Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844. Frl. Blumenblatt. Eine Zeche? Melchior. Ja, sonst hätte der Kellner die Damen pfändt. Frl. Blumenblatt. Was für Damen? Melchior. Nicht eigentliche Damen, sondern nur was man so sagt, dieser Herr (zu Weinberl.) schamen Sie sich, (zu Frl. Blumenblatt.) war in einem Garten mit zwei Frauenzimmer, die ich Anfangs für Weibsbilder g'hal- ten hab, wo sichs aber nachher gezeigt hat, daß es Witwen waren, (zu Weinberl.) schamen Sie sich. Frl. Blumenblatt. Wer soll aus diesem Gewäsch klug werden? Melchior (im verächtlichen Tone zu Weinberl). Mit Damen wohin gehen und nicht zahlen, scha- men Sie sich. Frl. Blumenblatt (zu Melchior). Werd' ich jetzt erfahren -- Weinberl (ängstlich zu Melchior). Kommt der Herr Zangler etwan daher? Frl. Blumenblatt. Eine Zeche? Melchior. Ja, ſonſt hätte der Kellner die Damen pfändt. Frl. Blumenblatt. Was für Damen? Melchior. Nicht eigentliche Damen, ſondern nur was man ſo ſagt, dieſer Herr (zu Weinberl.) ſchamen Sie ſich, (zu Frl. Blumenblatt.) war in einem Garten mit zwei Frauenzimmer, die ich Anfangs für Weibsbilder g’hal- ten hab, wo ſichs aber nachher gezeigt hat, daß es Witwen waren, (zu Weinberl.) ſchamen Sie ſich. Frl. Blumenblatt. Wer ſoll aus dieſem Gewäſch klug werden? Melchior (im veraͤchtlichen Tone zu Weinberl). Mit Damen wohin gehen und nicht zahlen, ſcha- men Sie ſich. Frl. Blumenblatt (zu Melchior). Werd’ ich jetzt erfahren — Weinberl (aͤngſtlich zu Melchior). Kommt der Herr Zangler etwan daher? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0154" n="148"/> <sp who="#BLU"> <speaker><hi rendition="#g">Frl. Blumenblatt</hi>.</speaker><lb/> <p>Eine Zeche?</p> </sp><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melchior</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja, ſonſt hätte der Kellner die Damen pfändt.</p> </sp><lb/> <sp who="#BLU"> <speaker><hi rendition="#g">Frl. Blumenblatt</hi>.</speaker><lb/> <p>Was für Damen?</p> </sp><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melchior</hi>.</speaker><lb/> <p>Nicht eigentliche Damen, ſondern nur was man<lb/> ſo ſagt, dieſer Herr</p> <stage>(zu Weinberl.)</stage> <p>ſchamen Sie ſich,</p><lb/> <stage>(zu Frl. Blumenblatt.)</stage> <p>war in einem Garten mit zwei<lb/> Frauenzimmer, die ich Anfangs für Weibsbilder g’hal-<lb/> ten hab, wo ſichs aber nachher gezeigt hat, daß es<lb/> Witwen waren,</p> <stage>(zu Weinberl.)</stage> <p>ſchamen Sie ſich.</p> </sp><lb/> <sp who="#BLU"> <speaker><hi rendition="#g">Frl. Blumenblatt</hi>.</speaker><lb/> <p>Wer ſoll aus dieſem Gewäſch klug werden?</p> </sp><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker> <hi rendition="#g">Melchior</hi> </speaker><lb/> <stage>(im veraͤchtlichen Tone zu Weinberl).</stage><lb/> <p>Mit Damen wohin gehen und nicht zahlen, ſcha-<lb/> men Sie ſich.</p> </sp><lb/> <sp who="#BLU"> <speaker> <hi rendition="#g">Frl. Blumenblatt</hi> </speaker> <stage>(zu Melchior).</stage><lb/> <p>Werd’ ich jetzt erfahren —</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker><lb/> <stage>(aͤngſtlich zu Melchior).</stage><lb/> <p>Kommt der Herr Zangler etwan daher?</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [148/0154]
Frl. Blumenblatt.
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Melchior.
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Melchior.
Nicht eigentliche Damen, ſondern nur was man
ſo ſagt, dieſer Herr (zu Weinberl.) ſchamen Sie ſich,
(zu Frl. Blumenblatt.) war in einem Garten mit zwei
Frauenzimmer, die ich Anfangs für Weibsbilder g’hal-
ten hab, wo ſichs aber nachher gezeigt hat, daß es
Witwen waren, (zu Weinberl.) ſchamen Sie ſich.
Frl. Blumenblatt.
Wer ſoll aus dieſem Gewäſch klug werden?
Melchior
(im veraͤchtlichen Tone zu Weinberl).
Mit Damen wohin gehen und nicht zahlen, ſcha-
men Sie ſich.
Frl. Blumenblatt (zu Melchior).
Werd’ ich jetzt erfahren —
Weinberl
(aͤngſtlich zu Melchior).
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