Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.gend eine Weise zu verrathen, daß wir von Wirklich auch entschloß er sich zu diesem gend eine Weiſe zu verrathen, daß wir von Wirklich auch entſchloß er ſich zu dieſem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0060" n="44"/> gend eine Weiſe zu verrathen, daß wir von<lb/> Ruͤgenwalde kaͤmen und ein Preuſſiſches Schiff<lb/> haͤtten. Vielmehr ſollten wir in der Aus-<lb/> ſage uͤbereinſtimmen: Schiff und Ladung ſey<lb/> Schwediſches Eigenthum, komme von Greifs-<lb/> walde und ſey nach Liſſabon beſtimmt. So-<lb/> bald der Sturm es nur zulaſſe, ſetzte er hin-<lb/> zu, — wolle er hinabſteigen, die Preuſſiſche<lb/> Flagge vernichten und eben ſowohl ſeine Schiffs-<lb/> papiere uͤber Seite zu bringen, als der be-<lb/> reitgehaltenen Schwediſchen Documente aus<lb/> der Kajuͤte habhaft zu werden ſuchen.</p><lb/> <p>Wirklich auch entſchloß er ſich zu dieſem<lb/> gewagten Verſuche: aber beim Niederſteigen<lb/> ſchwankte der Maſt dergeſtalt und ein un-<lb/> gluͤcklicher Schlag des peitſchenden Segels<lb/> traf ihn ſo gewaltſam, daß es ihm unmoͤg-<lb/> lich wurde, ſich laͤnger zu halten. Er fiel;<lb/> ſtuͤrzte mit dem Ruͤcken auf den Rand des,<lb/> auf dem Verdecke ſtehenden Bootes, von da<lb/> mit dem Kopf gegen die ſcharfe Ecke eines<lb/> Poͤllers, und endlich auf das Deck, welches<lb/> die Sturzwellen immerfort ſo hoch, als die<lb/> Seitenborde ragten, mit Waſſer uͤberſchwem̃t<lb/> hielten; und ſo ſahen wir ihn in dieſem<lb/> Waſſer hin und her geſpuͤlt werden. Der<lb/> Anblick war ſo graͤßlich, daß wir ihn laͤnger<lb/> nicht ertragen konnten. Jch wagte mich mit<lb/> noch zwei Matroſen hinab in dieſer Noth;<lb/> wir zogen ihn mit Muͤhe auf das Kajuͤten-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [44/0060]
gend eine Weiſe zu verrathen, daß wir von
Ruͤgenwalde kaͤmen und ein Preuſſiſches Schiff
haͤtten. Vielmehr ſollten wir in der Aus-
ſage uͤbereinſtimmen: Schiff und Ladung ſey
Schwediſches Eigenthum, komme von Greifs-
walde und ſey nach Liſſabon beſtimmt. So-
bald der Sturm es nur zulaſſe, ſetzte er hin-
zu, — wolle er hinabſteigen, die Preuſſiſche
Flagge vernichten und eben ſowohl ſeine Schiffs-
papiere uͤber Seite zu bringen, als der be-
reitgehaltenen Schwediſchen Documente aus
der Kajuͤte habhaft zu werden ſuchen.
Wirklich auch entſchloß er ſich zu dieſem
gewagten Verſuche: aber beim Niederſteigen
ſchwankte der Maſt dergeſtalt und ein un-
gluͤcklicher Schlag des peitſchenden Segels
traf ihn ſo gewaltſam, daß es ihm unmoͤg-
lich wurde, ſich laͤnger zu halten. Er fiel;
ſtuͤrzte mit dem Ruͤcken auf den Rand des,
auf dem Verdecke ſtehenden Bootes, von da
mit dem Kopf gegen die ſcharfe Ecke eines
Poͤllers, und endlich auf das Deck, welches
die Sturzwellen immerfort ſo hoch, als die
Seitenborde ragten, mit Waſſer uͤberſchwem̃t
hielten; und ſo ſahen wir ihn in dieſem
Waſſer hin und her geſpuͤlt werden. Der
Anblick war ſo graͤßlich, daß wir ihn laͤnger
nicht ertragen konnten. Jch wagte mich mit
noch zwei Matroſen hinab in dieſer Noth;
wir zogen ihn mit Muͤhe auf das Kajuͤten-
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