Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.III. Theil von Bibliothequen. dennoch hat er sich durch Anschaffung einer auserlesenen Bibliothec bey denSeinigen ein solches Lob erworben, welches das Laster seiner berüchtigten Tyranney grossen Theils vergütet. Was die Ptolemaeische in Alexandria ingleichen die Attalische und Eumenische zu Bergamo für berühmte Biblio- thequen gewesen, ist der Welt nicht unwissend. Es halten auch einige da- für, daß Alexander M. in bemeldter Stadt Alexandria ausser der Ptolemaei- schen eine andere aufgerichtet. vid. Lomeier. de Bibl. Deßgleichen gedencket auch Philo Judaeus einer Bibl. in Alexandr. und zwar in einem Tempel, der dem Augusto zu Ehren erbauet worden. Der gelehrte Kayser Hadrianus, welcher mit den gelehrtesten Männern disputiret und Briefe gewechselt, hat zu Athen dem Jovi Panell. zu Ehren eine Kirche erbauet und in derselben ei- ne vortreffliche Bibliothec angeleget, Teste Lips. & AElio Spartan. Epaphro- ditus Charoneus Grammaticus hat in seiner Biblioth. bey 10000. Autores zu- sammen gebracht. Hotting. Bibl. quadrip. proleg. c. 2. Und dieses sey für diß- mal genug von den Griechischen Bibliothequen. Genff. Zu Genff ist eine überaus rare Bibliothec, bestehend aus den raresten Gent. Obgedachter Autor schreibet von dieser Stadt p. 312. daß darinnen Genua. Die Prediger-Mönche und Minoriten haben allhier ihre eigene Bi- Gemblours. Dieses kleine Städtlein in Braband hat gleichfals eine von den be- Giessen. M m
III. Theil von Bibliothequen. dennoch hat er ſich durch Anſchaffung einer auserleſenen Bibliothec bey denSeinigen ein ſolches Lob erworben, welches das Laſter ſeiner beruͤchtigten Tyranney groſſen Theils verguͤtet. Was die Ptolemæiſche in Alexandria ingleichen die Attaliſche und Eumeniſche zu Bergamo fuͤr beruͤhmte Biblio- thequen geweſen, iſt der Welt nicht unwiſſend. Es halten auch einige da- fuͤr, daß Alexander M. in bemeldter Stadt Alexandria auſſer der Ptolemæi- ſchen eine andere aufgerichtet. vid. Lomeier. de Bibl. Deßgleichen gedencket auch Philo Judæus einer Bibl. in Alexandr. und zwar in einem Tempel, der dem Auguſto zu Ehren erbauet worden. Der gelehrte Kayſer Hadrianus, welcher mit den gelehrteſten Maͤnnern diſputiret und Briefe gewechſelt, hat zu Athen dem Jovi Panell. zu Ehren eine Kirche erbauet und in derſelben ei- ne vortreffliche Bibliothec angeleget, Teſte Lipſ. & Ælio Spartan. Epaphro- ditus Charoneus Grammaticus hat in ſeiner Biblioth. bey 10000. Autores zu- ſammen gebracht. Hotting. Bibl. quadrip. proleg. c. 2. Und dieſes ſey fuͤr diß- mal genug von den Griechiſchen Bibliothequen. Genff. Zu Genff iſt eine uͤberaus rare Bibliothec, beſtehend aus den rareſten Gent. Obgedachter Autor ſchreibet von dieſer Stadt p. 312. daß darinnen Genua. Die Prediger-Moͤnche und Minoriten haben allhier ihre eigene Bi- Gemblours. Dieſes kleine Staͤdtlein in Braband hat gleichfals eine von den be- Gieſſen. M m
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III. Theil von Bibliothequen.
dennoch hat er ſich durch Anſchaffung einer auserleſenen Bibliothec bey den
Seinigen ein ſolches Lob erworben, welches das Laſter ſeiner beruͤchtigten
Tyranney groſſen Theils verguͤtet. Was die Ptolemæiſche in Alexandria
ingleichen die Attaliſche und Eumeniſche zu Bergamo fuͤr beruͤhmte Biblio-
thequen geweſen, iſt der Welt nicht unwiſſend. Es halten auch einige da-
fuͤr, daß Alexander M. in bemeldter Stadt Alexandria auſſer der Ptolemæi-
ſchen eine andere aufgerichtet. vid. Lomeier. de Bibl. Deßgleichen gedencket
auch Philo Judæus einer Bibl. in Alexandr. und zwar in einem Tempel, der
dem Auguſto zu Ehren erbauet worden. Der gelehrte Kayſer Hadrianus,
welcher mit den gelehrteſten Maͤnnern diſputiret und Briefe gewechſelt, hat
zu Athen dem Jovi Panell. zu Ehren eine Kirche erbauet und in derſelben ei-
ne vortreffliche Bibliothec angeleget, Teſte Lipſ. & Ælio Spartan. Epaphro-
ditus Charoneus Grammaticus hat in ſeiner Biblioth. bey 10000. Autores zu-
ſammen gebracht. Hotting. Bibl. quadrip. proleg. c. 2. Und dieſes ſey fuͤr diß-
mal genug von den Griechiſchen Bibliothequen.
Genff.
Zu Genff iſt eine uͤberaus rare Bibliothec, beſtehend aus den rareſten
und aͤlteſten Autoribus, darunter iſt eine Verſion der Frantzoͤſiſchen Bi-
bel von 300. Jahren. Happel. R. C. P. II. pag. 297. Eben dieſer gedencket all-
hier auch des gelehrten Peireſcii und deſſen vortrefflicher Bibliothec, welche
von Gaſſendo in deſſen Lebens-Beſchreibung pag. 558. inſonderheit beſchrie-
ben worden.
Gent.
Obgedachter Autor ſchreibet von dieſer Stadt p. 312. daß darinnen
4. anſehnliche Bibliothequen zu ſehen.
Genua.
Die Prediger-Moͤnche und Minoriten haben allhier ihre eigene Bi-
bliothequen: Die Salniſche iſt allda auch beruͤhmt.
Gemblours.
Dieſes kleine Staͤdtlein in Braband hat gleichfals eine von den be-
ſten Bibliothequen in dem beruͤhmten Benedictiner-Kloſter zu S. Guiberto:
Notable iſt ſolches auch bey den Gelehrteu, weil der vortreffliche Hiſtori-
cus Siegebertus aus demſelben hervor gekommen. Happelius Parte II.
pag. 312.
Gieſſen.
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