Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.wir auf dergleichen Sachen zu legen geneigt Zu Anfang Octobers endlich verliessen Ueber die Art, die Unglücklichen Paar- wir auf dergleichen Sachen zu legen geneigt Zu Anfang Octobers endlich verlieſſen Ueber die Art, die Ungluͤcklichen Paar- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0086" n="82"/> wir auf dergleichen Sachen zu legen geneigt<lb/> ſind!</p><lb/> <p>Zu Anfang Octobers endlich verlieſſen<lb/> wir die afrikaniſche Kuͤſte, um, unſrer<lb/> Beſtimmung zufolge, zufoͤrderſt den Markt<lb/> von Suriname zu beſuchen. Zu Beſchleu-<lb/> nigung der Fahrt wandten wir uns erſt<lb/> ſuͤdlich und giengen unter der Linie durch,<lb/> um 3 oder 4 Grad jenſeits derſelben die<lb/> gewoͤhnlichen ſuͤdoͤſtlichen Paſſat-Winde zu<lb/> gewinnen, vor welchen man dann weſtlich<lb/> und nordweſtlich hinlaͤuft, bis man von<lb/> neuem die Linie paſſirt, um die nordoͤſtlichen<lb/> Paſſat-Winde zu benutzen und mit ihnen die<lb/> Reiſe zu beendigen. Die Krankheiten und<lb/> die Sterblichkeit, welche unter den Sklaven<lb/> bei jeder verlaͤngerten Dauer der Ueberfahrt<lb/> nur zu gewoͤhnlich einzureiſſen pflegen, machen<lb/> es wuͤnſchenswerth, dieſelbe auf jede Weiſe<lb/> abzukuͤrzen. Unſre Ladung beſtand aus 425<lb/> Koͤpfen, worunter ſich 236 Maͤnner und 189<lb/> Frauen, Maͤdchen und Jungen befanden. Es<lb/> begreift ſich alſo auch wohl, daß es dazu<lb/> auf dem Schiffe einer ganz beſondern Wirth-<lb/> ſchaft bedurfte; und daruͤber will ich hier<lb/> noch einige Worte verlieren.</p><lb/> <p>Ueber die Art, die Ungluͤcklichen Paar-<lb/> weiſe zuſammenzufeſſeln, und das zwiefache<lb/> Behaͤltniß vorn im Schiffe, wo ſie, jedoch<lb/> beide Geſchlechter durch ein ſtarkes Gitter-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [82/0086]
wir auf dergleichen Sachen zu legen geneigt
ſind!
Zu Anfang Octobers endlich verlieſſen
wir die afrikaniſche Kuͤſte, um, unſrer
Beſtimmung zufolge, zufoͤrderſt den Markt
von Suriname zu beſuchen. Zu Beſchleu-
nigung der Fahrt wandten wir uns erſt
ſuͤdlich und giengen unter der Linie durch,
um 3 oder 4 Grad jenſeits derſelben die
gewoͤhnlichen ſuͤdoͤſtlichen Paſſat-Winde zu
gewinnen, vor welchen man dann weſtlich
und nordweſtlich hinlaͤuft, bis man von
neuem die Linie paſſirt, um die nordoͤſtlichen
Paſſat-Winde zu benutzen und mit ihnen die
Reiſe zu beendigen. Die Krankheiten und
die Sterblichkeit, welche unter den Sklaven
bei jeder verlaͤngerten Dauer der Ueberfahrt
nur zu gewoͤhnlich einzureiſſen pflegen, machen
es wuͤnſchenswerth, dieſelbe auf jede Weiſe
abzukuͤrzen. Unſre Ladung beſtand aus 425
Koͤpfen, worunter ſich 236 Maͤnner und 189
Frauen, Maͤdchen und Jungen befanden. Es
begreift ſich alſo auch wohl, daß es dazu
auf dem Schiffe einer ganz beſondern Wirth-
ſchaft bedurfte; und daruͤber will ich hier
noch einige Worte verlieren.
Ueber die Art, die Ungluͤcklichen Paar-
weiſe zuſammenzufeſſeln, und das zwiefache
Behaͤltniß vorn im Schiffe, wo ſie, jedoch
beide Geſchlechter durch ein ſtarkes Gitter-
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