Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.merke ich, was, meines Wissens, Andre noch Die Sklavenschiffe beobachten auf dieser merke ich, was, meines Wiſſens, Andre noch Die Sklavenſchiffe beobachten auf dieſer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0096" n="92"/> merke ich, was, meines Wiſſens, Andre noch<lb/> nicht angezeigt haben, daß, wenn man ſich<lb/> von der Kuͤſte von Guinea etwa zehn oder<lb/> mehr Meilen entfernt hat, ſich das See-<lb/> waſſer ploͤtzlich veraͤndert. Es wird klarer,<lb/> blauer und durchſichtiger. Giebt es nun<lb/> zugleich eine vollkommene Meerſtille, wie ſie<lb/> in dieſem Striche nicht ungewoͤhnlich iſt,<lb/> und ebnet ſich dann die Fluth zu einer<lb/> Spiegelflaͤche; ſo giebt es einen unbeſchreib-<lb/> lich wunderbaren Anblick, in das kryſtall-<lb/> helle Gewaͤſſer, wie in einen dichteren Him-<lb/> mel unter ſich, zu ſchauen und es von un-<lb/> zaͤhligen Fiſchen und Seegeſchoͤpfen in tau-<lb/> ſend verſchiedenen Richtungen wimmeln zu<lb/> ſehen. Man faͤngt Jhrer auch von allen<lb/> Arten, ſoviel man will: doch haben ſie, den<lb/> fliegenden Fiſch ausgenommen, alle ein har-<lb/> tes unſchmackhaftes Fleiſch und werden fuͤr<lb/> wenig geſund gehalten.</p><lb/> <p>Die Sklavenſchiffe beobachten auf dieſer<lb/> Ueberfahrt die Gewohnheit, das Boot, wo-<lb/> mit ſie den Nebenhandel auf der afrikani-<lb/> ſchen Kuͤſte betrieben haben, nicht wieder<lb/> einzunehmen und auf’s Deck zu ſetzen, weil<lb/> es dort den Raum fuͤr die Neger zu ſehr<lb/> beengen wuͤrde. Wenn es daher die Witte-<lb/> rung nur irgend geſtattet, faͤhrt es fort,<lb/> neben dem Schiffe her zu kreuzen und wird<lb/> gebraucht, mit den Schiffen, die auf dem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [92/0096]
merke ich, was, meines Wiſſens, Andre noch
nicht angezeigt haben, daß, wenn man ſich
von der Kuͤſte von Guinea etwa zehn oder
mehr Meilen entfernt hat, ſich das See-
waſſer ploͤtzlich veraͤndert. Es wird klarer,
blauer und durchſichtiger. Giebt es nun
zugleich eine vollkommene Meerſtille, wie ſie
in dieſem Striche nicht ungewoͤhnlich iſt,
und ebnet ſich dann die Fluth zu einer
Spiegelflaͤche; ſo giebt es einen unbeſchreib-
lich wunderbaren Anblick, in das kryſtall-
helle Gewaͤſſer, wie in einen dichteren Him-
mel unter ſich, zu ſchauen und es von un-
zaͤhligen Fiſchen und Seegeſchoͤpfen in tau-
ſend verſchiedenen Richtungen wimmeln zu
ſehen. Man faͤngt Jhrer auch von allen
Arten, ſoviel man will: doch haben ſie, den
fliegenden Fiſch ausgenommen, alle ein har-
tes unſchmackhaftes Fleiſch und werden fuͤr
wenig geſund gehalten.
Die Sklavenſchiffe beobachten auf dieſer
Ueberfahrt die Gewohnheit, das Boot, wo-
mit ſie den Nebenhandel auf der afrikani-
ſchen Kuͤſte betrieben haben, nicht wieder
einzunehmen und auf’s Deck zu ſetzen, weil
es dort den Raum fuͤr die Neger zu ſehr
beengen wuͤrde. Wenn es daher die Witte-
rung nur irgend geſtattet, faͤhrt es fort,
neben dem Schiffe her zu kreuzen und wird
gebraucht, mit den Schiffen, die auf dem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |