Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
D. Johann Kanolds Anhang
Uterque inter Consiliorum meditamenta,
Uti Studia & Labores,
Ita collecta undique librorum Volumina
cum insigni dote
Usui publico sacravit,
Fovente & laudatos conatus clementer juvante
Eminentissimo Electore
Lothario Francisco.
Qui e diruta Juris Schola
Sacratum hoc Musarum palatium
Magnis sumtibus erexit,
Et Bibliothecae Universitatis Boineburgicae
dicavit
A. O. R. M DCC XXIII.
Bibliotheca Boineburgica.

Jn dem Zimmer selbst, welches sehr schön und kostbar ist, stehen über der
Thür die Worte: Hic mortui vivunt. Und gegen über unter dem Bild-
niß des Herrn Grafen von Boineburg: Hic muti loquuntur. Die
Bücher stehn alle in Schräncken, welche mit meßingenen Gittern und Schlös-
sern verwahret, und sind ordentlich in Classes secundum Facultates & Di-
sciplinas rangi
rt, darüber der erstere noch lebende Bibliothecarius Herr
Esaias Lewenhard,
J. U. D. mit besonderer Dexterität und Fleiß 3.
Catalogos verfertiget hat, nemlich 1) Ordinis, 2) Autorum secundum
Facultates & Disciplinas Alphabeticum, 3) Materiarum Alphabeticum.

Die Libri, Medici, deren Zahl die geringste war, haben nunmehro auch ei-
nen mercklichen Zuwachs bekommen, nachdem Herr Joh. Carl Möller,
Medicinae Licentiatus, sein in etlich hundert der besten Autorum bestehen-
des Bibliothecgen, hiesiger Medicinischer Facultät per Testamentum le-
gi
ret hat, welche nunmehro auch ihren Platz in dieser ansehnlichen Biblio-
thec
erhalten haben. Von der ersten Bibliothec sind nach oben erzehlter
Plünderung des wider die Studenten ergrimmten Pöbels noch verschiede-
ne seine Stücke überblieben, welche sowol wegen ihrer Rarität, als des Alter-
thums verdienen recensiret zu werden, als:

Li-
D. Johann Kanolds Anhang
Uterque inter Conſiliorum meditamenta,
Uti Studia & Labores,
Ita collecta undique librorum Volumina
cum inſigni dote
Uſui publico ſacravit,
Fovente & laudatos conatus clementer juvante
Eminentiſſimo Electore
Lothario Franciſco.
Qui e diruta Juris Schola
Sacratum hoc Muſarum palatium
Magnis ſumtibus erexit,
Et Bibliothecæ Univerſitatis Boineburgicæ
dicavit
A. O. R. M DCC XXIII.
Bibliotheca Boineburgica.

Jn dem Zimmer ſelbſt, welches ſehr ſchoͤn und koſtbar iſt, ſtehen uͤber der
Thuͤr die Worte: Hic mortui vivunt. Und gegen uͤber unter dem Bild-
niß des Herrn Grafen von Boineburg: Hic muti loquuntur. Die
Buͤcher ſtehn alle in Schraͤncken, welche mit meßingenen Gittern und Schloͤſ-
ſern verwahret, und ſind ordentlich in Claſſes ſecundum Facultates & Di-
ſciplinas rangi
rt, daruͤber der erſtere noch lebende Bibliothecarius Herr
Eſaias Lewenhard,
J. U. D. mit beſonderer Dexterität und Fleiß 3.
Catalogos verfertiget hat, nemlich 1) Ordinis, 2) Autorum ſecundum
Facultates & Diſciplinas Alphabeticum, 3) Materiarum Alphabeticum.

Die Libri, Medici, deren Zahl die geringſte war, haben nunmehro auch ei-
nen mercklichen Zuwachs bekommen, nachdem Herr Joh. Carl Moͤller,
Medicinæ Licentiatus, ſein in etlich hundert der beſten Autorum beſtehen-
des Bibliothecgen, hieſiger Mediciniſcher Facultät per Teſtamentum le-
gi
ret hat, welche nunmehro auch ihren Platz in dieſer anſehnlichen Biblio-
thec
erhalten haben. Von der erſten Bibliothec ſind nach oben erzehlter
Pluͤnderung des wider die Studenten ergrimmten Poͤbels noch verſchiede-
ne ſeine Stuͤcke uͤberblieben, welche ſowol wegen ihrer Raritaͤt, als des Alter-
thums verdienen recenſiret zu werden, als:

Li-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <cit>
              <quote>
                <pb facs="#f0420" n="392"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">D.</hi> Johann Kanolds Anhang</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#aq">Uterque inter Con&#x017F;iliorum meditamenta,<lb/>
Uti Studia &amp; Labores,<lb/>
Ita collecta undique librorum Volumina<lb/>
cum in&#x017F;igni dote<lb/>
U&#x017F;ui publico &#x017F;acravit,<lb/>
Fovente &amp; laudatos conatus clementer juvante<lb/>
Eminenti&#x017F;&#x017F;imo Electore<lb/>
Lothario Franci&#x017F;co.<lb/>
Qui e diruta Juris Schola<lb/>
Sacratum hoc Mu&#x017F;arum palatium<lb/>
Magnis &#x017F;umtibus erexit,<lb/>
Et Bibliothecæ Univer&#x017F;itatis Boineburgicæ<lb/>
dicavit<lb/>
A. O. R. M DCC XXIII.<lb/>
Bibliotheca Boineburgica.</hi> </quote>
            </cit><lb/>
            <p>Jn dem Zimmer &#x017F;elb&#x017F;t, welches &#x017F;ehr &#x017F;cho&#x0364;n und ko&#x017F;tbar i&#x017F;t, &#x017F;tehen u&#x0364;ber der<lb/>
Thu&#x0364;r die Worte: <hi rendition="#aq">Hic mortui vivunt.</hi> Und gegen u&#x0364;ber unter dem Bild-<lb/>
niß des Herrn <hi rendition="#fr">Grafen von Boineburg</hi>: <hi rendition="#aq">Hic muti loquuntur.</hi> Die<lb/>
Bu&#x0364;cher &#x017F;tehn alle in Schra&#x0364;ncken, welche mit meßingenen Gittern und Schlo&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ern verwahret, und &#x017F;ind ordentlich in <hi rendition="#aq">Cla&#x017F;&#x017F;es &#x017F;ecundum Facultates &amp; Di-<lb/>
&#x017F;ciplinas rangi</hi>rt, daru&#x0364;ber der er&#x017F;tere noch lebende <hi rendition="#aq">Bibliothecarius</hi> <hi rendition="#fr">Herr<lb/>
E&#x017F;aias Lewenhard,</hi> <hi rendition="#aq">J. U. D.</hi> mit be&#x017F;onderer <hi rendition="#aq">Dexterität</hi> und Fleiß 3.<lb/><hi rendition="#aq">Catalogos</hi> verfertiget hat, nemlich 1) <hi rendition="#aq">Ordinis, 2) Autorum &#x017F;ecundum<lb/>
Facultates &amp; Di&#x017F;ciplinas Alphabeticum, 3) Materiarum Alphabeticum.</hi><lb/>
Die <hi rendition="#aq">Libri, Medici,</hi> deren Zahl die gering&#x017F;te war, haben nunmehro auch ei-<lb/>
nen mercklichen Zuwachs bekommen, nachdem Herr <hi rendition="#fr">Joh. Carl Mo&#x0364;ller,</hi><lb/><hi rendition="#aq">Medicinæ Licentiatus,</hi> &#x017F;ein in etlich hundert der be&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Autorum</hi> be&#x017F;tehen-<lb/>
des <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi>gen, hie&#x017F;iger <hi rendition="#aq">Medicini</hi>&#x017F;cher <hi rendition="#aq">Facultät per Te&#x017F;tamentum le-<lb/>
gi</hi>ret hat, welche nunmehro auch ihren Platz in die&#x017F;er an&#x017F;ehnlichen <hi rendition="#aq">Biblio-<lb/>
thec</hi> erhalten haben. Von der er&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> &#x017F;ind nach oben erzehlter<lb/>
Plu&#x0364;nderung des wider die Studenten ergrimmten Po&#x0364;bels noch ver&#x017F;chiede-<lb/>
ne &#x017F;eine Stu&#x0364;cke u&#x0364;berblieben, welche &#x017F;owol wegen ihrer Rarita&#x0364;t, als des Alter-<lb/>
thums verdienen <hi rendition="#aq">recen&#x017F;i</hi>ret zu werden, als:</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Li-</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[392/0420] D. Johann Kanolds Anhang Uterque inter Conſiliorum meditamenta, Uti Studia & Labores, Ita collecta undique librorum Volumina cum inſigni dote Uſui publico ſacravit, Fovente & laudatos conatus clementer juvante Eminentiſſimo Electore Lothario Franciſco. Qui e diruta Juris Schola Sacratum hoc Muſarum palatium Magnis ſumtibus erexit, Et Bibliothecæ Univerſitatis Boineburgicæ dicavit A. O. R. M DCC XXIII. Bibliotheca Boineburgica. Jn dem Zimmer ſelbſt, welches ſehr ſchoͤn und koſtbar iſt, ſtehen uͤber der Thuͤr die Worte: Hic mortui vivunt. Und gegen uͤber unter dem Bild- niß des Herrn Grafen von Boineburg: Hic muti loquuntur. Die Buͤcher ſtehn alle in Schraͤncken, welche mit meßingenen Gittern und Schloͤſ- ſern verwahret, und ſind ordentlich in Claſſes ſecundum Facultates & Di- ſciplinas rangirt, daruͤber der erſtere noch lebende Bibliothecarius Herr Eſaias Lewenhard, J. U. D. mit beſonderer Dexterität und Fleiß 3. Catalogos verfertiget hat, nemlich 1) Ordinis, 2) Autorum ſecundum Facultates & Diſciplinas Alphabeticum, 3) Materiarum Alphabeticum. Die Libri, Medici, deren Zahl die geringſte war, haben nunmehro auch ei- nen mercklichen Zuwachs bekommen, nachdem Herr Joh. Carl Moͤller, Medicinæ Licentiatus, ſein in etlich hundert der beſten Autorum beſtehen- des Bibliothecgen, hieſiger Mediciniſcher Facultät per Teſtamentum le- giret hat, welche nunmehro auch ihren Platz in dieſer anſehnlichen Biblio- thec erhalten haben. Von der erſten Bibliothec ſind nach oben erzehlter Pluͤnderung des wider die Studenten ergrimmten Poͤbels noch verſchiede- ne ſeine Stuͤcke uͤberblieben, welche ſowol wegen ihrer Raritaͤt, als des Alter- thums verdienen recenſiret zu werden, als: Li-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/420
Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/420>, abgerufen am 07.06.2024.