Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.mit den Füßen tiefer scharrte, daß der Grund Beim weitern Umherfahren befand sich's, Es währte fast sechs Stunden, bevor es mit den Fuͤßen tiefer ſcharrte, daß der Grund Beim weitern Umherfahren befand ſich’s, Es waͤhrte faſt ſechs Stunden, bevor es <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0125" n="121"/> mit den Fuͤßen tiefer ſcharrte, daß der Grund<lb/> aus grobem Sande beſtand, der mit einzel-<lb/> nen Brocken von Dachziegeln untermiſcht war.<lb/> Meines Vermuthens mochte hier wohl fruͤ-<lb/> her ein Schiff, mit ſolcherlei Ziegeln geladen,<lb/> geſtrandet ſeyn und dieſelben zu ſeiner Er-<lb/> leichterung uͤber Bord geworfen haben.</p><lb/> <p>Beim weitern Umherfahren befand ſich’s,<lb/> daß dieſe Bank durchgehends aus großen<lb/> Steinbloͤcken beſtand, die mit 4 bis 5 Fuß<lb/> Waſſer uͤberfloſſen waren. Zwiſchen denſel-<lb/> ben gab es eine Tiefe von 6 bis 7 Fuß;<lb/> und da das Waſſer ziemlich klar war, ließ<lb/> ſich die Lage der Steine ſehr wohl unter-<lb/> ſcheiden, aber in derſelben durchaus keine<lb/> abſichtliche Anordnung und Regelmaͤßigkeit<lb/> entdecken. Dieſe ganze Steinplatte mag<lb/> vielleicht 600 Klaftern in der Laͤnge und<lb/> Breite haben. Zugleich aber fallen ihre<lb/> Raͤnder ſo ſteil ab, daß, waͤhrend jene Bloͤcke<lb/> nur auf die bemerkte geringe Tiefe unter<lb/> Waſſer ſtehen, unmittelbar daneben der See-<lb/> grund ſich auf 15 und mehr Fuß vertiefte.</p><lb/> <p>Es waͤhrte faſt ſechs Stunden, bevor es<lb/> uns gelang, hier wieder flott zu werden.<lb/> Waͤhrend dieſer Zeit trieb der ſtarke Wind<lb/> ein Boot vom Lande herbei, worinn ſich<lb/> zwei Bauerknechte, aber ohne Ruder, befan-<lb/> den. Statt derſelben waren ſie mit ein<lb/> paar Stangen verſehen, womit ſie ihr Fahr-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [121/0125]
mit den Fuͤßen tiefer ſcharrte, daß der Grund
aus grobem Sande beſtand, der mit einzel-
nen Brocken von Dachziegeln untermiſcht war.
Meines Vermuthens mochte hier wohl fruͤ-
her ein Schiff, mit ſolcherlei Ziegeln geladen,
geſtrandet ſeyn und dieſelben zu ſeiner Er-
leichterung uͤber Bord geworfen haben.
Beim weitern Umherfahren befand ſich’s,
daß dieſe Bank durchgehends aus großen
Steinbloͤcken beſtand, die mit 4 bis 5 Fuß
Waſſer uͤberfloſſen waren. Zwiſchen denſel-
ben gab es eine Tiefe von 6 bis 7 Fuß;
und da das Waſſer ziemlich klar war, ließ
ſich die Lage der Steine ſehr wohl unter-
ſcheiden, aber in derſelben durchaus keine
abſichtliche Anordnung und Regelmaͤßigkeit
entdecken. Dieſe ganze Steinplatte mag
vielleicht 600 Klaftern in der Laͤnge und
Breite haben. Zugleich aber fallen ihre
Raͤnder ſo ſteil ab, daß, waͤhrend jene Bloͤcke
nur auf die bemerkte geringe Tiefe unter
Waſſer ſtehen, unmittelbar daneben der See-
grund ſich auf 15 und mehr Fuß vertiefte.
Es waͤhrte faſt ſechs Stunden, bevor es
uns gelang, hier wieder flott zu werden.
Waͤhrend dieſer Zeit trieb der ſtarke Wind
ein Boot vom Lande herbei, worinn ſich
zwei Bauerknechte, aber ohne Ruder, befan-
den. Statt derſelben waren ſie mit ein
paar Stangen verſehen, womit ſie ihr Fahr-
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