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Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844.

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Weinberl (für sich).
Das is ein Götterweib. (Zu Frau v. Fischer.)
Gemahlin, wenn Du nicht recht bald wieder eine Jdee
hast, die einen Kuß verdient, so gib ich Dir gleich ein
Paar als Vorschuß auf Deine nächsten Jdeen.
Mad. Knorr.
Eine Tasse Kaffee müssen wir aber noch trin-
ken, eh' wir ausfahren, der Herr Cousin kann gleich
um einen Wagen geh'n, und Sie
(zu Weinberl) spa-
zieren indessen
(nach rechts zeigend) in mein Zimmer
hinein, ich muß Jhrer Frau im Atelier draußen
eine neue Form von Hauberln zeig'n, von Hau-
berln --! wir werden Jhnen nicht zu lang warten
lassen, Sie verliebter Gemahl Sie.
(Geht mit Frau
v. Fischer und Christoph zur Mitte ab.)


Achter Auftritt.
Weinberl (allein).
Jch muß sagen, ich und die Meinige wir leben
sehr gut miteinand. Es rentirt sich kurios, wenn man
a verfluchter Kerl is. -- Den Wagen wird wohl die
Madam Knorr zahlen -- ah freilich, sie hat ja drum
g'schickt. Uebrigens, daß ich jetzt da so aus dem
Weinberl (fuͤr ſich).
Das is ein Götterweib. (Zu Frau v. Fiſcher.)
Gemahlin, wenn Du nicht recht bald wieder eine Jdee
haſt, die einen Kuß verdient, ſo gib ich Dir gleich ein
Paar als Vorſchuß auf Deine nächſten Jdeen.
Mad. Knorr.
Eine Taſſe Kaffee müſſen wir aber noch trin-
ken, eh’ wir ausfahren, der Herr Cousin kann gleich
um einen Wagen geh’n, und Sie
(zu Weinberl) ſpa-
zieren indeſſen
(nach rechts zeigend) in mein Zimmer
hinein, ich muß Jhrer Frau im Atelier draußen
eine neue Form von Hauberln zeig’n, von Hau-
berln —! wir werden Jhnen nicht zu lang warten
laſſen, Sie verliebter Gemahl Sie.
(Geht mit Frau
v. Fiſcher und Chriſtoph zur Mitte ab.)


Achter Auftritt.
Weinberl (allein).
Jch muß ſagen, ich und die Meinige wir leben
ſehr gut miteinand. Es rentirt ſich kurios, wenn man
a verfluchter Kerl is. — Den Wagen wird wohl die
Madam Knorr zahlen — ah freilich, ſie hat ja drum
g’ſchickt. Uebrigens, daß ich jetzt da ſo aus dem
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[90/0096] Weinberl (fuͤr ſich). Das is ein Götterweib. (Zu Frau v. Fiſcher.) Gemahlin, wenn Du nicht recht bald wieder eine Jdee haſt, die einen Kuß verdient, ſo gib ich Dir gleich ein Paar als Vorſchuß auf Deine nächſten Jdeen. Mad. Knorr. Eine Taſſe Kaffee müſſen wir aber noch trin- ken, eh’ wir ausfahren, der Herr Cousin kann gleich um einen Wagen geh’n, und Sie (zu Weinberl) ſpa- zieren indeſſen (nach rechts zeigend) in mein Zimmer hinein, ich muß Jhrer Frau im Atelier draußen eine neue Form von Hauberln zeig’n, von Hau- berln —! wir werden Jhnen nicht zu lang warten laſſen, Sie verliebter Gemahl Sie. (Geht mit Frau v. Fiſcher und Chriſtoph zur Mitte ab.) Achter Auftritt. Weinberl (allein). Jch muß ſagen, ich und die Meinige wir leben ſehr gut miteinand. Es rentirt ſich kurios, wenn man a verfluchter Kerl is. — Den Wagen wird wohl die Madam Knorr zahlen — ah freilich, ſie hat ja drum g’ſchickt. Uebrigens, daß ich jetzt da ſo aus dem

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Zitationshilfe: Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/96>, abgerufen am 24.11.2024.