Naumann, Bernhard: Der aufrichtige Leipziger Roßarzt. 1780.Seife oder Jnschlicht geschmieret, und wird ihm prä-
Seife oder Jnſchlicht geſchmieret, und wird ihm praͤ-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0105"/> Seife oder Jnſchlicht geſchmieret, und wird ihm<lb/> der Miſt aus dem Maſtdarm genommen, und<lb/> ihm Scheife oder Jnſchlicht in den Maſtdarm<lb/> geſteckt, und wird ihm der Kern am Gaum ge-<lb/> ſtochen, und ihm Salz in die Naſenloͤcher ge-<lb/> blaſen, damit das Pferd braußt, im Nothfall<lb/> kann man ihm die Sporadern mit ſchlagen laſ-<lb/> ſen, und wohl Acht haben, damit ſich das Pferd<lb/> nicht auf dem Ruͤcken umporzelt, oder uͤber-<lb/> ſchlaͤgt, weil ſich dadurch leicht die Daͤrmer ver-<lb/> ſchleifen, und wird eine Pille zu dieſen ober-<lb/> waͤhnten Krankheiten naͤchſt goͤttlicher Huͤlfe zu-<lb/> laͤnglich ſeyn, wenns gleich geſchehen kann, daß<lb/> vorraͤthig Pillen bey der Hand ſeyn, denn es iſt<lb/> keine Krankheit der Pferde incurabel, wenn nicht<lb/> Netz, Magen oder Darm entzwey iſt, und be-<lb/> haͤlt die Pille Jahr und Tag ſeine Wuͤrkung,<lb/> weil ſie balſamiſch und laxirend iſt; in alten<lb/> Krankheiten aber, wo das Pferd halbe kalte<lb/> Ohren hat, kalte Naſenloͤcher welke Zunge,<lb/> ſchnaubet, ziehet den Bauch nebſt dem Schlauch<lb/> in die Hoͤhe, knirſcht mit denen Zaͤhnen, und<lb/> kann nicht wohl freſſen, oder ihn die Haut auf<lb/> den Ribben feſt anlieget, ihm im Leibe poltert,<lb/> und die Haare empor ſtehen, ſolchen Pferden<lb/> wird alle Wochen eine Pille eingeſteckt, it. denen<lb/> herz- ſtock- oder ſteindruͤſigten Pferden, lungen-<lb/> ſichtigen, haarſchlechtigen, dickbeinigten, und<lb/> aufgebrochnen ſtinkigten Maucke oder Schlauch,<lb/> it. rautigen, wurmigten Pferden wird aller 14<lb/> Tagen eine Pille eingeſteckt, zwiſchen innen aber<lb/> mit meinen Pulver Fruͤh und Abends wie be-<lb/> ſchrieben iſt gebraucht, wer aber ſeine Pferde<lb/> <fw place="bottom" type="catch">praͤ-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0105]
Seife oder Jnſchlicht geſchmieret, und wird ihm
der Miſt aus dem Maſtdarm genommen, und
ihm Scheife oder Jnſchlicht in den Maſtdarm
geſteckt, und wird ihm der Kern am Gaum ge-
ſtochen, und ihm Salz in die Naſenloͤcher ge-
blaſen, damit das Pferd braußt, im Nothfall
kann man ihm die Sporadern mit ſchlagen laſ-
ſen, und wohl Acht haben, damit ſich das Pferd
nicht auf dem Ruͤcken umporzelt, oder uͤber-
ſchlaͤgt, weil ſich dadurch leicht die Daͤrmer ver-
ſchleifen, und wird eine Pille zu dieſen ober-
waͤhnten Krankheiten naͤchſt goͤttlicher Huͤlfe zu-
laͤnglich ſeyn, wenns gleich geſchehen kann, daß
vorraͤthig Pillen bey der Hand ſeyn, denn es iſt
keine Krankheit der Pferde incurabel, wenn nicht
Netz, Magen oder Darm entzwey iſt, und be-
haͤlt die Pille Jahr und Tag ſeine Wuͤrkung,
weil ſie balſamiſch und laxirend iſt; in alten
Krankheiten aber, wo das Pferd halbe kalte
Ohren hat, kalte Naſenloͤcher welke Zunge,
ſchnaubet, ziehet den Bauch nebſt dem Schlauch
in die Hoͤhe, knirſcht mit denen Zaͤhnen, und
kann nicht wohl freſſen, oder ihn die Haut auf
den Ribben feſt anlieget, ihm im Leibe poltert,
und die Haare empor ſtehen, ſolchen Pferden
wird alle Wochen eine Pille eingeſteckt, it. denen
herz- ſtock- oder ſteindruͤſigten Pferden, lungen-
ſichtigen, haarſchlechtigen, dickbeinigten, und
aufgebrochnen ſtinkigten Maucke oder Schlauch,
it. rautigen, wurmigten Pferden wird aller 14
Tagen eine Pille eingeſteckt, zwiſchen innen aber
mit meinen Pulver Fruͤh und Abends wie be-
ſchrieben iſt gebraucht, wer aber ſeine Pferde
praͤ-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |