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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Poetisch- und Musikalisches Lust-

Nach dem Sprichwort:

Frey in deiner Frühlingszeit/
Jung gefreyt hat nie gereut.
Erster Satz.
1.
DEr ist Selig welcher bald auf Heyraht dänket/
Und auf dessen süsses Thun die Sinnen lenket/
Selig der ihm vorgenommen/
Bey noch frischer Zeit/
Jn den süssen Stand zu kommen/
Aller Liebligkeit.
2.
Er kan da in stoltzer Ruh die Sinnen weiden/
Und sein Leid verzukkeren mit süssen Freuden/
Er kan sich mit Lust erwarmen/
Achtet keine Pein/
Schleust sich in der Liebsten Armen/
Und schläfft sicher ein.
3.
Wenn die Weiderwertigkeit auf ihn wil stürmen/
Steht sein treuer Mitgenoß/ und hilfft beschirmen/
Sie kan durch ein freundlichs Lachen/
Sein betrübtes Hertz
Und sein' Arbeit süsse machen/
Durch verliebten Schertz.
4.
Lieb und Leid kan Er allzeit mit ihr vertheilen.
Denn die Last liegt halb so schwer auf zweyen Seulen/
Männlich hilffet Sie ihm tragen/
Alles Eheleid/
Sie ist in den Freudentagen/
Sein' Ergetzligkeit.
Trip-
Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt-

Nach dem Sprichwoꝛt:

Frey in deiner Fruͤhlingszeit/
Jung gefreyt hat nie gereut.
Erſter Satz.
1.
DEr iſt Selig welcher bald auf Heyraht daͤnket/
Und auf deſſen ſuͤſſes Thun die Sinnen lenket/
Selig der ihm vorgenommen/
Bey noch friſcher Zeit/
Jn den ſuͤſſen Stand zu kommen/
Aller Liebligkeit.
2.
Er kan da in ſtoltzer Ruh die Sinnen weiden/
Und ſein Leid verzukkeren mit ſuͤſſen Freuden/
Er kan ſich mit Luſt erwarmen/
Achtet keine Pein/
Schleuſt ſich in der Liebſten Armen/
Und ſchlaͤfft ſicher ein.
3.
Wenn die Weiderwertigkeit auf ihn wil ſtuͤrmen/
Steht ſein treuer Mitgenoß/ und hilfft beſchirmen/
Sie kan durch ein freundlichs Lachen/
Sein betruͤbtes Hertz
Und ſein’ Arbeit ſuͤſſe machen/
Durch verliebten Schertz.
4.
Lieb und Leid kan Er allzeit mit ihr vertheilen.
Denn die Laſt liegt halb ſo ſchwer auf zweyen Seulen/
Maͤnnlich hilffet Sie ihm tragen/
Alles Eheleid/
Sie iſt in den Freudentagen/
Sein’ Ergetzligkeit.
Trip-
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[92/0118] Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt- Nach dem Sprichwoꝛt: Frey in deiner Fruͤhlingszeit/ Jung gefreyt hat nie gereut. Erſter Satz. 1. DEr iſt Selig welcher bald auf Heyraht daͤnket/ Und auf deſſen ſuͤſſes Thun die Sinnen lenket/ Selig der ihm vorgenommen/ Bey noch friſcher Zeit/ Jn den ſuͤſſen Stand zu kommen/ Aller Liebligkeit. 2. Er kan da in ſtoltzer Ruh die Sinnen weiden/ Und ſein Leid verzukkeren mit ſuͤſſen Freuden/ Er kan ſich mit Luſt erwarmen/ Achtet keine Pein/ Schleuſt ſich in der Liebſten Armen/ Und ſchlaͤfft ſicher ein. 3. Wenn die Weiderwertigkeit auf ihn wil ſtuͤrmen/ Steht ſein treuer Mitgenoß/ und hilfft beſchirmen/ Sie kan durch ein freundlichs Lachen/ Sein betruͤbtes Hertz Und ſein’ Arbeit ſuͤſſe machen/ Durch verliebten Schertz. 4. Lieb und Leid kan Er allzeit mit ihr vertheilen. Denn die Laſt liegt halb ſo ſchwer auf zweyen Seulen/ Maͤnnlich hilffet Sie ihm tragen/ Alles Eheleid/ Sie iſt in den Freudentagen/ Sein’ Ergetzligkeit. Trip-

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/118>, abgerufen am 21.11.2024.