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Naumann, Bernhard: Der aufrichtige Leipziger Roßarzt. 1780.

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Das erste Capitel.
Was man bey dem Einkaufe derer
Pferde zu beobachten habe.

Es soll sich niemand jemals im Stalle auf
ein Pferd setzen, und heraus reiten las-
sen, weil darunter manche Lähmung und Schwin-
dung sich verstecken kann. Es soll auch dem
Pferde kein Huseisen fehlen, weil vielmals das
Eisen gutwillig abgerissen ist, gewisse Lähmun-
gen zu verbergen; so kan man auch dadurch nicht
inne werden, ob sich ein Pferd gerne aufsitzen
lässet, daher soll man lieber das Pferd aufzäu-
men und aus dem Stalle heraus führen lassen,
sodann muß man vor das Pferd treten und die
Augen wohl in Acht nehmen, daß sie nicht
fahl oder schwartz, sondern wo möglich groß
und braun seyn, denn fahle und kohlschwarze
Augen, sind wo möglich zu meiden, indem die

schwar-


Das erſte Capitel.
Was man bey dem Einkaufe derer
Pferde zu beobachten habe.

Es ſoll ſich niemand jemals im Stalle auf
ein Pferd ſetzen, und heraus reiten laſ-
ſen, weil darunter manche Laͤhmung und Schwin-
dung ſich verſtecken kann. Es ſoll auch dem
Pferde kein Huſeiſen fehlen, weil vielmals das
Eiſen gutwillig abgeriſſen iſt, gewiſſe Laͤhmun-
gen zu verbergen; ſo kan man auch dadurch nicht
inne werden, ob ſich ein Pferd gerne aufſitzen
laͤſſet, daher ſoll man lieber das Pferd aufzaͤu-
men und aus dem Stalle heraus fuͤhren laſſen,
ſodann muß man vor das Pferd treten und die
Augen wohl in Acht nehmen, daß ſie nicht
fahl oder ſchwartz, ſondern wo moͤglich groß
und braun ſeyn, denn fahle und kohlſchwarze
Augen, ſind wo moͤglich zu meiden, indem die

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[[11]/0013] Das erſte Capitel. Was man bey dem Einkaufe derer Pferde zu beobachten habe. Es ſoll ſich niemand jemals im Stalle auf ein Pferd ſetzen, und heraus reiten laſ- ſen, weil darunter manche Laͤhmung und Schwin- dung ſich verſtecken kann. Es ſoll auch dem Pferde kein Huſeiſen fehlen, weil vielmals das Eiſen gutwillig abgeriſſen iſt, gewiſſe Laͤhmun- gen zu verbergen; ſo kan man auch dadurch nicht inne werden, ob ſich ein Pferd gerne aufſitzen laͤſſet, daher ſoll man lieber das Pferd aufzaͤu- men und aus dem Stalle heraus fuͤhren laſſen, ſodann muß man vor das Pferd treten und die Augen wohl in Acht nehmen, daß ſie nicht fahl oder ſchwartz, ſondern wo moͤglich groß und braun ſeyn, denn fahle und kohlſchwarze Augen, ſind wo moͤglich zu meiden, indem die ſchwar-

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Zitationshilfe: Naumann, Bernhard: Der aufrichtige Leipziger Roßarzt. 1780, S. [11]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naumann_rossarzt_1780/13>, abgerufen am 23.11.2024.