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Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

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Siebenjährige Welt-Beschauung.
Stelle die Länge noch in klaren weisen Stein gehauen lieget/
gleich als wenn sie ruhete.

Man sagt vor gewiß: Es soll ihr einsmals zeitwärender
ihrer Busse am Wasser gefehlet haben/ daß sie grossen Durst
leiden müssen. Als sie aber Gott hertzlich drum gebeten/ wäre
durch Gottes Schickung flugs gar nahe heraussen vor ihrer
Höhle deß Felsen ein süsser lieblicher Quell entsprungen/ welcher
noch diese Stunde allda zu sehen ist und ist derselbe ziemlich
tieff und weit. Jnwendig in der Höhle sind auch Altare/ die-
weil zweene Prediger-Münche drauf bestellet sind/ welche or-
dentlich den Gottes-Dienst drinnen halten und verrichten
müssen.

Und nachdem ich nun mich an diesem Orthe gnungsam
umgesehen hatte/ nam ich meinen Rückweg wieder zu rücke
nach Marsilien/ dieweil ich nun gedachte mit dem ehesten von
dar ab nach Welschland wieder zu reisen/ dahero auch/ als ich
in die Stadt wieder kam/ ich alsbald im Logiment Richtigkeit
machte und mich auf ein Schiff dingete/ das nach Genua wolte
und schon da Segelfertig lag/ nur daß es auf bequemen Wind
wartete.

Das dritte Buch.

Hält in sich meine Reise über Meer von Marsilia in
Franckreich nach Jtalien und was mir entzwi-
schen vorgestossen.

Das I. Capitul.

Wie wir zu Marsilien aufgebrochen und biß nach Cassi
kommen und wie mirs enzwischen ergangen.

DEn 16. Nov. st. n. deß Nachts um 10. Uhr sind wir
zwar mit gutem/ iedoch schwachen Winde/ allda vor
Marsilien auf einer Barcke mit 6. kleinem und einem

grossen
A a a 3

Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
Stelle die Laͤnge noch in klaren weiſen Stein gehauen lieget/
gleich als wenn ſie ruhete.

Man ſagt vor gewiß: Es ſoll ihr einsmals zeitwaͤrender
ihrer Buſſe am Waſſer gefehlet haben/ daß ſie groſſen Durſt
leiden muͤſſen. Als ſie aber Gott hertzlich drum gebeten/ waͤre
durch Gottes Schickung flugs gar nahe herauſſen vor ihrer
Hoͤhle deß Felſen ein ſuͤſſer lieblicher Quell entſprungen/ welcher
noch dieſe Stunde allda zu ſehen iſt und iſt derſelbe ziemlich
tieff und weit. Jnwendig in der Hoͤhle ſind auch Altare/ die-
weil zweene Prediger-Muͤnche drauf beſtellet ſind/ welche or-
dentlich den Gottes-Dienſt drinnen halten und verrichten
muͤſſen.

Und nachdem ich nun mich an dieſem Orthe gnungſam
umgeſehen hatte/ nam ich meinen Ruͤckweg wieder zu ruͤcke
nach Marſilien/ dieweil ich nun gedachte mit dem eheſten von
dar ab nach Welſchland wieder zu reiſen/ dahero auch/ als ich
in die Stadt wieder kam/ ich alsbald im Logiment Richtigkeit
machte und mich auf ein Schiff dingete/ das nach Genua wolte
und ſchon da Segelfertig lag/ nur daß es auf bequemen Wind
wartete.

Das dritte Buch.

Haͤlt in ſich meine Reiſe über Meer von Marſilia in
Franckreich nach Jtalien und was mir entzwi-
ſchen vorgeſtoſſen.

Das I. Capitul.

Wie wir zu Marſilien aufgebrochen und biß nach Casſi
kommen und wie mirs enzwiſchen ergangen.

DEn 16. Nov. ſt. n. deß Nachts um 10. Uhr ſind wir
zwar mit gutem/ iedoch ſchwachen Winde/ allda vor
Marſilien auf einer Barcke mit 6. kleinem und einem

groſſen
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[371/0377] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. Stelle die Laͤnge noch in klaren weiſen Stein gehauen lieget/ gleich als wenn ſie ruhete. Man ſagt vor gewiß: Es ſoll ihr einsmals zeitwaͤrender ihrer Buſſe am Waſſer gefehlet haben/ daß ſie groſſen Durſt leiden muͤſſen. Als ſie aber Gott hertzlich drum gebeten/ waͤre durch Gottes Schickung flugs gar nahe herauſſen vor ihrer Hoͤhle deß Felſen ein ſuͤſſer lieblicher Quell entſprungen/ welcher noch dieſe Stunde allda zu ſehen iſt und iſt derſelbe ziemlich tieff und weit. Jnwendig in der Hoͤhle ſind auch Altare/ die- weil zweene Prediger-Muͤnche drauf beſtellet ſind/ welche or- dentlich den Gottes-Dienſt drinnen halten und verrichten muͤſſen. Und nachdem ich nun mich an dieſem Orthe gnungſam umgeſehen hatte/ nam ich meinen Ruͤckweg wieder zu ruͤcke nach Marſilien/ dieweil ich nun gedachte mit dem eheſten von dar ab nach Welſchland wieder zu reiſen/ dahero auch/ als ich in die Stadt wieder kam/ ich alsbald im Logiment Richtigkeit machte und mich auf ein Schiff dingete/ das nach Genua wolte und ſchon da Segelfertig lag/ nur daß es auf bequemen Wind wartete. Das dritte Buch. Haͤlt in ſich meine Reiſe über Meer von Marſilia in Franckreich nach Jtalien und was mir entzwi- ſchen vorgeſtoſſen. Das I. Capitul. Wie wir zu Marſilien aufgebrochen und biß nach Casſi kommen und wie mirs enzwiſchen ergangen. DEn 16. Nov. ſt. n. deß Nachts um 10. Uhr ſind wir zwar mit gutem/ iedoch ſchwachen Winde/ allda vor Marſilien auf einer Barcke mit 6. kleinem und einem groſſen A a a 3

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Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/377>, abgerufen am 22.11.2024.