Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.das Nöthige selbst anzuordnen. Dem ersten Kaum hatt' ich hier einen Fuß an Land Beide wurden sofort gerufen; und es das Noͤthige ſelbſt anzuordnen. Dem erſten Kaum hatt’ ich hier einen Fuß an Land Beide wurden ſofort gerufen; und es <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0194" n="190"/> das Noͤthige ſelbſt anzuordnen. Dem erſten<lb/> Lootſen gebot ich, das Bleiloth zur Hand<lb/> zu nehmen; dem Alten aber, der immer noch<lb/> des Plauderns kein Ende fand, ſich flugs<lb/> vom Verdeck nach der Combuſe zu ſcheeren.<lb/> Andre Segel wurden aufgeſetzt, das Schiff<lb/> umgelegt, und ſo gelang es uns, Nachmit-<lb/> tags gluͤcklich vor Medemblyck anzulangen.</p><lb/> <p>Kaum hatt’ ich hier einen Fuß an Land<lb/> geſetzt, ſo bat ich die umſtehenden Leute, mir<lb/> den angeſehenſten und wohlberufenſten Kauf-<lb/> mann im Orte nachzuweiſen. Sie nannten<lb/> mir einen Herrn Schweiger, der allgemein<lb/> fuͤr einen Ehrenmann gelte, und ehedem auch<lb/> ein Schiff gefuͤhrt habe. Jch ließ mich auf<lb/> der Stelle zu ihm fuͤhren; gewann auch<lb/> flugs das Vertrauen, daß er der Mann<lb/> ſeyn werde, wie ich ihn ſuchte, und trug ihm,<lb/> mit Darlegung meiner Umſtaͤnde, den Wunſch<lb/> vor, meine beiden Lootſen, Namens Meiner,<lb/> nach Recht und Gebuͤhr zu befriedigen. Denn<lb/> obwohl der Enkhuizer, meines Beduͤnkens,<lb/> nicht den mindeſten Anſpruch fuͤr ſeine un-<lb/> verſtaͤndige und verkehrte Dienſtleiſtung zu<lb/> machen hatte, ſo hatt’ ich ihm dennoch, aus<lb/> Mitleid mit ſeinen grauen Haaren, ein Ge-<lb/> ſchenk von 10 bis 15 Guldeu zugedacht.</p><lb/> <p>Beide wurden ſofort gerufen; und es<lb/> bedurfte nur, daß der Lootſe vom Texel<lb/> ſeine Ordonnanz vorwies, um darnach ſeine<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [190/0194]
das Noͤthige ſelbſt anzuordnen. Dem erſten
Lootſen gebot ich, das Bleiloth zur Hand
zu nehmen; dem Alten aber, der immer noch
des Plauderns kein Ende fand, ſich flugs
vom Verdeck nach der Combuſe zu ſcheeren.
Andre Segel wurden aufgeſetzt, das Schiff
umgelegt, und ſo gelang es uns, Nachmit-
tags gluͤcklich vor Medemblyck anzulangen.
Kaum hatt’ ich hier einen Fuß an Land
geſetzt, ſo bat ich die umſtehenden Leute, mir
den angeſehenſten und wohlberufenſten Kauf-
mann im Orte nachzuweiſen. Sie nannten
mir einen Herrn Schweiger, der allgemein
fuͤr einen Ehrenmann gelte, und ehedem auch
ein Schiff gefuͤhrt habe. Jch ließ mich auf
der Stelle zu ihm fuͤhren; gewann auch
flugs das Vertrauen, daß er der Mann
ſeyn werde, wie ich ihn ſuchte, und trug ihm,
mit Darlegung meiner Umſtaͤnde, den Wunſch
vor, meine beiden Lootſen, Namens Meiner,
nach Recht und Gebuͤhr zu befriedigen. Denn
obwohl der Enkhuizer, meines Beduͤnkens,
nicht den mindeſten Anſpruch fuͤr ſeine un-
verſtaͤndige und verkehrte Dienſtleiſtung zu
machen hatte, ſo hatt’ ich ihm dennoch, aus
Mitleid mit ſeinen grauen Haaren, ein Ge-
ſchenk von 10 bis 15 Guldeu zugedacht.
Beide wurden ſofort gerufen; und es
bedurfte nur, daß der Lootſe vom Texel
ſeine Ordonnanz vorwies, um darnach ſeine
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