Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Theil von Bibliothequen.
Happel. aus Neandro, in Rel. Cur. P. II. p. 314. Eben derselbe gedencket auch,
daß der Türckische Kayser Selim die Commentarios Caesaris in die Türckische
Sprache habe setzen lassen, ingleichen daß der Justinianische Codex bis auf
diese Stunde bey den Türcken und Arabern in grosser Würde. vid. Loc.
supr.
cit. Stephanus Gerlach
setzet am Ende des Briefes an Martinum Crusium
ein Register der geschriebenen Bücher, so zu Constantinopel und in dessel-
ben Patriarchen Gewalt sind. Jch hätte beynahe gantz vergessen anzufüh-
ren die weiland so hoch geachtete und Welt-beruffene Drachen-Haut zu
Constantinopel, auf welche der gantze Homerus mit goldenen Buchstaben
geschrieben gewesen, sie hat 120. Schuh in der Länge gehabt. Doch ist die
Frage, ob man sich mehr über deren ungeheure Länge und Grösse, oder über
die darauf geschriebene subtile Schreib-Art verwundern soll; in Ansehung
nach dem Calculo des curieusen Hrn. D. Majors die Bücher Iliad. 15694.
und Odysseae 12101. zusammen 27795. Verse in sich fassen sollen; diese
27795. Verse sollen von Wort zu Wort auf gedachter Drachen-Haut mit
goldenen Buchstaben geschrieben zu sehen gewesen seyn. Es haben über die-
sem Miraculo viele gelehrte Männer ihre Köpffe wacker zerbrochen, vid.
Olaus Worm. Mus. libr. 4. cap. 12. pag. 382. Erasm. Francisc.
in ausländi-
schen Kunst-und Sitten-Spiegel
libr. 4. pag. 1252. aus dem Zonara
und noch älterem Malcho Byzantio Sophista. Lips. de Bibl. cap. 3. pag. 16. aus
dem Cedreno und Zonara. Ioann. Neand. Syntagm. de Medic. Laub. pag. 104.
Ioan. Lomeierus de Bibl. cap. 7. Sect. 2. pag.
127. und aus noch vielen andern,
endlich gedachter Hr. Ioan. D. Major. Med. Doct. und Professor zu Kiel.
Wer alfo weitläufftigere Nachricht von dieser Byzantinischen seltsamen
Drachen-Haut zu wissen verlanget, der kan solche bey angeführten Autoribus
zur Gnüge finden. Diese Kostbarkeit aber ist auch in obgedachter Feuers-
Brunst mit 120000. andern Büchern verzehret worden, nach gemeldeten Hi-
storici Zonaras
Bericht in Tom. 3. & 4. Oper. suorum.

Corduba,

Eine der berühmtesten Spanischen Städte in Andalusia, allwo vor
Zeiten die Saracenen oder Africanische Mohren eine Königliche hohe Schu-
le und vortrefflich wohl bestellte Bibliothec aufgerichtet hatten, worauf man
in Arabischer Sprache (gleichwie auf andern Europäischen Academien in
Lateinisch) allerhand Wissenschafften und freye Künste öffentlich dociret
hat. Nachdem aber die Mohren vor etlichen 100. Jahren daraus gejaget
worden, haben sie ihre Academie und Bibliothec in die Africanische Bar-
barey
versetzet. vid. Middend. de Acad. l. 2. Es ist auch sonsten diese Stadt

