Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Napoléon, Hieronymus: Napoleons Gesetzbuch. Code Napoléon. Straßburg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Buch. 5. Titel. 2. Cap.
können die Gläubiger wegen ihrer Befriedigung sich nur an
die zur Erbschaft gehörigen beweglichen und unbeweglichen
Sachen, und, bey deren Unzulänglichkeit, an das bloße
Eigenthum des übrigen der Ehefrau persönlich zustehenden
Vermögens halten.

1418. Nach den im 1411ten und den folgenden Artikeln
aufgestellten Regeln werden sowohl die auf einer Schenkung
haftenden, als die zu einer Erbschaft gehörigen, Schulden
beurtheilt.

1419. Die Gläubiger können, wegen Bezahlung der von
der Frau, mit Bewilligung des Mannes, gemachten Schul-
den, sich sowohl an das gesammte Vermögen der Güter-
gemeinschaft, als an das des Mannes oder der Frau halten;
jedoch mit Vorbehalt der, der Gütergemeinschaft gebühren-
den Vergütung, oder der dem Manne zu leistenden Schad-
loshaltung.

1420. Jede Schuld, welche die Frau nur vermöge einer
allgemeinen oder besondern Vollmacht ihres Mannes ge-
macht hat, fällt der Gütergemeinschaft zur Last, und der
Gläubiger kann wegen deren Bezahlung weder die Frau
belangen, noch an das ihr persönlich zustehende Vermö-
gen sich halten.

Zweyter Abschnitt.

Von der Verwaltung der Gütergemeinschaft und den
Wirkungen der von einem oder dem andern Ehe-
gatten in Beziehung auf die eheliche Gesellschaft vor-
genommenen Handlungen.

1421. Der Mann verwaltet allein das zur Gütergemein-
schaft gehörige Vermögen.

Er kann es ohne Mitwirkung der Frau verkaufen, ver-
äußern und mit Hypotheken beschweren.

III. Buch. 5. Titel. 2. Cap.
koͤnnen die Glaͤubiger wegen ihrer Befriedigung ſich nur an
die zur Erbſchaft gehoͤrigen beweglichen und unbeweglichen
Sachen, und, bey deren Unzulaͤnglichkeit, an das bloße
Eigenthum des uͤbrigen der Ehefrau perſoͤnlich zuſtehenden
Vermoͤgens halten.

1418. Nach den im 1411ten und den folgenden Artikeln
aufgeſtellten Regeln werden ſowohl die auf einer Schenkung
haftenden, als die zu einer Erbſchaft gehoͤrigen, Schulden
beurtheilt.

1419. Die Glaͤubiger koͤnnen, wegen Bezahlung der von
der Frau, mit Bewilligung des Mannes, gemachten Schul-
den, ſich ſowohl an das geſammte Vermoͤgen der Guͤter-
gemeinſchaft, als an das des Mannes oder der Frau halten;
jedoch mit Vorbehalt der, der Guͤtergemeinſchaft gebuͤhren-
den Verguͤtung, oder der dem Manne zu leiſtenden Schad-
loshaltung.

1420. Jede Schuld, welche die Frau nur vermoͤge einer
allgemeinen oder beſondern Vollmacht ihres Mannes ge-
macht hat, faͤllt der Guͤtergemeinſchaft zur Laſt, und der
Glaͤubiger kann wegen deren Bezahlung weder die Frau
belangen, noch an das ihr perſoͤnlich zuſtehende Vermoͤ-
gen ſich halten.

Zweyter Abſchnitt.

Von der Verwaltung der Guͤtergemeinſchaft und den
Wirkungen der von einem oder dem andern Ehe-
gatten in Beziehung auf die eheliche Geſellſchaft vor-
genommenen Handlungen.

