Naumann, Bernhard: Der aufrichtige Leipziger Roßarzt. 1780.Nota. 1. Noch zu erinnern den Liebhabern der 2. So ein Pferd oder ander Vieh aus Krank- gen G 2
Nota. 1. Noch zu erinnern den Liebhabern der 2. So ein Pferd oder ander Vieh aus Krank- gen G 2
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Nota. 1. Noch zu erinnern den Liebhabern der
Pferde, nicht allein aus meiner vielfaͤltigen Er-
fahrung, ſondern aus meiner Chriſtenpflicht,
daß man nicht gleich mit ſauren Traͤnken abſon-
derlich wo Pfeſſer darunter iſt, begegnen ſoll,
weil die Traͤnke nehmlich die anbruͤchigen Pfer-
de wo die Lungen von Geſchwuͤren angegriffen
ſind, gleich angreift, und aufblaſend macht,
daran ſie ſchnell erſticken und crepiren, abſonder-
lich wenn ſie ſchon gelb Waſſer in der Herzkam-
mer haben, wie auch ein Euterſtock im Herze.
2. So ein Pferd oder ander Vieh aus Krank-
heit nicht freſſen, damit man das Pulver nicht
appliciren koͤnne, weil ſichs nicht ſo gut eingie-
ſen laͤßt, ſo recommandire hiermit, daß man
das Pulver ſo viel einen jeden beliebt, von mei-
nen Pulver zu nehmen, und Schiebken oder
Hollunderſaft. Jt. Wacholderſaft, oder Ho-
nig, oder Syrup, was von dieſen zu haben iſt,
mit dem Pulver zu vermengen, zu einen Teig
oder Latwerge woraus Pillen oder Kugeln koͤn-
nen gemacht werden, wie eine große welſche Nuß
groß, und den kranken Vieh ſowohl Pferde als
Rindvieh einen Tag um andern eingeſteckt, da-
mit man weiß, was ein jedes Vieh bekommen
hat, abſonderlich bey den Viehſterben, weil die-
ſes die ordentliche Giftkugeln ſeyn, den geſunden
bey den Viehſterben die Woche zweymal jeden
Stuͤck Vieh eine eingeſteckt zur Praͤſervation,
das kleine Rindvieh bekommt eine halbe welſche
Nuß groß. NB. Von Aderlaſſen, bey den jun-
gen
G 2
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