Cordu-

III. Theil von Bibliothequen.
Happel. aus Neandro, in Rel. Cur. P. II. p. 314. Eben derſelbe gedencket auch,
daß der Tuͤrckiſche Kayſer Selim die Commentarios Cæſaris in die Tuͤrckiſche
Sprache habe ſetzen laſſen, ingleichen daß der Juſtinianiſche Codex bis auf
dieſe Stunde bey den Tuͤrcken und Arabern in groſſer Wuͤrde. vid. Loc.
ſupr.
cit. Stephanus Gerlach
ſetzet am Ende des Briefes an Martinum Cruſium
ein Regiſter der geſchriebenen Buͤcher, ſo zu Conſtantinopel und in deſſel-
ben Patriarchen Gewalt ſind. Jch haͤtte beynahe gantz vergeſſen anzufuͤh-
ren die weiland ſo hoch geachtete und Welt-beruffene Drachen-Haut zu
Conſtantinopel, auf welche der gantze Homerus mit goldenen Buchſtaben
geſchrieben geweſen, ſie hat 120. Schuh in der Laͤnge gehabt. Doch iſt die
Frage, ob man ſich mehr uͤber deren ungeheure Laͤnge und Groͤſſe, oder uͤber
die darauf geſchriebene ſubtile Schreib-Art verwundern ſoll; in Anſehung
nach dem Calculo des curieuſen Hrn. D. Majors die Buͤcher Iliad. 15694.
und Odyſſeæ 12101. zuſammen 27795. Verſe in ſich faſſen ſollen; dieſe
27795. Verſe ſollen von Wort zu Wort auf gedachter Drachen-Haut mit
goldenen Buchſtaben geſchrieben zu ſehen geweſen ſeyn. Es haben uͤber die-
ſem Miraculo viele gelehrte Maͤnner ihre Koͤpffe wacker zerbrochen, vid.
Olaus Worm. Muſ. libr. 4. cap. 12. pag. 382. Eraſm. Franciſc.
in auslaͤndi-
ſchen Kunſt-und Sitten-Spiegel
libr. 4. pag. 1252. aus dem Zonara
und noch aͤlterem Malcho Byzantio Sophiſta. Lipſ. de Bibl. cap. 3. pag. 16. aus
dem Cedreno und Zonara. Ioann. Neand. Syntagm. de Medic. Laub. pag. 104.
Ioan. Lomeierus de Bibl. cap. 7. Sect. 2. pag.
127. und aus noch vielen andern,
endlich gedachter Hr. Ioan. D. Major. Med. Doct. und Profeſſor zu Kiel.
Wer alfo weitlaͤufftigere Nachricht von dieſer Byzantiniſchen ſeltſamen
Drachen-Haut zu wiſſen verlanget, der kan ſolche bey angefuͤhꝛten Autoribus
zur Gnuͤge finden. Dieſe Koſtbarkeit aber iſt auch in obgedachter Feuers-
Brunſt mit 120000. andern Buͤchern verzehret worden, nach gemeldeten Hi-
ſtorici Zonaras
Bericht in Tom. 3. & 4. Oper. ſuorum.

Corduba,

Eine der beruͤhmteſten Spaniſchen Staͤdte in Andaluſia, allwo vor
Zeiten die Saracenen oder Africaniſche Mohren eine Koͤnigliche hohe Schu-
le und vortrefflich wohl beſtellte Bibliothec aufgerichtet hatten, worauf man
in Arabiſcher Sprache (gleichwie auf andern Europaͤiſchen Academien in
Lateiniſch) allerhand Wiſſenſchafften und freye Kuͤnſte oͤffentlich dociret
hat. Nachdem aber die Mohren vor etlichen 100. Jahren daraus gejaget
worden, haben ſie ihre Academie und Bibliothec in die Africaniſche Bar-
barey
verſetzet. vid. Middend. de Acad. l. 2. Es iſt auch ſonſten dieſe Stadt

Cordu-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0290" n="262"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Theil von</hi><hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi><hi rendition="#b">en.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Happel.</hi></hi> aus <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Neandro, in Rel. Cur.</hi> P. II. p.</hi> 314. Eben der&#x017F;elbe gedencket auch,<lb/>
daß der Tu&#x0364;rcki&#x017F;che Kay&#x017F;er <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Selim</hi></hi> die <hi rendition="#aq">Commentarios <hi rendition="#i">&#x017F;aris</hi></hi> in die Tu&#x0364;rcki&#x017F;che<lb/>
Sprache habe &#x017F;etzen la&#x017F;&#x017F;en, ingleichen daß der <hi rendition="#aq">Ju&#x017F;tiniani</hi>&#x017F;che <hi rendition="#aq">Codex</hi> bis auf<lb/>
die&#x017F;e Stunde bey den <hi rendition="#fr">Tu&#x0364;rcken</hi> und <hi rendition="#fr">Arabern</hi> in gro&#x017F;&#x017F;er Wu&#x0364;rde. <hi rendition="#aq">vid. <hi rendition="#i">Loc.<lb/>
&#x017F;upr.</hi> cit. <hi rendition="#i">Stephanus Gerlach</hi></hi> &#x017F;etzet am Ende des Briefes an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Martinum Cru&#x017F;ium</hi></hi><lb/>
ein Regi&#x017F;ter der ge&#x017F;chriebenen Bu&#x0364;cher, &#x017F;o zu <hi rendition="#fr">Con&#x017F;tantinopel</hi> und in de&#x017F;&#x017F;el-<lb/>
ben Patriarchen Gewalt &#x017F;ind. Jch ha&#x0364;tte beynahe gantz verge&#x017F;&#x017F;en anzufu&#x0364;h-<lb/>
ren die weiland &#x017F;o hoch geachtete und Welt-beruffene Drachen-Haut zu<lb/><hi rendition="#fr">Con&#x017F;tantinopel,</hi> auf welche der gantze <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Homerus</hi></hi> mit goldenen Buch&#x017F;taben<lb/>
ge&#x017F;chrieben gewe&#x017F;en, &#x017F;ie hat 120. Schuh in der La&#x0364;nge gehabt. Doch i&#x017F;t die<lb/>
Frage, ob man &#x017F;ich mehr u&#x0364;ber deren ungeheure La&#x0364;nge und Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, oder u&#x0364;ber<lb/>
die darauf ge&#x017F;chriebene <hi rendition="#aq">&#x017F;ubtil</hi>e Schreib-Art verwundern &#x017F;oll; in An&#x017F;ehung<lb/>
nach dem <hi rendition="#aq">Calculo</hi> des <hi rendition="#aq">curieu&#x017F;</hi>en Hrn. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D. Majors</hi></hi> die Bu&#x0364;cher <hi rendition="#aq">Iliad.</hi> 15694.<lb/>
und <hi rendition="#aq">Ody&#x017F;&#x017F;</hi> 12101. zu&#x017F;ammen 27795. Ver&#x017F;e in &#x017F;ich fa&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ollen; die&#x017F;e<lb/>
27795. Ver&#x017F;e &#x017F;ollen von Wort zu Wort auf gedachter Drachen-Haut mit<lb/>
goldenen Buch&#x017F;taben ge&#x017F;chrieben zu &#x017F;ehen gewe&#x017F;en &#x017F;eyn. Es haben u&#x0364;ber die-<lb/>
&#x017F;em <hi rendition="#aq">Miraculo</hi> viele gelehrte Ma&#x0364;nner ihre Ko&#x0364;pffe wacker zerbrochen, <hi rendition="#aq">vid.<lb/><hi rendition="#i">Olaus Worm. Mu&#x017F;.</hi> libr. 4. cap. 12. pag. 382. <hi rendition="#i">Era&#x017F;m. Franci&#x017F;c.</hi></hi> <hi rendition="#fr">in ausla&#x0364;ndi-<lb/>
&#x017F;chen Kun&#x017F;t-und Sitten-Spiegel</hi> <hi rendition="#aq">libr.  4. pag.</hi> 1252. aus dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Zonara</hi></hi><lb/>
und noch a&#x0364;lterem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Malcho Byzantio Sophi&#x017F;ta. Lip&#x017F;. de Bibl.</hi> cap. 3. pag.</hi> 16. aus<lb/>
dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cedreno</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Zonara. Ioann. Neand. Syntagm. de Medic. Laub.</hi> pag. 104.<lb/><hi rendition="#i">Ioan. Lomeierus de Bibl.</hi> cap. 7. Sect. 2. pag.</hi> 127. und aus noch vielen andern,<lb/>
endlich gedachter Hr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ioan. D. Major.</hi> Med. Doct.</hi> und <hi rendition="#aq">Profe&#x017F;&#x017F;or</hi> zu <hi rendition="#fr">Kiel.</hi><lb/>
Wer alfo weitla&#x0364;ufftigere Nachricht von die&#x017F;er <hi rendition="#aq">Byzantini</hi>&#x017F;chen &#x017F;elt&#x017F;amen<lb/>
Drachen-Haut zu wi&#x017F;&#x017F;en verlanget, der kan &#x017F;olche bey angefu&#x0364;h&#xA75B;ten <hi rendition="#aq">Autoribus</hi><lb/>
zur Gnu&#x0364;ge finden. Die&#x017F;e Ko&#x017F;tbarkeit aber i&#x017F;t auch in obgedachter Feuers-<lb/>
Brun&#x017F;t mit 120000. andern Bu&#x0364;chern verzehret worden, nach gemeldeten <hi rendition="#aq">Hi-<lb/>
&#x017F;torici <hi rendition="#i">Zonaras</hi></hi> Bericht <hi rendition="#aq">in Tom. 3. &amp; 4. Oper. &#x017F;uorum.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">Corduba,</hi> </head><lb/>
            <p>Eine der beru&#x0364;hmte&#x017F;ten Spani&#x017F;chen Sta&#x0364;dte in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Andalu&#x017F;ia,</hi></hi> allwo vor<lb/>
Zeiten die <hi rendition="#aq">Saracen</hi>en oder <hi rendition="#aq">Africani</hi>&#x017F;che Mohren eine Ko&#x0364;nigliche hohe Schu-<lb/>
le und vortrefflich wohl be&#x017F;tellte <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> aufgerichtet hatten, worauf man<lb/>
in <hi rendition="#aq">Arabi</hi>&#x017F;cher Sprache (gleichwie auf andern Europa&#x0364;i&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Academi</hi>en in<lb/>
Lateini&#x017F;ch) allerhand Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafften und freye Ku&#x0364;n&#x017F;te o&#x0364;ffentlich <hi rendition="#aq">doci</hi>ret<lb/>
hat. Nachdem aber die Mohren vor etlichen 100. Jahren daraus gejaget<lb/>
worden, haben &#x017F;ie ihre <hi rendition="#aq">Academie</hi> und <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> in die <hi rendition="#aq">Africani</hi>&#x017F;che <hi rendition="#fr">Bar-<lb/>
barey</hi> ver&#x017F;etzet. <hi rendition="#aq">vid. <hi rendition="#i">Middend. de Acad. l. 2.</hi></hi> Es i&#x017F;t auch &#x017F;on&#x017F;ten die&#x017F;e Stadt<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cordu-</hi></hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[262/0290] III. Theil von Bibliothequen. Happel. aus Neandro, in Rel. Cur. P. II. p. 314. Eben derſelbe gedencket auch, daß der Tuͤrckiſche Kayſer Selim die Commentarios Cæſaris in die Tuͤrckiſche Sprache habe ſetzen laſſen, ingleichen daß der Juſtinianiſche Codex bis auf dieſe Stunde bey den Tuͤrcken und Arabern in groſſer Wuͤrde. vid. Loc. ſupr. cit. Stephanus Gerlach ſetzet am Ende des Briefes an Martinum Cruſium ein Regiſter der geſchriebenen Buͤcher, ſo zu Conſtantinopel und in deſſel- ben Patriarchen Gewalt ſind. Jch haͤtte beynahe gantz vergeſſen anzufuͤh- ren die weiland ſo hoch geachtete und Welt-beruffene Drachen-Haut zu Conſtantinopel, auf welche der gantze Homerus mit goldenen Buchſtaben geſchrieben geweſen, ſie hat 120. Schuh in der Laͤnge gehabt. Doch iſt die Frage, ob man ſich mehr uͤber deren ungeheure Laͤnge und Groͤſſe, oder uͤber die darauf geſchriebene ſubtile Schreib-Art verwundern ſoll; in Anſehung nach dem Calculo des curieuſen Hrn. D. Majors die Buͤcher Iliad. 15694. und Odyſſeæ 12101. zuſammen 27795. Verſe in ſich faſſen ſollen; dieſe 27795. Verſe ſollen von Wort zu Wort auf gedachter Drachen-Haut mit goldenen Buchſtaben geſchrieben zu ſehen geweſen ſeyn. Es haben uͤber die- ſem Miraculo viele gelehrte Maͤnner ihre Koͤpffe wacker zerbrochen, vid. Olaus Worm. Muſ. libr. 4. cap. 12. pag. 382. Eraſm. Franciſc. in auslaͤndi- ſchen Kunſt-und Sitten-Spiegel libr. 4. pag. 1252. aus dem Zonara und noch aͤlterem Malcho Byzantio Sophiſta. Lipſ. de Bibl. cap. 3. pag. 16. aus dem Cedreno und Zonara. Ioann. Neand. Syntagm. de Medic. Laub. pag. 104. Ioan. Lomeierus de Bibl. cap. 7. Sect. 2. pag. 127. und aus noch vielen andern, endlich gedachter Hr. Ioan. D. Major. Med. Doct. und Profeſſor zu Kiel. Wer alfo weitlaͤufftigere Nachricht von dieſer Byzantiniſchen ſeltſamen Drachen-Haut zu wiſſen verlanget, der kan ſolche bey angefuͤhꝛten Autoribus zur Gnuͤge finden. Dieſe Koſtbarkeit aber iſt auch in obgedachter Feuers- Brunſt mit 120000. andern Buͤchern verzehret worden, nach gemeldeten Hi- ſtorici Zonaras Bericht in Tom. 3. & 4. Oper. ſuorum. Corduba, Eine der beruͤhmteſten Spaniſchen Staͤdte in Andaluſia, allwo vor Zeiten die Saracenen oder Africaniſche Mohren eine Koͤnigliche hohe Schu- le und vortrefflich wohl beſtellte Bibliothec aufgerichtet hatten, worauf man in Arabiſcher Sprache (gleichwie auf andern Europaͤiſchen Academien in Lateiniſch) allerhand Wiſſenſchafften und freye Kuͤnſte oͤffentlich dociret hat. Nachdem aber die Mohren vor etlichen 100. Jahren daraus gejaget worden, haben ſie ihre Academie und Bibliothec in die Africaniſche Bar- barey verſetzet. vid. Middend. de Acad. l. 2. Es iſt auch ſonſten dieſe Stadt Cordu-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/290
Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/290>, abgerufen am 22.11.2024.