Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.Siebenjährige Welt-Beschauung. Oelbäume/ anmassen denn dieses Dorff mit lauter Oelbäumenumgeben war. Kamen also/ weil wir uns etwas unterwegs aufhielten/ nach halb Abend gen Sydon/ allwo wir auch dieselbige Nacht über verblieben sind. Das V. Capitul. Von der Stadt Sydon und ihrer Gegend DJese Stadt Sydon ist vordessen eine sehr grosse/ reiche Einen feinen Hafen und Port hats allda/ darinnen vid/
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. Oelbaͤume/ anmaſſen denn dieſes Dorff mit lauter Oelbaͤumenumgeben war. Kamen alſo/ weil wir uns etwas unterwegs aufhielten/ nach halb Abend gen Sydon/ allwo wir auch dieſelbige Nacht uͤber verblieben ſind. Das V. Capitul. Von der Stadt Sydon und ihrer Gegend DJeſe Stadt Sydon iſt vordeſſen eine ſehr groſſe/ reiche Einen feinen Hafen und Port hats allda/ darinnen vid/
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Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
Oelbaͤume/ anmaſſen denn dieſes Dorff mit lauter Oelbaͤumen
umgeben war. Kamen alſo/ weil wir uns etwas unterwegs
aufhielten/ nach halb Abend gen Sydon/ allwo wir auch
dieſelbige Nacht uͤber verblieben ſind.
Das V. Capitul.
Von der Stadt Sydon und ihrer Gegend
und was allda zu ſehen und davon zu
melden iſt.
DJeſe Stadt Sydon iſt vordeſſen eine ſehr groſſe/ reiche
und maͤchtige Kauff- und Handels-Stadt geweſen/ wie
auch Gottes Wort ſie deßwegen ruͤhmet. Hat den Na-
men Sydon von der Seyde/ und von der koͤſtlichen Leinwat
Sindon genannt/ wie denn auch der Purpur allda gemachet
worden iſt. Um ihrer Hoffart aber und Gottloſigkeit willen hat
ſie Gott gantz umkehren und zerſtoͤhren laſſen/ wie ſie denn
auch noch heute bey Tage alſo lieget/ ausgenommen/ daß ſtat
ihrer am Mittel-Meer ein klein geringe Staͤdtlein wider auff-
gebauet iſt/ welches ietzt Sait genennet wird.
Einen feinen Hafen und Port hats allda/ darinnen
auch Galleen ſtellen koͤnnen. Nicht weit davon zuꝛ lincken Hand
vorwarts wird noch gewieſen die Stelle/ wo Sarepta ſoll ge-
ſtanden haben/ da der Prophet Elias einer Wittwen verſtor-
benen Sohn vom Tode erwecket und lebendig gemachet/ da-
von zu leſen im 17. deß 2. B. der Koͤn. Weiter noch zur lincken
Hand iſt gelegen geweſen das groſſe Cana/ woraus das Ca-
naneiſche Weib ſoll geweſen ſeyn/ deren Tochter uͤbel vom Teu-
fel geplagt ward/ wie ſie Chriſto klagte. Dahero auch noch an
der Stelle hart am Meere eine kleine alte viereckichte Capelle
zum Warzeichen von andaͤchtigen Hertzen vor Alters erbauet
zu ſehen/ wo gedachtes Cananeiſche Weib dem HErrn JEſu
den Weg verlauffen und geſchryen: Ach HErꝛ/ du Sohn Da-
vid/
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