Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.nieder; ergriff ein kleines Pulverfaß, das Wie gesagt, so geschehen! Wir steu- nieder; ergriff ein kleines Pulverfaß, das Wie geſagt, ſo geſchehen! Wir ſteu- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0066" n="62"/> nieder; ergriff ein kleines Pulverfaß, das<lb/> 16 Pfund enthielt; trat ihm haſtig mit ei-<lb/> nem Fußſtoße den Boden ein; fuͤllte mei-<lb/> nen Hut mit Pulver; eilte damit auf’s<lb/> Deck; lud meine ſechs Poͤller allein; ſetzte<lb/> auf jede Ladung zwei Kugeln, und ließ ein<lb/> paar angezuͤndete Lunten in Bereitſchaft hal-<lb/> ten. Den beſten und zuverlaͤſſigſten Mann<lb/> ſetzte ich an’s Ruder, mit dem Gebot, daß<lb/> er von vorne auf das Schiff zuſteuern und<lb/> ſo laͤngs dem Borde deſſelben hinweg ſtrei-<lb/> fen ſollte, wie ich ihn an Ort und Stelle<lb/> noch genauer anweiſen wuͤrde. Das Ab-<lb/> feuern meines Geſchuͤtzes behielt ich mir<lb/> ausſchließlich ſelbſt vor, um meines Ziels<lb/> deſto ſicherer nicht zu verfehlen; wogegen<lb/> meine uͤbrigen Leute im rechten Augenblick<lb/> mit dem Handgewehre ihr Beſtes thun<lb/> ſollten.</p><lb/> <p>Wie geſagt, ſo geſchehen! Wir ſteu-<lb/> erten ſo dicht auf unſre gehoffte Priſe los,<lb/> daß wir ihren Bord im Voruͤberfahren mit<lb/> einem Bootshaken haͤtten entern koͤnnen.<lb/> Waͤhrend dem gab ich zugleich aus all mei-<lb/> nen vier Poͤllern Feuer; hatte aber den<lb/> Schreck, zu ſehen, wie ſie ſammt und ſon-<lb/> ders zerſprangen und uͤberm Haufen lagen,<lb/> weil ich ſie in meinem unbedachten Eifer<lb/> zu ſtark uͤberladen hatte. Was mich jedoch<lb/> auf der Stelle troͤſtete, indem wir nun hin-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [62/0066]
nieder; ergriff ein kleines Pulverfaß, das
16 Pfund enthielt; trat ihm haſtig mit ei-
nem Fußſtoße den Boden ein; fuͤllte mei-
nen Hut mit Pulver; eilte damit auf’s
Deck; lud meine ſechs Poͤller allein; ſetzte
auf jede Ladung zwei Kugeln, und ließ ein
paar angezuͤndete Lunten in Bereitſchaft hal-
ten. Den beſten und zuverlaͤſſigſten Mann
ſetzte ich an’s Ruder, mit dem Gebot, daß
er von vorne auf das Schiff zuſteuern und
ſo laͤngs dem Borde deſſelben hinweg ſtrei-
fen ſollte, wie ich ihn an Ort und Stelle
noch genauer anweiſen wuͤrde. Das Ab-
feuern meines Geſchuͤtzes behielt ich mir
ausſchließlich ſelbſt vor, um meines Ziels
deſto ſicherer nicht zu verfehlen; wogegen
meine uͤbrigen Leute im rechten Augenblick
mit dem Handgewehre ihr Beſtes thun
ſollten.
Wie geſagt, ſo geſchehen! Wir ſteu-
erten ſo dicht auf unſre gehoffte Priſe los,
daß wir ihren Bord im Voruͤberfahren mit
einem Bootshaken haͤtten entern koͤnnen.
Waͤhrend dem gab ich zugleich aus all mei-
nen vier Poͤllern Feuer; hatte aber den
Schreck, zu ſehen, wie ſie ſammt und ſon-
ders zerſprangen und uͤberm Haufen lagen,
weil ich ſie in meinem unbedachten Eifer
zu ſtark uͤberladen hatte. Was mich jedoch
auf der Stelle troͤſtete, indem wir nun hin-
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