Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.III. Theil von Bibliothequen. Begriff der Historie in 10. Büchern; item vom grossen Fisch: Carminiusde Italia: Moschus von Europa: Dionysius Byzantius von der Schiff-Fahrt in dem Bosporischen engen Meer: Ein MSct. von Nabuchodonosors Heer- zuge: Amethi eines Artztes Ordnung und Recepte für die, so über Land rei- sen: Maximus Planudes, wie man nach Art der Jndianer lesen soll: Petrus Numagen von Bruder Clausen zu Unterwalden, welcher ohne Speise ge- lebet: Etliche Bücher Diodori Siculi und Polybii: Damophilus von der Bü- cher-Wahl: Phocis von den Griechischen Büchern, so noch verhanden. Die- se und noch viele andere meistentheils Griechische MScta, darunter we- nige durch öffentlichen Druck bekandt, hat dieser berühmte Spanier in sei- ner Bibliotheque vorzeigen können. Hat diese Specification keinen son- derlichen Nutzen, so bin versichert, daß es gleichwol auch nicht schaden wird, und vielleicht zu eines oder andern Speculation angenehm. Diese Biblio- theque ist nachmals zu der Escurialischen gekommen. G. Naudaeus Dissert. de Instr. Biblioth. p. 123. Und hiemit gehen wir aus Spanien, ohne etwas mehr zu gedencken von den weiland berühmten Bibliothequen des Bischoffs zu Avilla, Alfonsi, welcher auch unter dem Namen Tostat oder Abulense bekandt, und einen weitläufftigen Commentarium über die heilige Schrifft geschrie- ben, des Svarez, Tolet, Henriquez, Vasquez, Velasquez, Pereyra, de Castro, a Co- sta, Vallesii, Garcias, Ladovici de Grenada, Alfonsi de Cartagena, Vasce und Ma- riana, des Cardinals de Lugo, Manuelis, Jean Huarts, Ramirez del Prado, Ludo- vici Vivis, Naxero, Estruda, l' Astanosa, Luca Judense &c. deren noch wol viele heutiges Tages verhanden seyn mögen: Doch sind sie nicht alle von gleicher Schöne, und lässet sich selten aus solchen privat. Bibliothequen was um- ständliches mit Gewißheit erfahren. Nur ist dieses von Spanien noch zu gedencken, daß es keine gute Druckereyen haben muß, weil der Druck ins- gemein nur bleich, die Buchstaben abgestossen, und das Papier auch meh- rentheils nur greis; dahero man solcher Ursachen halber offt ein gutes Buch mit Mühe und Unlust lesen muß. Warum solten sie aber nicht eben so gute Druckereyen haben können, als die Holländer, die zu Paris, Lon- den und an vielen Orten in Teutschland? wann sie sich darum bemüheten: Denn gewiß ists, daß ein sauberer Druck nicht wenig den Leser zur Begier- de der Lesung animiret, dagegen ein schlechter den Lustre einer sonst guten Materie viel verdunckelt, zur Lesung desselben träg und unlustig machet. Stetin und Stralsund Haben beyde berühmte Bibliothequen, die erstere bey dem Königlichen Straß-
III. Theil von Bibliothequen. Begriff der Hiſtorie in 10. Buͤchern; item vom groſſen Fiſch: Carminiusde Italia: Moſchus von Europa: Dionyſius Byzantius von der Schiff-Fahrt in dem Boſporiſchen engen Meer: Ein MSct. von Nabuchodonoſors Heer- zuge: Amethi eines Artztes Ordnung und Recepte fuͤr die, ſo uͤber Land rei- ſen: Maximus Planudes, wie man nach Art der Jndianer leſen ſoll: Petrus Numagen von Bruder Clauſen zu Unterwalden, welcher ohne Speiſe ge- lebet: Etliche Buͤcher Diodori Siculi und Polybii: Damophilus von der Buͤ- cher-Wahl: Phocis von den Griechiſchen Buͤchern, ſo noch verhanden. Die- ſe und noch viele andere meiſtentheils Griechiſche MScta, darunter we- nige durch oͤffentlichen Druck