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Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

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Siebenjährige Welt-Beschauung.
langsamb und verdrüßlich damit zugangen und sind so dann
nach gedachtem Wocovvar kommen/ und haben uns ausser
dem Städtlein in einem Holtze gelagert.

Den 6. Febr. sind wir früh um 7. Uhr von hinnen wieder
abgereiset und Mittags zwischen 11. und 12. Uhr 7. nach Dovvar-
nick,
sind 3. Meilen/ kommen. Den 7. Febr. sind wir früh mit
Anbruch deß Tages/ so ungefähr um 6. Uhr gewesen/ wieder
reisefertig worden und Mittags um 12. Uhr 8. nach Mizrovvitz
ankommen/ welches 5. Meilen. Hier ist alles um ziemlichen
Preiß gewesen/ als ein Hase um 2. Asper/ eine Henne 4. Asper/ etc.
Unser Wirth/ so ein Türcke war/ hat dem Herrn Grafen eine
Ganß verehret/ welches/ weil die Türcken sonst gewaltig Geld-
gierig und ohne Geld wenig vergeben/ man für ein groß Prae-
sent
halten müssen/ wie geringe es auch an ihm selber gewe-
sen.

Den 8. Febr. um Sonnen Aufgang sind wir fortgereiset
und Mittags um 11. Uhr 9. auf Tobrinzi kommen/ sind drey
Meilen. Jst ein Dorff unter der Erden. Oben über der Erden
siehet man nicht mehr davon/ als etwas die Dächer von den
Häusern/ die Wohnungen aber sind alle unter der Erden ein-
geschnidten und eingebauet/ welches gar seltzam und wunder-
lich anzusehen.

Den 9. Febr. sind wir früh kurtz für 7. Uhr wieder aufge-
wesen und um den Mittag 10. nach Semon kommen drey Mei-
len. Zur lincken Hand liegt ein Berg/ auf welchem ein alt stei-
nern Castell stehet/ nunmehr mit einer Mauer umzogen mit
4. Thürmen/ da unten beyhin ein Fluß/ die Sau genannt
fleußt.

Den 10. Febr. um 7. Uhr früh Morgens sind wir 11. zu
Griechisch-Weissenburg glücklich ankommen. Jst eine vorneh-
me Festung/ den Türcken gehörig eine halbe Meile von Semon

und

Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
langſamb und verdruͤßlich damit zugangen und ſind ſo dann
nach gedachtem Wocovvar kommen/ und haben uns auſſer
dem Staͤdtlein in einem Holtze gelagert.

Den 6. Febr. ſind wir fruͤh um 7. Uhr von hinnen wieder
abgereiſet und Mittags zwiſchen 11. und 12. Uhr 7. nach Dovvar-
nick,
ſind 3. Meilen/ kommen. Den 7. Febr. ſind wir fruͤh mit
Anbruch deß Tages/ ſo ungefaͤhr um 6. Uhr geweſen/ wieder
reiſefertig worden und Mittags um 12. Uhr 8. nach Mizrovvitz
ankommen/ welches 5. Meilen. Hier iſt alles um ziemlichen
Preiß geweſen/ als ein Haſe um 2. Aſper/ eine Henne 4. Aſper/ ꝛc.
Unſer Wirth/ ſo ein Tuͤrcke war/ hat dem Herrn Grafen eine
Ganß verehret/ welches/ weil die Tuͤrcken ſonſt gewaltig Geld-
gierig und ohne Geld wenig vergeben/ man fuͤr ein groß Præ-
ſent
halten muͤſſen/ wie geringe es auch an ihm ſelber gewe-
ſen.

Den 8. Febr. um Sonnen Aufgang ſind wir fortgereiſet
und Mittags um 11. Uhr 9. auf Tobrinzi kommen/ ſind drey
Meilen. Jſt ein Dorff unter der Erden. Oben uͤber der Erden
ſiehet man nicht mehr davon/ als etwas die Daͤcher von den
Haͤuſern/ die Wohnungen aber ſind alle unter der Erden ein-
geſchnidten und eingebauet/ welches gar ſeltzam und wunder-
lich anzuſehen.

Den 9. Febr. ſind wir fruͤh kurtz fuͤr 7. Uhr wieder aufge-
weſen und um den Mittag 10. nach Semon kommen drey Mei-
len. Zur lincken Hand liegt ein Berg/ auf welchem ein alt ſtei-
nern Caſtell ſtehet/ nunmehr mit einer Mauer umzogen mit
4. Thuͤrmen/ da unten beyhin ein Fluß/ die Sau genannt
fleußt.

Den 10. Febr. um 7. Uhr fruͤh Morgens ſind wir 11. zu
Griechiſch-Weiſſenburg gluͤcklich ankommen. Jſt eine vorneh-
me Feſtung/ den Tuͤrcken gehoͤrig eine halbe Meile von Semon

und
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[69/0075] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. langſamb und verdruͤßlich damit zugangen und ſind ſo dann nach gedachtem Wocovvar kommen/ und haben uns auſſer dem Staͤdtlein in einem Holtze gelagert. Den 6. Febr. ſind wir fruͤh um 7. Uhr von hinnen wieder abgereiſet und Mittags zwiſchen 11. und 12. Uhr 7. nach Dovvar- nick, ſind 3. Meilen/ kommen. Den 7. Febr. ſind wir fruͤh mit Anbruch deß Tages/ ſo ungefaͤhr um 6. Uhr geweſen/ wieder reiſefertig worden und Mittags um 12. Uhr 8. nach Mizrovvitz ankommen/ welches 5. Meilen. Hier iſt alles um ziemlichen Preiß geweſen/ als ein Haſe um 2. Aſper/ eine Henne 4. Aſper/ ꝛc. Unſer Wirth/ ſo ein Tuͤrcke war/ hat dem Herrn Grafen eine Ganß verehret/ welches/ weil die Tuͤrcken ſonſt gewaltig Geld- gierig und ohne Geld wenig vergeben/ man fuͤr ein groß Præ- ſent halten muͤſſen/ wie geringe es auch an ihm ſelber gewe- ſen. Den 8. Febr. um Sonnen Aufgang ſind wir fortgereiſet und Mittags um 11. Uhr 9. auf Tobrinzi kommen/ ſind drey Meilen. Jſt ein Dorff unter der Erden. Oben uͤber der Erden ſiehet man nicht mehr davon/ als etwas die Daͤcher von den Haͤuſern/ die Wohnungen aber ſind alle unter der Erden ein- geſchnidten und eingebauet/ welches gar ſeltzam und wunder- lich anzuſehen. Den 9. Febr. ſind wir fruͤh kurtz fuͤr 7. Uhr wieder aufge- weſen und um den Mittag 10. nach Semon kommen drey Mei- len. Zur lincken Hand liegt ein Berg/ auf welchem ein alt ſtei- nern Caſtell ſtehet/ nunmehr mit einer Mauer umzogen mit 4. Thuͤrmen/ da unten beyhin ein Fluß/ die Sau genannt fleußt. Den 10. Febr. um 7. Uhr fruͤh Morgens ſind wir 11. zu Griechiſch-Weiſſenburg gluͤcklich ankommen. Jſt eine vorneh- me Feſtung/ den Tuͤrcken gehoͤrig eine halbe Meile von Semon und

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Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/75>, abgerufen am 24.11.2024.