Nathusius, Hermann Engelhard von: Über die sogenannten Leporiden. Berlin, 1876.-- bei dem kleinsten Hasen (No. 1855) 67,5 mm. lang, bulla 7 mm., Eine durch die foramina carotica externa gedachte und durch die Ueber Unterschiede in den Weichtheilen der Hasen und Kanin- Berthold hat in seiner "Einleitung in die Zergliederung des Hasen Angaben der Art als "Lungen merklich kleiner, Leber dagegen Die Länge des Darmkanals im Verhältniss zur Körperlänge, welche Eigene Beobachtungen hierüber halte ich für jetzt zurück: an ge- — bei dem kleinsten Hasen (No. 1855) 67,5 mm. lang, bulla 7 mm., Eine durch die foramina carotica externa gedachte und durch die Ueber Unterschiede in den Weichtheilen der Hasen und Kanin- Berthold hat in seiner „Einleitung in die Zergliederung des Hasen Angaben der Art als „Lungen merklich kleiner, Leber dagegen Die Länge des Darmkanals im Verhältniss zur Körperlänge, welche Eigene Beobachtungen hierüber halte ich für jetzt zurück: an ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0071" n="63"/> — bei dem kleinsten Hasen (No. 1855) 67,5 mm. lang, bulla 7 mm.,<lb/> bei einem gemeinen Kaninchen (No. 1865) 67 mm. lang, bulla 10 mm.</p><lb/> <p>Eine durch die foramina carotica externa gedachte und durch die<lb/> bullae hindurch verlängerte Linie bietet dem Auge einen festen Anhalt<lb/> zum Vergleich der relativen Grössen dieser Theile; genau messbar ist<lb/> diese Linie in ihren Sektionen nicht, weil die foramina carotica einige<lb/> topographische Variationen zeigen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Ueber Unterschiede in den <hi rendition="#g">Weichtheilen</hi> der Hasen und Kanin-<lb/> chen ist bis jetzt wenig zu berichten.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Berthold</hi> hat in seiner „Einleitung in die Zergliederung des Hasen<lb/> und des Kaninchens“ (Isis 1825, S. 220. 446. 601) einen strengen Ver-<lb/> gleich zwischen beiden Thieren nicht angestellt, man bleibt sogar oft im<lb/> Zweifel, welches von beiden Thieren ihm vorgelegen hat. Im Gegensatz<lb/> zu dem oben angeführten Titel, tragen Fortsetzung und Schluss der<lb/> Arbeit den Titel „Anatomie des Hasen“. Aus der Beschreibung des Vor-<lb/> arms (457), des differentesten Skelettheils, geht nicht bestimmt hervor,<lb/> welche Art beobachtet ist. Eine solche Vergleichung, wie sie für unsern<lb/> vorliegenden Zweck erforderlich ist, hat nicht stattgefunden. Was von<lb/><hi rendition="#g">Berthold’s</hi> Angaben brauchbar ist, hat Hr. <hi rendition="#g">Krause</hi> in seiner vortreff-<lb/> lichen „Anatomie des Kaninchens“ (Leipzig 1868) aufgenommen, so auch<lb/> wohl das Wenige, was andere Autoren darüber mittheilen; ein durchgeführ-<lb/> ter Vergleich der Hasen mit dem Kaninchen ist noch nicht geliefert. In<lb/> Hrn. <hi rendition="#g">Owen’s</hi> reichhaltiger „Anatomy of vertebrates“ (1868) werden<lb/> Hase und Kaninchen oft erwähnt, einen Vergleich zwischen beiden,<lb/> welcher Differenzen ergiebt, finde ich nicht, nur die Angabe (vol. III.<lb/> 784), dass der Hase wenig oder kein Fett ansetzt, welches unter Um-<lb/> ständen beim zahmen Kaninchen vorkommt.</p><lb/> <p>Angaben der Art als „Lungen merklich kleiner, Leber dagegen<lb/> grösser“ und ähnliche sind für uns unbrauchbar.</p><lb/> <p>Die Länge des Darmkanals im Verhältniss zur Körperlänge, welche<lb/><hi rendition="#g">Cuvier</hi> (Leçons d’anatomie, 1835, IV. 2 p. 190), <hi rendition="#g">Berthold</hi> (l. c. 467),<lb/><hi rendition="#g">Giebel</hi> (Säugethiere, 1859, 452) mittheilen, ergeben im Allgemeinen<lb/> mit einiger Gewissheit nur, dass die Unterschiede zwischen zahmen und<lb/> wilden Kaninchen grösser sein können, als zwischen Hasen und Kaninchen.</p><lb/> <p>Eigene Beobachtungen hierüber halte ich für jetzt zurück: an ge-<lb/> nauere Messungen gewöhnt, gewinnt man bald die Ueberzeugung, dass<lb/> solche Masse von Weichtheilen nur sehr geringen Werth haben. Beispiels-<lb/> weise ergiebt die Länge des Darmkanals je nach der Methode der Messung,<lb/> der Präparation, dem Zustand der Ausdehnung u. s. w. solche Differenzen,<lb/> dass ich sie nicht zu vertreten wage. Ueberhaupt haben auch Mes-<lb/> sungen am lebenden Thier oder an nicht sezirten Leichen nur sehr<lb/> bedingten Werth. —</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [63/0071]
— bei dem kleinsten Hasen (No. 1855) 67,5 mm. lang, bulla 7 mm.,
bei einem gemeinen Kaninchen (No. 1865) 67 mm. lang, bulla 10 mm.