bekandt, hat dieſer beruͤhmte Spanier in ſei- ner Bibliotheque vorzeigen koͤnnen. Hat dieſe Specification keinen ſon- derlichen Nutzen, ſo bin verſichert, daß es gleichwol auch nicht ſchaden wird, und vielleicht zu eines oder andern Speculation angenehm. Dieſe Biblio- theque iſt nachmals zu der Eſcurialiſchen gekommen. G. Naudæus Diſſert. de Inſtr. Biblioth. p. 123. Und hiemit gehen wir aus Spanien, ohne etwas mehr zu gedencken von den weiland beruͤhmten Bibliothequen des Biſchoffs zu Avilla, Alfonſi, welcher auch unter dem Namen Toſtat oder Abulenſe bekandt, und einen weitlaͤufftigen Commentarium uͤber die heilige Schrifft geſchrie- ben, des Svarez, Tolet, Henriquez, Vasquez, Velasquez, Pereyra, de Caſtro, a Co- ſta, Valleſii, Garcias, Ladovici de Grenada, Alfonſi de Cartagena, Vaſce und Ma- riana, des Cardinals de Lugo, Manuelis, Jean Huarts, Ramirez del Prado, Ludo- vici Vivis, Naxero, Eſtruda, l’ Aſtanoſa, Luca Judenſe &c. deren noch wol viele heutiges Tages verhanden ſeyn moͤgen: Doch ſind ſie nicht alle von gleicher Schoͤne, und laͤſſet ſich ſelten aus ſolchen privat. Bibliothequen was um- ſtaͤndliches mit Gewißheit erfahren. Nur iſt dieſes von Spanien noch zu gedencken, daß es keine gute Druckereyen haben muß, weil der Druck ins- gemein nur bleich, die Buchſtaben abgeſtoſſen, und das Papier auch meh- rentheils nur greis; dahero man ſolcher Urſachen halber offt ein gutes Buch mit Muͤhe und Unluſt leſen muß. Warum ſolten ſie aber nicht eben ſo gute Druckereyen haben koͤnnen, als die Hollaͤnder, die zu Paris, Lon- den und an vielen Orten in Teutſchland? wann ſie ſich darum bemuͤheten: Denn gewiß iſts, daß ein ſauberer Druck nicht wenig den Leſer zur Begier- de der Leſung animiret, dagegen ein ſchlechter den Luſtre einer ſonſt guten Materie viel verdunckelt, zur Leſung deſſelben traͤg und unluſtig machet. Stetin und Stralſund Haben beyde beruͤhmte Bibliothequen, die erſtere bey dem Koͤniglichen Straß-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0372" n="344"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Theil von</hi><hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi><hi rendition="#b">en.</hi></fw><lb/> Begriff der Hiſtorie in 10. Buͤchern; <hi rendition="#aq">item</hi> vom groſſen Fiſch: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Carminius</hi><lb/> de Italia: <hi rendition="#i">Moſchus</hi></hi> von <hi rendition="#aq">Europa: <hi rendition="#i">Dionyſius Byzantius</hi></hi> von der Schiff-Fahrt<lb/> in dem <hi rendition="#aq">Boſpori</hi>ſchen engen Meer: Ein <hi rendition="#aq">MSct.</hi> von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Nabuchodonoſors</hi></hi> Heer-<lb/> zuge: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Amethi</hi></hi> eines Artztes Ordnung und <hi rendition="#aq">Recept</hi>e fuͤr die, ſo uͤber Land rei-<lb/> ſen: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Maximus Planudes,</hi></hi> wie man nach Art der Jndianer leſen ſoll: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Petrus<lb/> Numagen</hi></hi> von Bruder Clauſen zu <hi rendition="#fr">Unterwalden,</hi> welcher ohne Speiſe ge-<lb/> lebet: Etliche Buͤcher <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Diodori Siculi</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Polybii: Damophilus</hi></hi> von der Buͤ-<lb/> cher-Wahl: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Phocis</hi></hi> von den Griechiſchen Buͤchern, ſo noch verhanden. Die-<lb/> ſe und noch viele andere meiſtentheils Griechiſche <hi rendition="#aq">MScta,</hi> darunter we-<lb/> nige durch oͤffentlichen Druck bekandt, hat dieſer beruͤhmte Spanier in ſei-<lb/> ner <hi rendition="#aq">Bibliotheque</hi> vorzeigen koͤnnen. Hat dieſe <hi rendition="#aq">Specification</hi> keinen ſon-<lb/> derlichen Nutzen, ſo bin verſichert, daß es gleichwol auch nicht ſchaden wird,<lb/> und vielleicht zu eines oder andern <hi rendition="#aq">Speculation</hi> angenehm. Dieſe <hi rendition="#aq">Biblio-<lb/> theque</hi> iſt nachmals zu der <hi rendition="#aq">Eſcuriali</hi>ſchen gekommen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G. Naudæus Diſſert.<lb/> de Inſtr. Biblioth.</hi> p.</hi> 123. Und hiemit gehen wir aus <hi rendition="#fr">Spanien,</hi> ohne etwas<lb/> mehr zu gedencken von den weiland beruͤhmten <hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi>en des Biſchoffs<lb/> zu <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Avilla, Alfonſi,</hi></hi> welcher auch unter dem Namen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Toſtat</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Abulenſe</hi></hi> bekandt,<lb/> und einen weitlaͤufftigen <hi rendition="#aq">Commentarium</hi> uͤber die heilige Schrifft geſchrie-<lb/> ben, des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Svarez, Tolet, Henriquez, Vasquez, Velasquez, Pereyra, de Caſtro, a Co-<lb/> ſta, Valleſii, Garcias, Ladovici de Grenada, Alfonſi de Cartagena, Vaſce</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ma-<lb/> riana,</hi></hi> des <hi rendition="#aq">Cardinals <hi rendition="#i">de Lugo, Manuelis, Jean Huarts, Ramirez del Prado, Ludo-<lb/> vici Vivis, Naxero, Eſtruda, l’ Aſtanoſa, Luca Judenſe</hi> &c.</hi> deren noch wol viele<lb/> heutiges Tages verhanden ſeyn moͤgen: Doch ſind ſie nicht alle von gleicher<lb/> Schoͤne, und laͤſſet ſich ſelten aus ſolchen <hi rendition="#aq">privat. Bibliothequ</hi>en was um-<lb/> ſtaͤndliches mit Gewißheit erfahren. Nur iſt dieſes von <hi rendition="#fr">Spanien</hi> noch zu<lb/> gedencken, daß es keine gute Druckereyen haben muß, weil der Druck ins-<lb/> gemein nur bleich, die Buchſtaben abgeſtoſſen, und das Papier auch meh-<lb/> rentheils nur greis; dahero man ſolcher Urſachen halber offt ein gutes<lb/> Buch mit Muͤhe und Unluſt leſen muß. Warum ſolten ſie aber nicht eben<lb/> ſo gute Druckereyen haben koͤnnen, als die <hi rendition="#fr">Hollaͤnder,</hi> die zu <hi rendition="#fr">Paris, Lon-<lb/> den</hi> und an vielen Orten in <hi rendition="#fr">Teutſchland?</hi> wann ſie ſich darum bemuͤheten:<lb/> Denn gewiß iſts, daß ein ſauberer Druck nicht wenig den Leſer zur Begier-<lb/> de der Leſung <hi rendition="#aq">animi</hi>ret, dagegen ein ſchlechter den <hi rendition="#aq">Luſtre</hi> einer ſonſt guten<lb/> Materie viel verdunckelt, zur Leſung deſſelben traͤg und unluſtig machet.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Stetin und Stralſund</hi> </head><lb/> <p>Haben beyde beruͤhmte <hi rendition="#aq">Bibliothequ</hi>en, die erſtere bey dem Koͤniglichen<lb/><hi rendition="#aq">Gymnaſio,</hi> die andern aber bey dem <hi rendition="#aq">Gymnaſio Publico.</hi></p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Straß-</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [344/0372]
