Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.III. Theil von Bibliothequen. mosanisch, und Lucas Malaisch: Die Commentatores und Collectio-nes Patrum zu geschweigen. Von Orientalischen Büchern ist ein nicht geringer Vorrath vorhanden, darunter sonderlich rar und merckwürdig das Sepher Rab Alphes oder R. Iizchak Alphis Compendium Talmudis, zu Cracau 1597. fol. in III. Vol. gedruckt, die Mechabberoth Immanuel oder R. Imma- nuelis Gedichte zu Constantinopel in 4to gedruckt. Das Buch Sobar, Cremonesischer Edition, und das Meschal Hakkadmoni; imgleichen unter den Arbaischen der Avicenna und Euclides, wie sie in der Mediceischen Dru- ckerey zu Florentz herauskommen. Unter den Juristischen sind viele, darein Andr. Knichen und Samuel Fichard geschrieben, und viele Scriptores über das Spanische, Frantzösische, Jtalienische und andere Rechte. Unter den Medicinischen ist der rare und prächtige Hortus Eystettensis vor andern se- hens-würdig, den allhier ein Frauenzimmer zum Theil aufs künstlichste illu- miniret. Von den Philosophischen aber, Historischen, Antiquarischen und Philologischen wird wohl wenig oder nichts fehlen, was einen curiösen Liebhaber vergnügen könne. Von MSctis aber, welche das vortrefflichste Stück einer Bibliothec auf O o 2
III. Theil von Bibliothequen. moſaniſch, und Lucas Malaiſch: Die Commentatores und Collectio-nes Patrum zu geſchweigen. Von Orientaliſchen Buͤchern iſt ein nicht geringer Vorrath vorhanden, darunter ſonderlich rar und merckwuͤrdig das Sepher Rab Alphes oder R. Iizchak Alphis Compendium Talmudis, zu Cracau 1597. fol. in III. Vol. gedruckt, die Mechabberoth Immanuel oder R. Imma- nuelis Gedichte zu Conſtantinopel in 4to gedruckt. Das Buch Sobar, Cremoneſiſcher Edition, und das Meſchal Hakkadmoni; imgleichen unter den Arbaiſchen der Avicenna und Euclides, wie ſie in der Mediceiſchen Dru- ckerey zu Florentz herauskommen. Unter den Juriſtiſchen ſind viele, darein Andr. Knichen und Samuel Fichard geſchrieben, und viele Scriptores uͤber das Spaniſche, Frantzoͤſiſche, Jtalieniſche und andere Rechte. Unter den Mediciniſchen iſt der rare und praͤchtige Hortus Eyſtettenſis vor andern ſe- hens-wuͤrdig, den allhier ein Frauenzimmer zum Theil aufs kuͤnſtlichſte illu- miniret. Von den Philoſophiſchen aber, Hiſtoriſchen, Antiquariſchen und Philologiſchen wird wohl wenig oder nichts fehlen, was einen curiöſen Liebhaber vergnuͤgen koͤnne. Von MSctis aber, welche das vortrefflichſte Stuͤck einer Bibliothec auf O o 2
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III. Theil von Bibliothequen.
moſaniſch, und Lucas Malaiſch: Die Commentatores und Collectio-
nes Patrum zu geſchweigen. Von Orientaliſchen Buͤchern iſt ein nicht
geringer Vorrath vorhanden, darunter ſonderlich rar und merckwuͤrdig das
Sepher Rab Alphes oder R. Iizchak Alphis Compendium Talmudis, zu Cracau
1597. fol. in III. Vol. gedruckt, die Mechabberoth Immanuel oder R. Imma-
nuelis Gedichte zu Conſtantinopel in 4to gedruckt. Das Buch Sobar,
Cremoneſiſcher Edition, und das Meſchal Hakkadmoni; imgleichen unter
den Arbaiſchen der Avicenna und Euclides, wie ſie in der Mediceiſchen Dru-
ckerey zu Florentz herauskommen. Unter den Juriſtiſchen ſind viele, darein
Andr. Knichen und Samuel Fichard geſchrieben, und viele Scriptores
uͤber das Spaniſche, Frantzoͤſiſche, Jtalieniſche und andere Rechte. Unter
den Mediciniſchen iſt der rare und praͤchtige Hortus Eyſtettenſis vor andern ſe-
hens-wuͤrdig, den allhier ein Frauenzimmer zum Theil aufs kuͤnſtlichſte illu-
miniret. Von den Philoſophiſchen aber, Hiſtoriſchen, Antiquariſchen
und Philologiſchen wird wohl wenig oder nichts fehlen, was einen curiöſen
Liebhaber vergnuͤgen koͤnne.
Von MSctis aber, welche das vortrefflichſte Stuͤck einer Bibliothec
ausmachen, hat ſchon An. 1479 der Rath viele Volumina Juris Civilis
& Canonici vermacht bekommen, denen hernach der Hr. Geh. Rath Born
noch 20. andere beygefuͤget, welche aber durch Erkauffung der MSctorum
Wagenſeilii, Andr. Acoluthi und Pſeifferi ungemein vermehret worden, ſo daß
ſie ſich ſchon uͤber 500. Stuͤck belauffen. Unter den Orientaliſchen, de-
ren uͤber 200. hier aufbehalten werden, ſind die vornehmſten 2. Codices
Biblici aus der Wagenſeiliſchen Bibliothec, davon der erſte von Wagenſeil
und den Juden ſelbſt fuͤr 600. Jahr alt geſchaͤtzt worden: Er enthaͤlt die Buͤ-
cher Moſis und Ruth, das Hohe-Lied und den Anfang des Buͤchleins Eſther.
Dem Text ſind die Vocales u. Accenta, und dem Buchſtaben Begad Cephat
das Raphe beygefuͤget. Bey den Buͤchern Moſis ſtehet ſowol des Onkeloſi
Chaldaͤiſche Erklaͤrung, als auch die Hieroſolymitana, welche offt von den
gedruckten abweichet. Des R. Salomonis Iſacidæ Commentarius aber gehet
uͤber alle darinn enthaltene Buͤcher, und iſt gleichfals viel von dem gedruckten
unterſchieden. Allen Sectionibus des Pentatevchi ſind die dahin gehoͤri-
gen Lectiones Propheticæ, nebſt des R. Sal. Iſacidæ Erklaͤrungen hinzuge-
ſetzet. Der andere Codex hat dieſes beſondere, daß zuletzt die Hiſtorie der
Maccabaͤer Chaldaͤiſch zum Theil punctirt zu finden, welche, weil ſie noch
nicht gedruckt iſt, der Hr. Wagenſeil heraus geben wollen, und ſie in dieſem
Codice ſchon ins Lateiniſche uͤberſetzet hat. Unter die inedita gehoͤren auch
R. Moſis F. Nachman Commentarius in Jobum, der ſchon vor 200. Jahren
auf
O o 2
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