltnißmaͤßig mit den geſetzlichen Erben zu berichtigen. Sechster Abſchnitt. Von den Particularvermaͤchtniſſen. 1014. Jedes unbedingte Vermaͤchtniß gibt dem Legatar, von dem Todestage des Teſtators an, auf die vermachte Sache ein auf ſeine Erben oder Nachfolger uͤbergehendes Recht. Deſſen ungeachtet kann der Particularlegatar nicht eher ſich in den Beſitz der vermachten Sache ſetzen, oder auf deren Fruͤchte oder Zinſen Anſpruch machen, als von dem Tage an, wo er entweder, nach der im 1011ten Artikel beſtimmten Ordnung, das Geſuch um Auslieferung ange- bracht hat, oder wo ihm dieſe Auslieferung freywillig zu- geſagt wurde. 1015. Die Zinſen oder Fruͤchte der vermachten Sache gebuͤhren dem Legatar von dem Sterbetage an, ſelbſt wenn er ſeine Klage bey Gerichte nicht angebracht hat, in folgen- den Faͤllen:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: ignoriert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: teilweise erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;

manuell nachkorrigierter OCR-Text der BSB-München




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/napoleon_code_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/napoleon_code_1808/442
Zitationshilfe: Napoléon, Hieronymus: Napoleons Gesetzbuch. Code Napoléon. Straßburg, 1808, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/napoleon_code_1808/442>, abgerufen am 24.11.2024.