Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.gelindere Saiten aufzuziehen. Dies bestätigte Zu diesem Beistande konnt' ich wohl So kam ich bei diesem schlimmen Han- 1. Bändchen. (14)
gelindere Saiten aufzuziehen. Dies beſtaͤtigte Zu dieſem Beiſtande konnt’ ich wohl So kam ich bei dieſem ſchlimmen Han- 1. Bändchen. (14)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0225" n="209"/> gelindere Saiten aufzuziehen. Dies beſtaͤtigte<lb/> mir der Maͤkler bei ſeiner Zuruͤckkunft, indem<lb/> er mir den Vorſchlag brachte, morgen auf<lb/> der alten Stadt-Herberge einer anzuſtellen-<lb/> den Conferenz beizuwohnen, wozu ich mir<lb/> dann einen Aſſiſtenten mitbringen moͤchte.</p><lb/> <p>Zu dieſem Beiſtande konnt’ ich wohl<lb/> keinen erfahrnern und geachtetern Manne er-<lb/> kieſen, als meinen alten Patron, den Kapi-<lb/> tain Joachim Blank, mit welchem ich vor-<lb/> mals wiederholte Reiſen nach Surinam ge-<lb/> macht und der ſich hier jetzt zur Ruhe ge-<lb/> ſetzt hatte. Er fuͤgte ſich auch freundlich<lb/> meiner Bitte; und ſo erſchienen wir zur<lb/> beſtimmten Zeit am bemeldeten Orte; waͤh-<lb/> rend auch meine Gegenparten beiderſeits,<lb/> ſammt einem andern Schiffs-Kapitain und<lb/> einem Advokaten zugegen waren. Nach eini-<lb/> gem Hin- und Wiederreden und Streiten,<lb/> kam es denn auch endlich zu einem Vergleich,<lb/> deſſen Billigkeit wir ſammt und ſonders an-<lb/> erkannten und guthieſſen. Jch ließ nemlich<lb/> die Haͤlfte meiner Forderung nach und zeich-<lb/> nete 4,000 Gulden Bodmerey auf mein<lb/> Schiff; wogegen meine Herren Aſſecuradeurs<lb/> die andere Haͤlfte mit gleicher Summe an<lb/> die Bodmerey-Geber in Gothenburg abzu-<lb/> zahlen uͤber ſich nahmen.</p><lb/> <p>So kam ich bei dieſem ſchlimmen Han-<lb/> del noch gluͤcklich genug mit einem blauen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">1. Bändchen. (14)</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [209/0225]
gelindere Saiten aufzuziehen. Dies beſtaͤtigte
mir der Maͤkler bei ſeiner Zuruͤckkunft, indem
er mir den Vorſchlag brachte, morgen auf
der alten Stadt-Herberge einer anzuſtellen-
den Conferenz beizuwohnen, wozu ich mir
dann einen Aſſiſtenten mitbringen moͤchte.
Zu dieſem Beiſtande konnt’ ich wohl
keinen erfahrnern und geachtetern Manne er-
kieſen, als meinen alten Patron, den Kapi-
tain Joachim Blank, mit welchem ich vor-
mals wiederholte Reiſen nach Surinam ge-
macht und der ſich hier jetzt zur Ruhe ge-
ſetzt hatte. Er fuͤgte ſich auch freundlich
meiner Bitte; und ſo erſchienen wir zur
beſtimmten Zeit am bemeldeten Orte; waͤh-
rend auch meine Gegenparten beiderſeits,
ſammt einem andern Schiffs-Kapitain und
einem Advokaten zugegen waren. Nach eini-
gem Hin- und Wiederreden und Streiten,
kam es denn auch endlich zu einem Vergleich,
deſſen Billigkeit wir ſammt und ſonders an-
erkannten und guthieſſen. Jch ließ nemlich
die Haͤlfte meiner Forderung nach und zeich-
nete 4,000 Gulden Bodmerey auf mein
Schiff; wogegen meine Herren Aſſecuradeurs
die andere Haͤlfte mit gleicher Summe an
die Bodmerey-Geber in Gothenburg abzu-
zahlen uͤber ſich nahmen.
So kam ich bei dieſem ſchlimmen Han-
del noch gluͤcklich genug mit einem blauen
1. Bändchen. (14)
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