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Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.

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Die erhöhete
Des Vatters Heldenmuth/ der Mutter Fröm-
migkeit/

Blikkt herrlich von ihm aus in seiner jungen
Zeit.

Das flüchtige Gerücht kan dieses nicht verschwei-
gen/

Es eylet in die Welt/ diß Wesen anzuzeigen/
Es wundert jederman daß solche Herzo-
ginn/

Zuvor gewesen sey/ ein' arme Schäferinn.
Jhr arme Freunde/ die noch auf dem Felde leben/
Und wegen dieses Glükks in höchsten Freuden
schweben/

Die halten vor gewiß/ daß nun von dieser Zeit/
Jhr herber Baurenstand/ und Arbeitseligkeit
Sich auch verändern wird. Die albre Schafe-
treiber

Versamlen sich im Dorf'/ und ihre schlechte
Weiber:

Erwegen diese Sach'/ und wissen aber nicht
Wer denn das Wort soll thun/ und bringen
den Bericht!

Sie werden endlich eins/ sie gehen hin zur Fry-
nen/

Des Vatters Bruders Weib/ die klügest' unter
ihnen

Die nimmt das Werk auf sich. Als sie nun
stehn vor ihr/

Bringt sie der Freundschafft Bitt' in solcher
Rede für:

Ob ihr schon kommen seit von uns zu hohen Din-
gen/

So höret gleich wol zu was ich euch vor-wil-
bringen;

Jhr
Die erhoͤhete
Des Vatters Heldenmuth/ der Mutter Froͤm-
migkeit/

Blikkt herrlich von ihm aus in ſeiner jungen
Zeit.

Das fluͤchtige Geruͤcht kan dieſes nicht verſchwei-
gen/

Es eylet in die Welt/ diß Weſen anzuzeigen/
Es wundert jederman daß ſolche Herzo-
ginn/

Zuvor geweſen ſey/ ein’ arme Schaͤferinn.
Jhr arme Freunde/ die noch auf dem Felde leben/
Und wegen dieſes Gluͤkks in hoͤchſten Freuden
ſchweben/

Die halten vor gewiß/ daß nun von dieſer Zeit/
Jhr herber Baurenſtand/ und Arbeitſeligkeit
Sich auch veraͤndern wird. Die albre Schafe-
treiber

Verſamlen ſich im Dorf’/ und ihre ſchlechte
Weiber:

Erwegen dieſe Sach’/ und wiſſen aber nicht
Wer denn das Wort ſoll thun/ und bringen
den Bericht!

Sie werden endlich eins/ ſie gehen hin zur Fry-
nen/

Des Vatters Bruders Weib/ die kluͤgeſt’ unter
ihnen

Die nimmt das Werk auf ſich. Als ſie nun
ſtehn vor ihr/

Bringt ſie der Freundſchafft Bitt’ in ſolcher
Rede fuͤr:

Ob ihr ſchon kommen ſeit von uns zu hohen Din-
gen/

So hoͤret gleich wol zu was ich euch vor-wil-
bringen;

Jhr
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[152/0212] Die erhoͤhete Des Vatters Heldenmuth/ der Mutter Froͤm- migkeit/ Blikkt herrlich von ihm aus in ſeiner jungen Zeit. Das fluͤchtige Geruͤcht kan dieſes nicht verſchwei- gen/ Es eylet in die Welt/ diß Weſen anzuzeigen/ Es wundert jederman daß ſolche Herzo- ginn/ Zuvor geweſen ſey/ ein’ arme Schaͤferinn. Jhr arme Freunde/ die noch auf dem Felde leben/ Und wegen dieſes Gluͤkks in hoͤchſten Freuden ſchweben/ Die halten vor gewiß/ daß nun von dieſer Zeit/ Jhr herber Baurenſtand/ und Arbeitſeligkeit Sich auch veraͤndern wird. Die albre Schafe- treiber Verſamlen ſich im Dorf’/ und ihre ſchlechte Weiber: Erwegen dieſe Sach’/ und wiſſen aber nicht Wer denn das Wort ſoll thun/ und bringen den Bericht! Sie werden endlich eins/ ſie gehen hin zur Fry- nen/ Des Vatters Bruders Weib/ die kluͤgeſt’ unter ihnen Die nimmt das Werk auf ſich. Als ſie nun ſtehn vor ihr/ Bringt ſie der Freundſchafft Bitt’ in ſolcher Rede fuͤr: Ob ihr ſchon kommen ſeit von uns zu hohen Din- gen/ So hoͤret gleich wol zu was ich euch vor-wil- bringen; Jhr

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666/212>, abgerufen am 21.11.2024.