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Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.

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Der Lieb-erfreute
gewünschete Venus-Früchte/ ehe er bevor
mit seiner geliebten Schäfferinnen der Cy-
prischen Göttinnen ihr gebührendes und
mit den bewusten Gebräuchen gewöhnliches
Opffer dargereicht/ sich unterstehen darff
zu samlen/ haben wir fast unsere unerlesch-
liche mit Liebesfeuer flammende Hertzen de-
sto eher stillen/ und der die Gluht zu dempffen/
noch heute der Hertzregierenden Venus Jh-
ren gebührenden Dienst und Opffer/ weil
wir gleichsamb den Himmel selbst/ und alle
andere Creaturen/ so unser Augen nur an-
blikken/ sich itzund mit uns zu freuen/ und ge-
dachtem Opffer beyzuwohnen/ sich gleich-
sam zu sehnen/ ansehen lassen/ und gäntzlichen
zu überliefern/ vorgenommen.

Als gelanget an E. Wol Edl. Gunst/ in
Betrachtung unserer Edelen Schäffer-Ge-
wohnheit/ mein freund willige Bitte/ E.
WolEdl. Günstig: als unsere allerseits viel-
werthe Mitbrüder und Schwestern/ die
wir bey solchen unsern Opffern gesampt und
und sonders gerne sehen/ umb selbigens mit
ihrer Hoch Adelichen Musikalischen Gesel-
schafft zu zieren/ in hertzlichem Verlangen
wollen gebeten haben/ wollen sich unbe-
schwert zu solchem wol-löblichen Vorneh-
men großgünstig einstellen/ mit Verpflich-

tung

Der Lieb-erfreute
gewuͤnſchete Venus-Fruͤchte/ ehe er bevor
mit ſeiner geliebten Schaͤfferinnen der Cy-
priſchen Goͤttinnen ihr gebuͤhrendes und
mit den bewuſten Gebraͤuchen gewoͤhnliches
Opffer dargereicht/ ſich unterſtehen darff
zu ſamlen/ haben wir faſt unſere unerleſch-
liche mit Liebesfeuer flammende Hertzen de-
ſto eher ſtillen/ uñ der die Gluht zu dempffen/
noch heute der Hertzregierenden Venus Jh-
ren gebuͤhrenden Dienſt und Opffer/ weil
wir gleichſamb den Himmel ſelbſt/ und alle
andere Creaturen/ ſo unſer Augen nur an-
blikken/ ſich itzund mit uns zu freuen/ und ge-
dachtem Opffer beyzuwohnen/ ſich gleich-
ſam zu ſehnen/ anſehen laſſen/ und gaͤntzlichen
zu uͤberliefern/ vorgenommen.

Als gelanget an E. Wol Edl. Gunſt/ in
Betrachtung unſerer Edelen Schaͤffer-Ge-
wohnheit/ mein freund willige Bitte/ E.
WolEdl. Guͤnſtig: als unſere allerſeits viel-
werthe Mitbruͤder und Schweſtern/ die
wir bey ſolchen unſern Opffern geſampt und
und ſonders gerne ſehen/ umb ſelbigens mit
ihrer Hoch Adelichen Muſikaliſchen Geſel-
ſchafft zu zieren/ in hertzlichem Verlangen
wollen gebeten haben/ wollen ſich unbe-
ſchwert zu ſolchem wol-loͤblichen Vorneh-
men großguͤnſtig einſtellen/ mit Verpflich-

tung
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[306/0384] Der Lieb-erfreute gewuͤnſchete Venus-Fruͤchte/ ehe er bevor mit ſeiner geliebten Schaͤfferinnen der Cy- priſchen Goͤttinnen ihr gebuͤhrendes und mit den bewuſten Gebraͤuchen gewoͤhnliches Opffer dargereicht/ ſich unterſtehen darff zu ſamlen/ haben wir faſt unſere unerleſch- liche mit Liebesfeuer flammende Hertzen de- ſto eher ſtillen/ uñ der die Gluht zu dempffen/ noch heute der Hertzregierenden Venus Jh- ren gebuͤhrenden Dienſt und Opffer/ weil wir gleichſamb den Himmel ſelbſt/ und alle andere Creaturen/ ſo unſer Augen nur an- blikken/ ſich itzund mit uns zu freuen/ und ge- dachtem Opffer beyzuwohnen/ ſich gleich- ſam zu ſehnen/ anſehen laſſen/ und gaͤntzlichen zu uͤberliefern/ vorgenommen. Als gelanget an E. Wol Edl. Gunſt/ in Betrachtung unſerer Edelen Schaͤffer-Ge- wohnheit/ mein freund willige Bitte/ E. WolEdl. Guͤnſtig: als unſere allerſeits viel- werthe Mitbruͤder und Schweſtern/ die wir bey ſolchen unſern Opffern geſampt und und ſonders gerne ſehen/ umb ſelbigens mit ihrer Hoch Adelichen Muſikaliſchen Geſel- ſchafft zu zieren/ in hertzlichem Verlangen wollen gebeten haben/ wollen ſich unbe- ſchwert zu ſolchem wol-loͤblichen Vorneh- men großguͤnſtig einſtellen/ mit Verpflich- tung

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666/384>, abgerufen am 28.11.2024.