Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844.So ein großes Mädl könnt, glaub ich schon selbst auf sich schaun. Sie geht mir nicht herauf aus'n Garten, und da soll ich ihre Schmießeln biegeln; ja überall z'gleich kann ich nicht sein. (Geht in die Sei- thüre rechts ab.) Zehnter Auftritt. Weinberl (allein, tritt während dem Rittornell des folgenden Liedes ein, er ist dunkelgrau gekleidet mit einer grüntuchenen Schürze). Lied. Es sind gewiß in uns'rer Zeit Die meisten Menschen Handelsleut, Und wer das Ding so observirt Muß sag'n, der Handelsstand florirt, 's versetzt ein Vater sein Kaput, Und führt drei Töchter auf d'Redout, Damit er's vortheilhaft bringt an, No das is doch ein Handelsmann, "Sie krieg'n mei Tochter wenns vor All'n Den Vatern seine Schuld'n zahl'n" -- So ein großes Mädl könnt, glaub ich ſchon ſelbſt auf ſich ſchaun. Sie geht mir nicht herauf aus’n Garten, und da ſoll ich ihre Schmießeln biegeln; ja überall z’gleich kann ich nicht ſein. (Geht in die Sei- thuͤre rechts ab.) Zehnter Auftritt. Weinberl (allein, tritt waͤhrend dem Rittornell des folgenden Liedes ein, er iſt dunkelgrau gekleidet mit einer gruͤntuchenen Schuͤrze). Lied. Es ſind gewiß in unſ’rer Zeit Die meiſten Menſchen Handelsleut, Und wer das Ding ſo obſervirt Muß ſag’n, der Handelsſtand florirt, ’s verſetzt ein Vater ſein Kaput, Und führt drei Töchter auf d’Redout, Damit er’s vortheilhaft bringt an, No das is doch ein Handelsmann, „Sie krieg’n mei Tochter wenns vor All’n Den Vatern ſeine Schuld’n zahl’n“ — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#GER"> <pb facs="#f0034" n="28"/> <p>So ein großes Mädl könnt, glaub ich ſchon ſelbſt<lb/> auf ſich ſchaun. Sie geht mir nicht herauf aus’n<lb/> Garten, und da ſoll ich ihre Schmießeln biegeln; ja<lb/> überall z’gleich kann ich nicht ſein.</p> <stage>(Geht in die Sei-<lb/> thuͤre rechts ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Zehnter Auftritt.</hi> </head><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker><lb/> <stage>(allein, tritt waͤhrend dem Rittornell des folgenden Liedes<lb/> ein, er iſt dunkelgrau gekleidet mit einer gruͤntuchenen<lb/> Schuͤrze).</stage><lb/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#g">Lied</hi>.</head><lb/> <lg n="1"> <l>Es ſind gewiß in unſ’rer Zeit</l><lb/> <l>Die meiſten Menſchen Handelsleut,</l><lb/> <l>Und wer das Ding ſo obſervirt</l><lb/> <l>Muß ſag’n, der Handelsſtand florirt,</l><lb/> <l>’s verſetzt ein Vater ſein Kaput,</l><lb/> <l>Und führt drei Töchter auf d’Redout,</l><lb/> <l>Damit er’s vortheilhaft bringt an,</l><lb/> <l>No das is doch ein Handelsmann,</l><lb/> <l>„Sie krieg’n mei Tochter wenns vor All’n</l><lb/> <l>Den Vatern ſeine Schuld’n zahl’n“ —</l><lb/> </lg> </lg> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0034]
So ein großes Mädl könnt, glaub ich ſchon ſelbſt
auf ſich ſchaun. Sie geht mir nicht herauf aus’n
Garten, und da ſoll ich ihre Schmießeln biegeln; ja
überall z’gleich kann ich nicht ſein. (Geht in die Sei-
thuͤre rechts ab.)
Zehnter Auftritt.
Weinberl
(allein, tritt waͤhrend dem Rittornell des folgenden Liedes
ein, er iſt dunkelgrau gekleidet mit einer gruͤntuchenen
Schuͤrze).
Lied.
Es ſind gewiß in unſ’rer Zeit
Die meiſten Menſchen Handelsleut,
Und wer das Ding ſo obſervirt
Muß ſag’n, der Handelsſtand florirt,
’s verſetzt ein Vater ſein Kaput,
Und führt drei Töchter auf d’Redout,
Damit er’s vortheilhaft bringt an,
No das is doch ein Handelsmann,
„Sie krieg’n mei Tochter wenns vor All’n
Den Vatern ſeine Schuld’n zahl’n“ —
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |