Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844. Weinberl (mit Resignation zum Kellner). Also bringen Sie 2 Schnitzel, für uns Bier und für die Damen ein Seitel Achter. (Für sich.) Die 2 Gulden sind überschritten -- die Crida geht an. -- Fr. v. Fischer (zu Mad. Knorr). Heut hat mein Mann wieder seinen närrischen Tag. (Zu Weinberl.) Herr Gemahl, jetzt hab ich's satt! -- Weinberl (für sich). Das wär ein Glück! -- Fr. v. Fischer. So schafft man nicht an, wenn man Damen ausführt. -- Kellner, Sie bestellen uns einen Fasan -- Kellner. Den Augenblick kommt Einer vom Spieß. Fr. v. Fischer. Dazu Compot, dann Torte und sonstiges Dessert, zuerst Rheinwein, am Schluß Champagner. -- Kellner. Sehr wohl, Ew. Gnaden. (Ruft indem er abgeht.) Anton, 4 Gedeck im Salon. (Ab.) Weinberl (mit Reſignation zum Kellner). Alſo bringen Sie 2 Schnitzel, für uns Bier und für die Damen ein Seitel Achter. (Fuͤr ſich.) Die 2 Gulden ſind überſchritten — die Crida geht an. — Fr. v. Fiſcher (zu Mad. Knorr). Heut hat mein Mann wieder ſeinen närriſchen Tag. (Zu Weinberl.) Herr Gemahl, jetzt hab ich’s ſatt! — Weinberl (fuͤr ſich). Das wär ein Glück! — Fr. v. Fiſcher. So ſchafft man nicht an, wenn man Damen ausführt. — Kellner, Sie beſtellen uns einen Faſan — Kellner. Den Augenblick kommt Einer vom Spieß. Fr. v. Fiſcher. Dazu Compot, dann Torte und ſonſtiges Deſſert, zuerſt Rheinwein, am Schluß Champagner. — Kellner. Sehr wohl, Ew. Gnaden. (Ruft indem er abgeht.) Anton, 4 Gedeck im Salon. (Ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0121" n="115"/> <sp who="#WEIN"> <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker><lb/> <stage>(mit Reſignation zum Kellner).</stage><lb/> <p>Alſo bringen Sie 2 Schnitzel, für uns Bier und<lb/> für die Damen ein Seitel Achter.</p> <stage>(Fuͤr ſich.)</stage> <p>Die<lb/> 2 Gulden ſind überſchritten — die <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Crida</hi></hi> geht an. —</p> </sp><lb/> <sp who="#FISH "> <speaker> <hi rendition="#g">Fr. v. Fiſcher</hi> </speaker> <stage>(zu Mad. Knorr).</stage><lb/> <p>Heut hat mein Mann wieder ſeinen närriſchen<lb/> Tag.</p> <stage>(Zu Weinberl.)</stage> <p>Herr Gemahl, jetzt hab ich’s<lb/> ſatt! —</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker> <stage>(fuͤr ſich).</stage><lb/> <p>Das wär ein Glück! —</p> </sp><lb/> <sp who="#FISH "> <speaker><hi rendition="#g">Fr. v. Fiſcher</hi>.</speaker><lb/> <p>So ſchafft man nicht an, wenn man Damen<lb/> ausführt. — Kellner, Sie beſtellen uns einen Faſan —</p> </sp><lb/> <sp who="#KEL"> <speaker><hi rendition="#g">Kellner</hi>.</speaker><lb/> <p>Den Augenblick kommt Einer vom Spieß.</p> </sp><lb/> <sp who="#FISH "> <speaker><hi rendition="#g">Fr. v. Fiſcher</hi>.</speaker><lb/> <p>Dazu Compot, dann Torte und ſonſtiges Deſſert,<lb/> zuerſt Rheinwein, am Schluß Champagner. —</p> </sp><lb/> <sp who="#KEL"> <speaker><hi rendition="#g">Kellner</hi>.</speaker><lb/> <p>Sehr wohl, Ew. Gnaden.</p> <stage>(Ruft indem er abgeht.)</stage><lb/> <p>Anton, 4 Gedeck im Salon.</p> <stage>(Ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [115/0121]
Weinberl
(mit Reſignation zum Kellner).
Alſo bringen Sie 2 Schnitzel, für uns Bier und
für die Damen ein Seitel Achter. (Fuͤr ſich.) Die
2 Gulden ſind überſchritten — die Crida geht an. —
Fr. v. Fiſcher (zu Mad. Knorr).
Heut hat mein Mann wieder ſeinen närriſchen
Tag. (Zu Weinberl.) Herr Gemahl, jetzt hab ich’s
ſatt! —
Weinberl (fuͤr ſich).
Das wär ein Glück! —
Fr. v. Fiſcher.
So ſchafft man nicht an, wenn man Damen
ausführt. — Kellner, Sie beſtellen uns einen Faſan —
Kellner.
Den Augenblick kommt Einer vom Spieß.
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