Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844. Wachter. Da sind 2 Leut, die müssen da bleiben. Kutscher. Bald hätten wir nicht herg'funden, was wir umg'fahrn sein! Frl. Blumenblatt. Mit Wache, und in männlicher Begleitung -- das kann doch nicht -- Freund, das ist offenbar ein Jrrthum in der Wohnung. Weinberl. Jch sag, es is auch ein Jrrthum in die Perso- nen, man hält uns für ein Menschenpaar, welches wir nicht sind. Wachter (zu Weinberl). Das wird sich zeigen, in dem Brief steht Alles drinn. (Gibt Fräulein Blumenblatt einen Brief.) Frl. Blumenblatt. Ein Brief -- (Die Adresse besehend.) an mich --? (Erbricht den Brief und sieht nach der Unterschrift.) von meinem Schwager --? (Liest still.) Christoph. Na also, jetzt wird sich ja Alles aufklären. Weinberl. Man wird uns freien Abzug bewilligen. Wachter. Da ſind 2 Leut, die müſſen da bleiben. Kutſcher. Bald hätten wir nicht herg’funden, was wir umg’fahrn ſein! Frl. Blumenblatt. Mit Wache, und in männlicher Begleitung — das kann doch nicht — Freund, das iſt offenbar ein Jrrthum in der Wohnung. Weinberl. Jch ſag, es is auch ein Jrrthum in die Perſo- nen, man hält uns für ein Menſchenpaar, welches wir nicht ſind. Wachter (zu Weinberl). Das wird ſich zeigen, in dem Brief ſteht Alles drinn. (Gibt Fraͤulein Blumenblatt einen Brief.) Frl. Blumenblatt. Ein Brief — (Die Adreſſe beſehend.) an mich —? (Erbricht den Brief und ſieht nach der Unterſchrift.) von meinem Schwager —? (Liest ſtill.) Chriſtoph. Na alſo, jetzt wird ſich ja Alles aufklären. Weinberl. Man wird uns freien Abzug bewilligen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0145" n="139"/> <sp who="#WAC"> <speaker><hi rendition="#g">Wachter</hi>.</speaker><lb/> <p>Da ſind 2 Leut, die müſſen da bleiben.</p> </sp><lb/> <sp who="#KUT"> <speaker><hi rendition="#g">Kutſcher</hi>.</speaker><lb/> <p>Bald hätten wir nicht herg’funden, was wir<lb/> umg’fahrn ſein!</p> </sp><lb/> <sp who="#BLU"> <speaker><hi rendition="#g">Frl. Blumenblatt</hi>.</speaker><lb/> <p>Mit Wache, und in männlicher Begleitung —<lb/> das kann doch nicht — Freund, das iſt offenbar ein<lb/> Jrrthum in der Wohnung.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker><hi rendition="#g">Weinberl</hi>.</speaker><lb/> <p>Jch ſag, es is auch ein Jrrthum in die Perſo-<lb/> nen, man hält uns für ein Menſchenpaar, welches<lb/> wir nicht ſind.</p> </sp><lb/> <sp who="#WAC"> <speaker> <hi rendition="#g">Wachter</hi> </speaker> <stage>(zu Weinberl).</stage><lb/> <p>Das wird ſich zeigen, in dem Brief ſteht Alles<lb/> drinn.</p> <stage>(Gibt Fraͤulein Blumenblatt einen Brief.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#BLU"> <speaker><hi rendition="#g">Frl. Blumenblatt</hi>.</speaker><lb/> <p>Ein Brief —</p> <stage>(Die Adreſſe beſehend.)</stage> <p>an mich —?</p><lb/> <stage>(Erbricht den Brief und ſieht nach der Unterſchrift.)</stage> <p>von<lb/> meinem Schwager —?</p> <stage>(Liest ſtill.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtoph</hi>.</speaker><lb/> <p>Na alſo, jetzt wird ſich ja Alles aufklären.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker><hi rendition="#g">Weinberl</hi>.</speaker><lb/> <p>Man wird uns freien Abzug bewilligen.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [139/0145]
Wachter.
Da ſind 2 Leut, die müſſen da bleiben.
Kutſcher.
Bald hätten wir nicht herg’funden, was wir
umg’fahrn ſein!
Frl. Blumenblatt.
Mit Wache, und in männlicher Begleitung —
das kann doch nicht — Freund, das iſt offenbar ein
Jrrthum in der Wohnung.
Weinberl.
Jch ſag, es is auch ein Jrrthum in die Perſo-
nen, man hält uns für ein Menſchenpaar, welches
wir nicht ſind.
Wachter (zu Weinberl).
Das wird ſich zeigen, in dem Brief ſteht Alles
drinn. (Gibt Fraͤulein Blumenblatt einen Brief.)
Frl. Blumenblatt.
Ein Brief — (Die Adreſſe beſehend.) an mich —?
(Erbricht den Brief und ſieht nach der Unterſchrift.) von
meinem Schwager —? (Liest ſtill.)
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Na alſo, jetzt wird ſich ja Alles aufklären.
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