Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.Von Museis II. Theil. von welchem ich etwas abgewichen bin; dabey ich denn dieses zu erinnernhabe, daß diejenigen Musea und Cabinetter, von welchen ich im vorigen Theile Erwähnung gethan, nicht nur allein in dem Europaeischen Bezirck gefunden werden, sondern auch fast, wo nicht alle, dennoch die meisten bis auf diesen Tag annoch vorhanden und in gutem Stande zu sehen seyn. Wäre dieses nicht mein Vorhaben darinnen gewesen, so würde sich der Naum und die Grösse desselben noch um ein merckliches erweitert haben. Jch werde aber in diesem andern Theile, als einem Anhang zu dem ersten, Gelegenheit neh- men, annoch mit wenigem Erwähnung zu thun: I. Von denen Museis, bey welchen ich in Zweifel ge- standen, ob solche annoch vorhanden, und II. Auch von denenjenigen, welche vor einigen Zeiten zwar bekandt und in Ruhm gewesen, die aber nun- mehro nicht mehr vorhanden. III. Und endlich werde ich nicht nur von denen in Eu- ropa, sondern auch in den andern Theilen der Welt befindlichen Raritäten-Gemächern etc. nach voriger alphabetischer Ordnung noch einige anführen und davon reden. Wir machen darzu den Anfang von einer reichen und schönen doch A. Agra, DEs grossen Mogols vornehmsten Residentz-Stadt, woselbst er auch sein schen Z 3
Von Muſeis II. Theil. von welchem ich etwas abgewichen bin; dabey ich denn dieſes zu erinnernhabe, daß diejenigen Muſea und Cabinetter, von welchen ich im vorigen Theile Erwaͤhnung gethan, nicht nur allein in dem Europæiſchen Bezirck gefunden werden, ſondern auch faſt, wo nicht alle, dennoch die meiſten bis auf dieſen Tag annoch vorhanden und in gutem Stande zu ſehen ſeyn. Waͤre dieſes nicht mein Vorhaben darinnen geweſen, ſo wuͤrde ſich der Naum und die Groͤſſe deſſelben noch um ein merckliches erweitert haben. Jch werde aber in dieſem andern Theile, als einem Anhang zu dem erſten, Gelegenheit neh- men, annoch mit wenigem Erwaͤhnung zu thun: I. Von denen Muſeis, bey welchen ich in Zweifel ge- ſtanden, ob ſolche annoch vorhanden, und II. Auch von denenjenigen, welche vor einigen Zeiten zwar bekandt und in Ruhm geweſen, die aber nun- mehro nicht mehr vorhanden. III. Und endlich werde ich nicht nur von denen in Eu- ropa, ſondern auch in den andern Theilen der Welt befindlichen Raritaͤten-Gemaͤchern ꝛc. nach voriger alphabetiſcher Ordnung noch einige anfuͤhren und davon reden. Wir machen darzu den Anfang von einer reichen und ſchoͤnen doch A. Agra, DEs groſſen Mogols vornehmſten Reſidentz-Stadt, woſelbſt er auch ſein ſchen Z 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0209" n="181"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von <hi rendition="#aq">Muſeis II.</hi> Theil.</hi></fw><lb/> von welchem ich etwas abgewichen bin; dabey ich denn dieſes zu erinnern<lb/> habe, daß diejenigen <hi rendition="#aq">Muſea</hi> und <hi rendition="#aq">Cabinett</hi>er, von welchen ich im vorigen<lb/> Theile Erwaͤhnung gethan, nicht nur allein in dem <hi rendition="#aq">Europæi</hi>ſchen Bezirck<lb/> gefunden werden, ſondern auch faſt, wo nicht alle, dennoch die meiſten bis auf<lb/> dieſen Tag annoch vorhanden und in gutem Stande zu ſehen ſeyn. Waͤre<lb/> dieſes nicht mein Vorhaben darinnen geweſen, ſo wuͤrde ſich der Naum und<lb/> die Groͤſſe deſſelben noch um ein merckliches erweitert haben. Jch werde aber<lb/> in dieſem andern Theile, als einem Anhang zu dem erſten, Gelegenheit neh-<lb/> men, annoch mit wenigem Erwaͤhnung zu thun:</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">I.</hi> <hi rendition="#fr">Von denen</hi> <hi rendition="#aq">Muſeis,</hi> <hi rendition="#fr">bey welchen ich in Zweifel ge-<lb/> ſtanden, ob ſolche annoch vorhanden, und</hi> </item><lb/> <item> <hi rendition="#aq">II.</hi> <hi rendition="#fr">Auch von denenjenigen, welche vor einigen Zeiten<lb/> zwar bekandt und in Ruhm geweſen, die aber nun-<lb/> mehro nicht mehr vorhanden.</hi> </item><lb/> <item> <hi rendition="#aq">III.</hi> <hi rendition="#fr">Und endlich werde ich nicht nur von denen in</hi> <hi rendition="#aq">Eu-<lb/> ropa,</hi> <hi rendition="#fr">ſondern auch in den andern Theilen der Welt<lb/> befindlichen Raritaͤten-Gemaͤchern ꝛc. nach voriger</hi><lb/> <hi rendition="#aq">alphabeti</hi> <hi rendition="#fr">ſcher Ordnung noch einige anfuͤhren und<lb/> davon reden.</hi> </item> </list><lb/> <p>Wir machen darzu den Anfang von einer reichen und ſchoͤnen doch<lb/> nicht gar alten in der groͤſten Landſchafft <hi rendition="#fr">Jndiens</hi> gelegenen Stadt</p><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">A.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">Agra,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Es groſſen <hi rendition="#aq">Mogols</hi> vornehmſten Reſidentz-Stadt, woſelbſt er auch ſein<lb/> koſtbares Schloß gehabt, welches ſowol dem aͤuſſerlichen Anſchauen<lb/> nach uͤberaus herrlich und luſtig anzuſehen iſt: Noch mehr aber ſetzet einen<lb/> der unglaubliche Schatz und die koſtbare Raritaͤten, die darinnen verwahret<lb/> werden, in groſſe Verwunderung. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Eraſmus Franciſci</hi></hi> gedencket dieſes<lb/> Schatz-Hauſes in dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">III</hi></hi><hi rendition="#fr">ten Theil ſeines Oſt-und Weſt-Jndiani-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">Z 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ſchen</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [181/0209]
Von Muſeis II. Theil.
von welchem ich etwas abgewichen bin; dabey ich denn dieſes zu erinnern
habe, daß diejenigen Muſea und Cabinetter, von welchen ich im vorigen
Theile Erwaͤhnung gethan, nicht nur allein in dem Europæiſchen Bezirck
gefunden werden, ſondern auch faſt, wo nicht alle, dennoch die meiſten bis auf
dieſen Tag annoch vorhanden und in gutem Stande zu ſehen ſeyn. Waͤre
dieſes nicht mein Vorhaben darinnen geweſen, ſo wuͤrde ſich der Naum und
die Groͤſſe deſſelben noch um ein merckliches erweitert haben. Jch werde aber
in dieſem andern Theile, als einem Anhang zu dem erſten, Gelegenheit neh-
men, annoch mit wenigem Erwaͤhnung zu thun:
I. Von denen Muſeis, bey welchen ich in Zweifel ge-
ſtanden, ob ſolche annoch vorhanden, und
II. Auch von denenjenigen, welche vor einigen Zeiten
zwar bekandt und in Ruhm geweſen, die aber nun-
mehro nicht mehr vorhanden.
III. Und endlich werde ich nicht nur von denen in Eu-
ropa, ſondern auch in den andern Theilen der Welt
befindlichen Raritaͤten-Gemaͤchern ꝛc. nach voriger
alphabetiſcher Ordnung noch einige anfuͤhren und
davon reden.
Wir machen darzu den Anfang von einer reichen und ſchoͤnen doch
nicht gar alten in der groͤſten Landſchafft Jndiens gelegenen Stadt
A.
Agra,
DEs groſſen Mogols vornehmſten Reſidentz-Stadt, woſelbſt er auch ſein
koſtbares Schloß gehabt, welches ſowol dem aͤuſſerlichen Anſchauen
nach uͤberaus herrlich und luſtig anzuſehen iſt: Noch mehr aber ſetzet einen
der unglaubliche Schatz und die koſtbare Raritaͤten, die darinnen verwahret
werden, in groſſe Verwunderung. Eraſmus Franciſci gedencket dieſes
Schatz-Hauſes in dem IIIten Theil ſeines Oſt-und Weſt-Jndiani-
ſchen
Z 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |