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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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D. Johann Kanolds Anhang
Alexand. Trallianus per Albanum Torinum versus Basil. 1536.
Galeni opera per Scipionem Ferrarium edit. Venet. 1514.

Was an raren und merckwürdigen Büchern in andern Facultäten
vorhanden, wird bey diesem Instituto zu erzehlen nicht vonnöthen seyn.

Franckfurt am Mayn.

Von den hiesigen Bibliothequen meldete der gelehrte Medicus Hr.
D. Johann Phil. Burggraf nachstehendes: Nebst der Stadt-Bibliothec
welche gesehen zu werden verdient, behält unter den privat-Bibliothequen
den Preis: 1.) Herrn Zacharia Conradi von Uffenbach, des Raths all-
hier, ansehnliche Bibliothec, welche etwa aus 30. bis 40000. Bänden be-
steht, die allesamt mit blau Papier überzogen, und in 7. bis 8. Zimmer ran-
gi
ret sich befinden. Es ist darinnen ein schöner Vorrath von alten MSctis,
Codicibus
vorhanden, wie solches der gedruckte Catalogus Bibliothecae
Uffenbachianae MSctae in fol.
sattsam ausweiset. Und wäre es zu wünschen,
der Hr. Possessor möchte auch für die andere Theile seiner Biblioth. darzu der
Catalogus schon einige Jahre zum Druck fertig lieget, einen anständigen
Verleger bekommen. 2.) Die Loenische Bibliothec ist zur Zeit noch nicht gar
groß, und hat nicht über 4000. Volumina: Das Project aber verspricht
noch mit der Zeit etwas considerables; die gute Einrichtung, Nettigkeit und
Rangirung ist darinnen zu aestimiren. Sie besteht meist nur in historischen und
politischen Büchern, worunter auch verschiedene Theologischeu. Juristische
und einige rare MScta sich befinden; wovon der Hr. Besitzer ohnlängst
die Confilia & negotia politica Rusdorffii in fol. heraus gegeben. Die Biblio-
thec
des berühmten H. G. Thulemari hat vor einigen Jahren den Grund
zu dieser Bibliothec gelegt. 3.) Es hat auch Hr. Joh. Michael Geiß,
Evangel. Prediger allhier, eine ansehnliche Bibliothec, worinnen verschie-
dene rare Sachen anzutreffen sind.

Freyberg in Meissen.

Der gelehrte Medicus und Physicus allda, Hr. D. J. F. Henckel, über-
schrieb mir von hiesiger Bibliothec folgendes: Allhier hat man eine Biblio-
thec
bey der Schule, so von allen 3. Facultäten etwas hat, nachdem bald
diß, bald jenes von Pivatis darein legiret wird. Auch wird jährlich etwas
weniges von neuen Schrifften angeschafft, aber der Fundus ist nicht so, daß
viel darauf verwendet werden könte. Der Hr. Berg-Hauptmann von T.
hat eine selectam Bibliothecam mineralium.

Hal-
D. Johann Kanolds Anhang
Alexand. Trallianus per Albanum Torinum verſus Baſil. 1536.
Galeni opera per Scipionem Ferrarium edit. Venet. 1514.

Was an raren und merckwuͤrdigen Buͤchern in andern Facultäten
vorhanden, wird bey dieſem Inſtituto zu erzehlen nicht vonnoͤthen ſeyn.

Franckfurt am Mayn.

Von den hieſigen Bibliothequen meldete der gelehrte Medicus Hr.
D. Johann Phil. Burggraf nachſtehendes: Nebſt der Stadt-Bibliothec
welche geſehen zu werden verdient, behaͤlt unter den privat-Bibliothequen
den Preis: 1.) Herrn Zacharia Conradi von Uffenbach, des Raths all-
hier, anſehnliche Bibliothec, welche etwa aus 30. bis 40000. Baͤnden be-
ſteht, die alleſamt mit blau Papier uͤberzogen, und in 7. bis 8. Zimmer ran-
gi
ret ſich befinden. Es iſt darinnen ein ſchoͤner Vorrath von alten MSctis,
Codicibus
vorhanden, wie ſolches der gedruckte Catalogus Bibliothecæ
Uffenbachianæ MSctæ in fol.
ſattſam ausweiſet. Und waͤre es zu wuͤnſchen,
der Hr. Poſſeſſor moͤchte auch fuͤr die andere Theile ſeiner Biblioth. darzu der
Catalogus ſchon einige Jahre zum Druck fertig lieget, einen anſtaͤndigen
Verleger bekommen. 2.) Die Loeniſche Bibliothec iſt zur Zeit noch nicht gar
groß, und hat nicht uͤber 4000. Volumina: Das Project aber verſpricht
noch mit der Zeit etwas conſiderables; die gute Einrichtung, Nettigkeit und
Rangirung iſt dariñen zu æſtimiren. Sie beſteht meiſt nur in hiſtoriſchen und
politiſchen Buͤchern, worunter auch verſchiedene Theologiſcheu. Juriſtiſche
und einige rare MScta ſich befinden; wovon der Hr. Beſitzer ohnlaͤngſt
die Confilia & negotia politica Rusdorffii in fol. heraus gegeben. Die Biblio-
thec
des beruͤhmten H. G. Thulemari hat vor einigen Jahren den Grund
zu dieſer Bibliothec gelegt. 3.) Es hat auch Hr. Joh. Michael Geiß,
Evangel. Prediger allhier, eine anſehnliche Bibliothec, worinnen verſchie-
dene rare Sachen anzutreffen ſind.