III. Theil von Bibliothequen.
Begriff der Hiſtorie in 10. Buͤchern; item vom groſſen Fiſch: Carminius
de Italia: Moſchus von Europa: Dionyſius Byzantius von der Schiff-Fahrt
in dem Boſporiſchen engen Meer: Ein MSct. von Nabuchodonoſors Heer-
zuge: Amethi eines Artztes Ordnung und Recepte fuͤr die, ſo uͤber Land rei-
ſen: Maximus Planudes, wie man nach Art der Jndianer leſen ſoll: Petrus
Numagen von Bruder Clauſen zu Unterwalden, welcher ohne Speiſe ge-
lebet: Etliche Buͤcher Diodori Siculi und Polybii: Damophilus von der Buͤ-
cher-Wahl: Phocis von den Griechiſchen Buͤchern, ſo noch verhanden. Die-
ſe und noch viele andere meiſtentheils Griechiſche MScta, darunter we-
nige durch oͤffentlichen Druck bekandt, hat dieſer beruͤhmte Spanier in ſei-
ner Bibliotheque vorzeigen koͤnnen. Hat dieſe Specification keinen ſon-
derlichen Nutzen, ſo bin verſichert, daß es gleichwol auch nicht ſchaden wird,
und vielleicht zu eines oder andern Speculation angenehm. Dieſe Biblio-
theque iſt nachmals zu der Eſcurialiſchen gekommen. G. Naudæus Diſſert.
de Inſtr. Biblioth. p. 123. Und hiemit gehen wir aus Spanien, ohne etwas
mehr zu gedencken von den weiland beruͤhmten Bibliothequen des Biſchoffs
zu Avilla, Alfonſi, welcher auch unter dem Namen Toſtat oder Abulenſe bekandt,
und einen weitlaͤufftigen Commentarium uͤber die heilige Schrifft geſchrie-
ben, des Svarez, Tolet, Henriquez, Vasquez, Velasquez, Pereyra, de Caſtro, a Co-
ſta, Valleſii, Garcias, Ladovici de Grenada, Alfonſi de Cartagena, Vaſce und Ma-
riana, des Cardinals de Lugo, Manuelis, Jean Huarts, Ramirez del Prado, Ludo-
vici Vivis, Naxero, Eſtruda, l’ Aſtanoſa, Luca Judenſe &c. deren noch wol viele
heutiges Tages verhanden ſeyn moͤgen: Doch ſind ſie nicht alle von gleicher
Schoͤne, und laͤſſet ſich ſelten aus ſolchen privat. Bibliothequen was um-
ſtaͤndliches mit Gewißheit erfahren. Nur iſt dieſes von Spanien noch zu
gedencken, daß es keine gute Druckereyen haben muß, weil der Druck ins-
gemein nur bleich, die Buchſtaben abgeſtoſſen, und das Papier auch meh-
rentheils nur greis; dahero man ſolcher Urſachen halber offt ein gutes
Buch mit Muͤhe und Unluſt leſen muß. Warum ſolten ſie aber nicht eben
ſo gute Druckereyen haben koͤnnen, als die Hollaͤnder, die zu Paris, Lon-
den und an vielen Orten in Teutſchland? wann ſie ſich darum bemuͤheten:
Denn gewiß iſts, daß ein ſauberer Druck nicht wenig den Leſer zur Begier-
de der Leſung animiret, dagegen ein ſchlechter den Luſtre einer ſonſt guten
Materie viel verdunckelt, zur Leſung deſſelben traͤg und unluſtig machet.
Stetin und Stralſund
Haben beyde beruͤhmte Bibliothequen, die erſtere bey dem Koͤniglichen
Gymnaſio, die andern aber bey dem Gymnaſio Publico.
Straß-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |