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Naumann, Bernhard: Der aufrichtige Leipziger Roßarzt. 1780.

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Der aufrichtige
ches nicht einsehen, daß das Verfangen oder
Verschlagen bey einem Stück Vieh so lange ver-
borgen seyn kan, bis sichs ausweiset, es kann
sich aber bey vielen nicht eher zeigen, bis die in-
nerlichen Theile, als Herz, Lunge und Leber
durchmodert und angefaulet seyn, indem mehren-
theils alle Verfangungen aufs Herz schlagen,
von daher erst durch die großen Adern nach dem
Creutz geleitet wird, also ist der Hauptgrund
und Ursache von vielen Rindviehkrankheiten
das Verfangen, die doch der Hexerey Schuld
gegeben werden. Es soll ein jeder Hauswirth,
der Rindvieh hat, wohl auf Präservationes be-
dacht seyn, und soll seinem Vieh jährlich 2mal
die Lungenader schlagen und etwas wöchentlich
von dieser Latwerge gebrauchen lassen, damit
solche Krankheiten nicht überhand nehmen kön-
nen. Es wird auch ein jeder befinden, daß der
ganze Nutzen, so vom Rindvieh herkommen soll,
sich besser finden wird.

So ein Schwein krank würde, soll man
einem starken Schwein 1. Loth, einem mittel
Schwein aber nur 1. halb Loth von dieser vorge-
schriebenen Latwerge eingeben und wohl einste-
cken, die Krankheit mag Namen haben wie sie
will. So ein Ochse, Kuh oder Schwein lahm
würde von Verrenkung oder Verstauchung, oder
eine offene Wunde, oder Geschwulst hätte,
so kan solches ebenfalls durch die vorgeschriebene
gelbe Salbe, welche bey den Pferden sehr deut-
lich beschrieben worden, wieder curiret werden.

Noch

Der aufrichtige
ches nicht einſehen, daß das Verfangen oder
Verſchlagen bey einem Stuͤck Vieh ſo lange ver-
borgen ſeyn kan, bis ſichs ausweiſet, es kann
ſich aber bey vielen nicht eher zeigen, bis die in-
nerlichen Theile, als Herz, Lunge und Leber
durchmodert und angefaulet ſeyn, indem mehren-
theils alle Verfangungen aufs Herz ſchlagen,
von daher erſt durch die großen Adern nach dem
Creutz geleitet wird, alſo iſt der Hauptgrund
und Urſache von vielen Rindviehkrankheiten
das Verfangen, die doch der Hexerey Schuld
gegeben werden. Es ſoll ein jeder Hauswirth,
der Rindvieh hat, wohl auf Praͤſervationes be-
dacht ſeyn, und ſoll ſeinem Vieh jaͤhrlich 2mal
die Lungenader ſchlagen und etwas woͤchentlich
von dieſer Latwerge gebrauchen laſſen, damit
ſolche Krankheiten nicht uͤberhand nehmen koͤn-
nen. Es wird auch ein jeder befinden, daß der
ganze Nutzen, ſo vom Rindvieh herkommen ſoll,
ſich beſſer finden wird.

So ein Schwein krank wuͤrde, ſoll man
einem ſtarken Schwein 1. Loth, einem mittel
Schwein aber nur 1. halb Loth von dieſer vorge-
ſchriebenen Latwerge eingeben und wohl einſte-
cken, die Krankheit mag Namen haben wie ſie
will. So ein Ochſe, Kuh oder Schwein lahm
wuͤrde von Verrenkung oder Verſtauchung, oder
eine offene Wunde, oder Geſchwulſt haͤtte,
ſo kan ſolches ebenfalls durch die vorgeſchriebene
gelbe Salbe, welche bey den Pferden ſehr deut-
lich beſchrieben worden, wieder curiret werden.

Noch
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[82/0084] Der aufrichtige ches nicht einſehen, daß das Verfangen oder Verſchlagen bey einem Stuͤck Vieh ſo lange ver- borgen ſeyn kan, bis ſichs ausweiſet, es kann ſich aber bey vielen nicht eher zeigen, bis die in- nerlichen Theile, als Herz, Lunge und Leber durchmodert und angefaulet ſeyn, indem mehren- theils alle Verfangungen aufs Herz ſchlagen, von daher erſt durch die großen Adern nach dem Creutz geleitet wird, alſo iſt der Hauptgrund und Urſache von vielen Rindviehkrankheiten das Verfangen, die doch der Hexerey Schuld gegeben werden. Es ſoll ein jeder Hauswirth, der Rindvieh hat, wohl auf Praͤſervationes be- dacht ſeyn, und ſoll ſeinem Vieh jaͤhrlich 2mal die Lungenader ſchlagen und etwas woͤchentlich von dieſer Latwerge gebrauchen laſſen, damit ſolche Krankheiten nicht uͤberhand nehmen koͤn- nen. Es wird auch ein jeder befinden, daß der ganze Nutzen, ſo vom Rindvieh herkommen ſoll, ſich beſſer finden wird. So ein Schwein krank wuͤrde, ſoll man einem ſtarken Schwein 1. Loth, einem mittel Schwein aber nur 1. halb Loth von dieſer vorge- ſchriebenen Latwerge eingeben und wohl einſte- cken, die Krankheit mag Namen haben wie ſie will. So ein Ochſe, Kuh oder Schwein lahm wuͤrde von Verrenkung oder Verſtauchung, oder eine offene Wunde, oder Geſchwulſt haͤtte, ſo kan ſolches ebenfalls durch die vorgeſchriebene gelbe Salbe, welche bey den Pferden ſehr deut- lich beſchrieben worden, wieder curiret werden. Noch

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Zitationshilfe: Naumann, Bernhard: Der aufrichtige Leipziger Roßarzt. 1780, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naumann_rossarzt_1780/84>, abgerufen am 23.11.2024.