Freyberg in Meiſſen.

Der gelehrte Medicus und Phyſicus allda, Hr. D. J. F. Henckel, uͤber-
ſchrieb mir von hieſiger Bibliothec folgendes: Allhier hat man eine Biblio-
thec
bey der Schule, ſo von allen 3. Facultäten etwas hat, nachdem bald
diß, bald jenes von Pivatis darein legiret wird. Auch wird jaͤhrlich etwas
weniges von neuen Schrifften angeſchafft, aber der Fundus iſt nicht ſo, daß
viel darauf verwendet werden koͤnte. Der Hr. Berg-Hauptmann von T.
hat eine ſelectam Bibliothecam mineralium.

Hal-
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[394/0422] D. Johann Kanolds Anhang Alexand. Trallianus per Albanum Torinum verſus Baſil. 1536. Galeni opera per Scipionem Ferrarium edit. Venet. 1514. Was an raren und merckwuͤrdigen Buͤchern in andern Facultäten vorhanden, wird bey dieſem Inſtituto zu erzehlen nicht vonnoͤthen ſeyn. Franckfurt am Mayn. Von den hieſigen Bibliothequen meldete der gelehrte Medicus Hr. D. Johann Phil. Burggraf nachſtehendes: Nebſt der Stadt-Bibliothec welche geſehen zu werden verdient, behaͤlt unter den privat-Bibliothequen den Preis: 1.) Herrn Zacharia Conradi von Uffenbach, des Raths all- hier, anſehnliche Bibliothec, welche etwa aus 30. bis 40000. Baͤnden be- ſteht, die alleſamt mit blau Papier uͤberzogen, und in 7. bis 8. Zimmer ran- giret ſich befinden. Es iſt darinnen ein ſchoͤner Vorrath von alten MSctis, Codicibus vorhanden, wie ſolches der gedruckte Catalogus Bibliothecæ Uffenbachianæ MSctæ in fol. ſattſam ausweiſet. Und waͤre es zu wuͤnſchen, der Hr. Poſſeſſor moͤchte auch fuͤr die andere Theile ſeiner Biblioth. darzu der Catalogus ſchon einige Jahre zum Druck fertig lieget, einen anſtaͤndigen Verleger bekommen. 2.) Die Loeniſche Bibliothec iſt zur Zeit noch nicht gar groß, und hat nicht uͤber 4000. Volumina: Das Project aber verſpricht noch mit der Zeit etwas conſiderables; die gute Einrichtung, Nettigkeit und Rangirung iſt dariñen zu æſtimiren. Sie beſteht meiſt nur in hiſtoriſchen und politiſchen Buͤchern, worunter auch verſchiedene Theologiſcheu. Juriſtiſche und einige rare MScta ſich befinden; wovon der Hr. Beſitzer ohnlaͤngſt die Confilia & negotia politica Rusdorffii in fol. heraus gegeben. Die Biblio- thec des beruͤhmten H. G. Thulemari hat vor einigen Jahren den Grund zu dieſer Bibliothec gelegt. 3.) Es hat auch Hr. Joh. Michael Geiß, Evangel. Prediger allhier, eine anſehnliche Bibliothec, worinnen verſchie- dene rare Sachen anzutreffen ſind. Freyberg in Meiſſen. Der gelehrte Medicus und Phyſicus allda, Hr. D. J. F. Henckel, uͤber- ſchrieb mir von hieſiger Bibliothec folgendes: Allhier hat man eine Biblio- thec bey der Schule, ſo von allen 3. Facultäten etwas hat, nachdem bald diß, bald jenes von Pivatis darein legiret wird. Auch wird jaͤhrlich etwas weniges von neuen Schrifften angeſchafft, aber der Fundus iſt nicht ſo, daß viel darauf verwendet werden koͤnte. Der Hr. Berg-Hauptmann von T. hat eine ſelectam Bibliothecam mineralium. Hal-

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/422>, abgerufen am 22.11.2024.