Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.III. Theil von Bibliothequen. Hamburg. Ob ich mir gleich vorgenommen hatte, dem g. L. noch weitere Nach- ge-
III. Theil von Bibliothequen. Hamburg. Ob ich mir gleich vorgenommen hatte, dem g. L. noch weitere Nach- ge-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0304" n="276"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Theil von</hi> <hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi> <hi rendition="#b">en.</hi> </fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Hamburg.</hi> </head><lb/> <p>Ob ich mir gleich vorgenommen hatte, dem g. L. noch weitere Nach-<lb/> richt und mehrere Umſtaͤnde von der Hamburgiſchen <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> bey der <hi rendition="#aq">Jo-<lb/> hannis-</hi>Kirche zu geben, ſo muß gleichwol fuͤr dißmal meiner Abſicht einen<lb/> Riegel vorgeſchoben ſehen, indem ich nicht ſo gluͤcklich ſeyn koͤnnen, von dem<lb/> daſigen Hrn. <hi rendition="#aq">Bibliothecario</hi> einige umſtaͤndliche Nachricht davon zu erlan-<lb/> gen, wie ſehr auch durch einen guten Freund darum angehalten. Derohal-<lb/> ben muß ichs bey dem im vorigen Theil davon gegebenen kurtzen Bericht be-<lb/> wenden laſſen, und den Leſer zu andern <hi rendition="#aq">Autoribus</hi> verweiſen, welche von die-<lb/> ſer <hi rendition="#aq">Bibliothec,</hi> aber auch gleichwol nur kurtz abgefaſt, geſchrieben haben.<lb/><hi rendition="#fr">Hamburg</hi> aber hat nicht nur die 2. <hi rendition="#aq">publique,</hi> als nemlich die <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi><lb/> aufm Dom, und obgemeldte zu <hi rendition="#aq">S. Johannis;</hi> ſondern ich zweiffle ſehr, daß<lb/> einer unter dem gantzen <hi rendition="#aq">Rev.</hi> Hamburgiſchen <hi rendition="#aq">Miniſterio</hi> ſeyn ſolte, der<lb/> nicht einen anſehnlichen <hi rendition="#aq">Selectum</hi> von ſchoͤnen und raren Buͤchern aufweiſen<lb/> koͤnne. Was der bereits angefuͤhrte ſelig-verſtorbene Hr. <hi rendition="#fr">Joh. Winckler,</hi><lb/> geweſener <hi rendition="#aq">Paſtor</hi> an der neuen Michaelis-Kirche, und <hi rendition="#aq">Senier</hi> des gantzen<lb/> loͤblichen <hi rendition="#aq">Miniſterii Hamburg.</hi> fuͤr eine koͤſtliche <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> nachgelaſſen,<lb/> das moͤgen diejenigen beurtheilen, die davon den <hi rendition="#aq">Catalogum</hi> in Haͤnden ha-<lb/> ben. Wer wolte wohl zweiffeln, daß bey denen Herren <hi rendition="#aq">Profeſſoribus</hi> und<lb/> andern beruͤhmten Maͤnnern an hieſigem <hi rendition="#aq">Johanneo</hi> und <hi rendition="#aq">Gymnaſio</hi> nicht<lb/> gute <hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi>en ſolten gefunden werden? Wie viel vortreffliche Maͤn-<lb/> ner, <hi rendition="#aq">Doctores</hi> und <hi rendition="#aq">Licentiati</hi> ſowol in, als auſſer dem Hamburgiſchen <hi rendition="#aq">Se-<lb/> nat</hi> koͤnnen nicht genennet werden, die einen Ausbund von ſchoͤnen Buͤchern<lb/> aufzuweiſen haben? Ja wer nur zu <hi rendition="#fr">Hamburg</hi> beſehen hat die <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi><lb/> des Hrn. <hi rendition="#fr">Rutger Rulands,</hi> welche vielleicht ſchon anitzo mit der <hi rendition="#aq">Biblio-<lb/> thec</hi> des weiland beruͤhmten Hrn. Buͤrgermeiſters <hi rendition="#fr">Schroͤders</hi> um ſo viel<lb/> mehr zahlreicher geworden, <hi rendition="#aq">it.</hi> die <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> des Hrn. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Wolffii</hi>, Paſt.</hi> zu <hi rendition="#aq">S.<lb/> Cathar.</hi> die <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> des Hrn. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fabricii</hi>,</hi> die <hi rendition="#aq">Biblioth.</hi> des Hrn. <hi rendition="#fr">Johann<lb/> Huͤbners</hi> <hi rendition="#aq">Rect.</hi> die <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> bey der <hi rendition="#aq">S. Cath.</hi> Kirche, der wird ſich keine<lb/> Muͤhe mehr geben, andre <hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi>en an dieſem Ort zu beſuchen. Wer<lb/> derowegen der Meynung iſt, daß es <hi rendition="#fr">Hamburg</hi> an guten Buͤchern mangelt,<lb/> der findet ſich warlich betrogen, vielmehr kan ein unpartheyiſches Urtheil ihr<lb/> den Ruhm geben, daß keine Stadt in der Welt es ihr darinn zuvor thue.<lb/> Denn auſſer den 3. Buchladen in der Dom-Kirchen, und noch zwey ande-<lb/> ren in der <hi rendition="#aq">S. Johann.</hi> Kirche, worinnen faſt alle Buͤcher, die nur in <hi rendition="#fr">Europa</hi><lb/> zum Vorſchein kommen, um ein billiges zu haben ſind; ſo werden noch ſehr<lb/> viele andere Buchladen gefunden, woſelbſt von den Buchfuͤhrern ſchoͤn ein-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [276/0304]