Eine durch die foramina carotica externa gedachte und durch die
bullae hindurch verlängerte Linie bietet dem Auge einen festen Anhalt
zum Vergleich der relativen Grössen dieser Theile; genau messbar ist
diese Linie in ihren Sektionen nicht, weil die foramina carotica einige
topographische Variationen zeigen.
Ueber Unterschiede in den Weichtheilen der Hasen und Kanin-
chen ist bis jetzt wenig zu berichten.
Berthold hat in seiner „Einleitung in die Zergliederung des Hasen
und des Kaninchens“ (Isis 1825, S. 220. 446. 601) einen strengen Ver-
gleich zwischen beiden Thieren nicht angestellt, man bleibt sogar oft im
Zweifel, welches von beiden Thieren ihm vorgelegen hat. Im Gegensatz
zu dem oben angeführten Titel, tragen Fortsetzung und Schluss der
Arbeit den Titel „Anatomie des Hasen“. Aus der Beschreibung des Vor-
arms (457), des differentesten Skelettheils, geht nicht bestimmt hervor,
welche Art beobachtet ist. Eine solche Vergleichung, wie sie für unsern
vorliegenden Zweck erforderlich ist, hat nicht stattgefunden. Was von
Berthold’s Angaben brauchbar ist, hat Hr. Krause in seiner vortreff-
lichen „Anatomie des Kaninchens“ (Leipzig 1868) aufgenommen, so auch
wohl das Wenige, was andere Autoren darüber mittheilen; ein durchgeführ-
ter Vergleich der Hasen mit dem Kaninchen ist noch nicht geliefert. In
Hrn. Owen’s reichhaltiger „Anatomy of vertebrates“ (1868) werden
Hase und Kaninchen oft erwähnt, einen Vergleich zwischen beiden,
welcher Differenzen ergiebt, finde ich nicht, nur die Angabe (vol. III.
784), dass der Hase wenig oder kein Fett ansetzt, welches unter Um-
ständen beim zahmen Kaninchen vorkommt.
Angaben der Art als „Lungen merklich kleiner, Leber dagegen
grösser“ und ähnliche sind für uns unbrauchbar.
Die Länge des Darmkanals im Verhältniss zur Körperlänge, welche
Cuvier (Leçons d’anatomie, 1835, IV. 2 p. 190), Berthold (l. c. 467),
Giebel (Säugethiere, 1859, 452) mittheilen, ergeben im Allgemeinen
mit einiger Gewissheit nur, dass die Unterschiede zwischen zahmen und
wilden Kaninchen grösser sein können, als zwischen Hasen und Kaninchen.
Eigene Beobachtungen hierüber halte ich für jetzt zurück: an ge-
nauere Messungen gewöhnt, gewinnt man bald die Ueberzeugung, dass
solche Masse von Weichtheilen nur sehr geringen Werth haben. Beispiels-
weise ergiebt die Länge des Darmkanals je nach der Methode der Messung,
der Präparation, dem Zustand der Ausdehnung u. s. w. solche Differenzen,
dass ich sie nicht zu vertreten wage. Ueberhaupt haben auch Mes-
sungen am lebenden Thier oder an nicht sezirten Leichen nur sehr
bedingten Werth. —
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