1421. Der Mann verwaltet allein das zur Guͤtergemein-
ſchaft gehoͤrige Vermoͤgen.

Er kann es ohne Mitwirkung der Frau verkaufen, ver-
aͤußern und mit Hypotheken beſchweren.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <p><pb facs="#f0622" n="610"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">III</hi>. Buch. 5. Titel. 2. Cap.</fw><lb/>
ko&#x0364;nnen die Gla&#x0364;ubiger wegen ihrer Befriedigung &#x017F;ich nur an<lb/>
die zur Erb&#x017F;chaft geho&#x0364;rigen beweglichen und unbeweglichen<lb/>
Sachen, und, bey deren Unzula&#x0364;nglichkeit, an das bloße<lb/>
Eigenthum des u&#x0364;brigen der Ehefrau per&#x017F;o&#x0364;nlich zu&#x017F;tehenden<lb/>
Vermo&#x0364;gens halten.<lb/></p>
                  <p>1418. Nach den im 1411ten und den folgenden Artikeln<lb/>
aufge&#x017F;tellten Regeln werden &#x017F;owohl die auf einer Schenkung<lb/>
haftenden, als die zu einer Erb&#x017F;chaft geho&#x0364;rigen, Schulden<lb/>
beurtheilt.<lb/></p>
                  <p>1419. Die Gla&#x0364;ubiger ko&#x0364;nnen, wegen Bezahlung der von<lb/>
der Frau, mit Bewilligung des Mannes, gemachten Schul-<lb/>
den, &#x017F;ich &#x017F;owohl an das ge&#x017F;ammte Vermo&#x0364;gen der Gu&#x0364;ter-<lb/>
gemein&#x017F;chaft, als an das des Mannes oder der Frau halten;<lb/>
jedoch mit Vorbehalt der, der Gu&#x0364;tergemein&#x017F;chaft gebu&#x0364;hren-<lb/>
den Vergu&#x0364;tung, oder der dem Manne zu lei&#x017F;tenden Schad-<lb/>
loshaltung.<lb/></p>
                  <p>1420. Jede Schuld, welche die Frau nur vermo&#x0364;ge einer<lb/>
allgemeinen oder be&#x017F;ondern Vollmacht ihres Mannes ge-<lb/>
macht hat, fa&#x0364;llt der Gu&#x0364;tergemein&#x017F;chaft zur La&#x017F;t, und der<lb/>
Gla&#x0364;ubiger kann wegen deren Bezahlung weder die Frau<lb/>
belangen, noch an das ihr per&#x017F;o&#x0364;nlich zu&#x017F;tehende Vermo&#x0364;-<lb/>
gen &#x017F;ich halten.</p>
                </div>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#g">Zweyter Ab&#x017F;chnitt.</hi> </head><lb/>
                <argument>
                  <p>Von der Verwaltung der Gu&#x0364;tergemein&#x017F;chaft und den<lb/>
Wirkungen der von einem oder dem andern Ehe-<lb/>
gatten in Beziehung auf die eheliche Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft vor-<lb/>
genommenen Handlungen.</p>
                </argument><lb/>
                <p>1421. Der Mann verwaltet allein das zur Gu&#x0364;tergemein-<lb/>
&#x017F;chaft geho&#x0364;rige Vermo&#x0364;gen.</p><lb/>
                <p>Er kann es ohne Mitwirkung der Frau verkaufen, ver-<lb/>
a&#x0364;ußern und mit Hypotheken be&#x017F;chweren.</p><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[610/0622] III. Buch. 5. Titel. 2. Cap. koͤnnen die Glaͤubiger wegen ihrer Befriedigung ſich nur an die zur Erbſchaft gehoͤrigen beweglichen und unbeweglichen Sachen, und, bey deren Unzulaͤnglichkeit, an das bloße Eigenthum des uͤbrigen der Ehefrau perſoͤnlich zuſtehenden Vermoͤgens halten. 1418. Nach den im 1411ten und den folgenden Artikeln aufgeſtellten Regeln werden ſowohl die auf einer Schenkung haftenden, als die zu einer Erbſchaft gehoͤrigen, Schulden beurtheilt. 1419. Die Glaͤubiger koͤnnen, wegen Bezahlung der von der Frau, mit Bewilligung des Mannes, gemachten Schul- den, ſich ſowohl an das geſammte Vermoͤgen der Guͤter- gemeinſchaft, als an das des Mannes oder der Frau halten; jedoch mit Vorbehalt der, der Guͤtergemeinſchaft gebuͤhren- den Verguͤtung, oder der dem Manne zu leiſtenden Schad- loshaltung. 1420. Jede Schuld, welche die Frau nur vermoͤge einer allgemeinen oder beſondern Vollmacht ihres Mannes ge- macht hat, faͤllt der Guͤtergemeinſchaft zur Laſt, und der Glaͤubiger kann wegen deren Bezahlung weder die Frau belangen, noch an das ihr perſoͤnlich zuſtehende Vermoͤ- gen ſich halten. Zweyter Abſchnitt. Von der Verwaltung der Guͤtergemeinſchaft und den Wirkungen der von einem oder dem andern Ehe- gatten in Beziehung auf die eheliche Geſellſchaft vor- genommenen Handlungen. 1421. Der Mann verwaltet allein das zur Guͤtergemein- ſchaft gehoͤrige Vermoͤgen. Er kann es ohne Mitwirkung der Frau verkaufen, ver- aͤußern und mit Hypotheken beſchweren.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: ignoriert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: teilweise erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;

manuell nachkorrigierter OCR-Text der BSB-München




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/napoleon_code_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/napoleon_code_1808/622
Zitationshilfe: Napoléon, Hieronymus: Napoleons Gesetzbuch. Code Napoléon. Straßburg, 1808, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/napoleon_code_1808/622>, abgerufen am 24.11.2024.