III. Theil von Bibliothequen.
Hamburg.
Ob ich mir gleich vorgenommen hatte, dem g. L. noch weitere Nach-
richt und mehrere Umſtaͤnde von der Hamburgiſchen Bibliothec bey der Jo-
hannis-Kirche zu geben, ſo muß gleichwol fuͤr dißmal meiner Abſicht einen
Riegel vorgeſchoben ſehen, indem ich nicht ſo gluͤcklich ſeyn koͤnnen, von dem
daſigen Hrn. Bibliothecario einige umſtaͤndliche Nachricht davon zu erlan-
gen, wie ſehr auch durch einen guten Freund darum angehalten. Derohal-
ben muß ichs bey dem im vorigen Theil davon gegebenen kurtzen Bericht be-
wenden laſſen, und den Leſer zu andern Autoribus verweiſen, welche von die-
ſer Bibliothec, aber auch gleichwol nur kurtz abgefaſt, geſchrieben haben.
Hamburg aber hat nicht nur die 2. publique, als nemlich die Bibliothec
aufm Dom, und obgemeldte zu S. Johannis; ſondern ich zweiffle ſehr, daß
einer unter dem gantzen Rev. Hamburgiſchen Miniſterio ſeyn ſolte, der
nicht einen anſehnlichen Selectum von ſchoͤnen und raren Buͤchern aufweiſen
koͤnne. Was der bereits angefuͤhrte ſelig-verſtorbene Hr. Joh. Winckler,
geweſener Paſtor an der neuen Michaelis-Kirche, und Senier des gantzen
loͤblichen Miniſterii Hamburg. fuͤr eine koͤſtliche Bibliothec nachgelaſſen,
das moͤgen diejenigen beurtheilen, die davon den Catalogum in Haͤnden ha-
ben. Wer wolte wohl zweiffeln, daß bey denen Herren Profeſſoribus und
andern beruͤhmten Maͤnnern an hieſigem Johanneo und Gymnaſio nicht
gute Bibliothequen ſolten gefunden werden? Wie viel vortreffliche Maͤn-
ner, Doctores und Licentiati ſowol in, als auſſer dem Hamburgiſchen Se-
nat koͤnnen nicht genennet werden, die einen Ausbund von ſchoͤnen Buͤchern
aufzuweiſen haben? Ja wer nur zu Hamburg beſehen hat die Bibliothec
des Hrn. Rutger Rulands, welche vielleicht ſchon anitzo mit der Biblio-
thec des weiland beruͤhmten Hrn. Buͤrgermeiſters Schroͤders um ſo viel
mehr zahlreicher geworden, it. die Bibliothec des Hrn. Wolffii, Paſt. zu S.
Cathar. die Bibliothec des Hrn. Fabricii, die Biblioth. des Hrn. Johann
Huͤbners Rect. die Bibliothec bey der S. Cath. Kirche, der wird ſich keine
Muͤhe mehr geben, andre Bibliothequen an dieſem Ort zu beſuchen. Wer
derowegen der Meynung iſt, daß es Hamburg an guten Buͤchern mangelt,
der findet ſich warlich betrogen, vielmehr kan ein unpartheyiſches Urtheil ihr
den Ruhm geben, daß keine Stadt in der Welt es ihr darinn zuvor thue.
Denn auſſer den 3. Buchladen in der Dom-Kirchen, und noch zwey ande-
ren in der S. Johann. Kirche, worinnen faſt alle Buͤcher, die nur in Europa
zum Vorſchein kommen, um ein billiges zu haben ſind; ſo werden noch ſehr
viele andere Buchladen gefunden, woſelbſt von den Buchfuͤhrern ſchoͤn ein-
ge-
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