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Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.

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Die verführerische
Ey/ sprach sie/ trautstes Hertz last nur das Fischen
bleiben/

Jhr könnt mit grösserm Lob' euch eure Zeit ver-
treiben/

Fangt Völker/ Städt und Land als euch mein
Herr/ geziehmt/

Denn jenes bringet Schimpf/ und dieses macht
berühmt.

Jn dem die Beide nun so mit einander spielten/
Und sonst auf anders nichts als schnöde Wollust
ziehlten/

(15) Kehrt sich das Glükkrad üm/ wie es pflegt
in gemein/

Es reist zu Rom ein Zwist und große Zwie-
tracht ein.

Sein liebes Ehgemahl wird aus der Stadt ver-
trieben/

Sein Bruder Lucius muß auch die flucht belieben;
Es wütet (16) Labien mit großer Krieges-
Macht/

Daß fast gantz Asten in seine Macht gebracht.
Der Fürst ermuntert sich als wie aus einem
Traume/

Und zeumet seine Lust mit einem bessern Zaume/
Greifft seine Waffen an/ verlest die Königinn/
Das geile Zärtelweib/ verändert seinen Sinn;
Begiebt sich auf den Weg mit hundert Krieges-
schiffen/

Und hat mit großem Ernst die Sachen ange-
griffen.

Jn des stirbt (17) Fulvia/ es wird das Röm-
sche Reich/

Jn Fried und Ruh gesetzt/ vermittelst dieser
Leich.

Er
Die verfuͤhreriſche
Ey/ ſprach ſie/ trautſtes Hertz laſt nur das Fiſchen
bleiben/

Jhr koͤnnt mit groͤſſerm Lob’ euch eure Zeit ver-
treiben/

Fangt Voͤlker/ Staͤdt und Land als euch mein
Herꝛ/ geziehmt/

Denn jenes bringet Schimpf/ und dieſes macht
beruͤhmt.

Jn dem die Beide nun ſo mit einander ſpielten/
Und ſonſt auf anders nichts als ſchnoͤde Wolluſt
ziehlten/

(15) Kehrt ſich das Gluͤkkrad uͤm/ wie es pflegt
in gemein/

Es reiſt zu Rom ein Zwiſt und große Zwie-
tracht ein.

Sein liebes Ehgemahl wird aus der Stadt ver-
trieben/

Sein Bruder Lucius muß auch die flucht belieben;
Es wuͤtet (16) Labien mit großer Krieges-
Macht/

Daß faſt gantz Aſten in ſeine Macht gebracht.
Der Fuͤrſt ermuntert ſich als wie aus einem
Traume/

Und zeumet ſeine Luſt mit einem beſſern Zaume/
Greifft ſeine Waffen an/ verleſt die Koͤniginn/
Das geile Zaͤrtelweib/ veraͤndert ſeinen Sinn;
Begiebt ſich auf den Weg mit hundert Krieges-
ſchiffen/

Und hat mit großem Ernſt die Sachen ange-
griffen.

Jn des ſtirbt (17) Fulvia/ es wird das Roͤm-
ſche Reich/

Jn Fried und Ruh geſetzt/ vermittelſt dieſer
Leich.

Er
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[192/0258] Die verfuͤhreriſche Ey/ ſprach ſie/ trautſtes Hertz laſt nur das Fiſchen bleiben/ Jhr koͤnnt mit groͤſſerm Lob’ euch eure Zeit ver- treiben/ Fangt Voͤlker/ Staͤdt und Land als euch mein Herꝛ/ geziehmt/ Denn jenes bringet Schimpf/ und dieſes macht beruͤhmt. Jn dem die Beide nun ſo mit einander ſpielten/ Und ſonſt auf anders nichts als ſchnoͤde Wolluſt ziehlten/ ⁽¹⁵⁾ Kehrt ſich das Gluͤkkrad uͤm/ wie es pflegt in gemein/ Es reiſt zu Rom ein Zwiſt und große Zwie- tracht ein. Sein liebes Ehgemahl wird aus der Stadt ver- trieben/ Sein Bruder Lucius muß auch die flucht belieben; Es wuͤtet ⁽¹⁶⁾ Labien mit großer Krieges- Macht/ Daß faſt gantz Aſten in ſeine Macht gebracht. Der Fuͤrſt ermuntert ſich als wie aus einem Traume/ Und zeumet ſeine Luſt mit einem beſſern Zaume/ Greifft ſeine Waffen an/ verleſt die Koͤniginn/ Das geile Zaͤrtelweib/ veraͤndert ſeinen Sinn; Begiebt ſich auf den Weg mit hundert Krieges- ſchiffen/ Und hat mit großem Ernſt die Sachen ange- griffen. Jn des ſtirbt ⁽¹⁷⁾ Fulvia/ es wird das Roͤm- ſche Reich/ Jn Fried und Ruh geſetzt/ vermittelſt dieſer Leich. Er

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666/258>, abgerufen am 22.11.2024.