Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.wäldchens dritte Abtheilung. Dein Kreutz trag mit Geduld/ es wird dir endlich nützen/ Offt muß ein herber Safft den kranken Minschen schützen. Delicta Juventutis meae', & ignoranti- as meas ne memineris. &c. Psal. 25. DU grosser Gnadengott gedänk doch nicht der Sünden Die ich hab' armer Mensch/ von meiner Jugend an Des Rechten unbewust offt wider dich gethan; Dekk sie mit Gnaden zu und laß dich gütig finden. Jch werde quit und loß von aller Sündenschuld/ Wenn du mein Gott nur dänkkst an deine Vaterhuld. Dominus abscondit me in tabernacu- lo suo in die malorum; &c. Psalm. 27. Ob schon das Unglükk tobt/ und grimmtg auf mich wütet/ So acht' ich es doch nicht/ ich| bleibe doch behütet/ Dieweil mein höchster Gott in dieser bösen Welt Mich in ein Zeit verstekkt/ und mich gantz sicher führet Auf einen hohen Felß/ da mich kein Leiden rühret/ Drüm geb. ich So viel drauf/ weit Gott sebst Fels und Zelt. Ubi abundavit delictum, ibi supera- bundavit, gratia Dei. Epist. ad Rom. cap. 5. An die Sünde. DU wilst gleich oder nicht du must doch unten liegen/ Du Feindinn Gottes du mit deinem gantzen Heer'/ Ach bilde dir nicht ein daß du wilst etwa siegen/ Und wenn auch deine Macht noch zehnmal stär- ker wer'/ Es ist doch nur ümsonst mit Gottes Gnade kriegen Die mit im Streiten ist/ die tausendmal noch mehr/ Und
waͤldchens dritte Abtheilung. Dein Kreutz trag mit Geduld/ es wird dir endlich nuͤtzen/ Offt muß ein herber Safft den kranken Minſchen ſchuͤtzen. Delicta Juventutis meæ’, & ignoranti- as meas ne memineris. &c. Pſal. 25. DU groſſer Gnadengott gedaͤnk doch nicht der Suͤnden Die ich hab’ armer Menſch/ von meiner Jugend an Des Rechten unbewuſt offt wider dich gethan; Dekk ſie mit Gnaden zu und laß dich guͤtig finden. Jch werde quit und loß von aller Suͤndenſchuld/ Wenn du mein Gott nur daͤnkkſt an deine Vaterhuld. Dominus abſcondit me in tabernacu- lo ſuò in die malorum; &c. Pſalm. 27. Ob ſchon das Ungluͤkk tobt/ und grim̃tg auf mich wuͤtet/ So acht’ ich es doch nicht/ ich| bleibe doch behuͤtet/ Dieweil mein hoͤchſter Gott in dieſer boͤſen Welt Mich in ein Zeit verſtekkt/ und mich gantz ſicher fuͤhret Auf einen hohen Felß/ da mich kein Leiden ruͤhret/ Druͤm geb. ich So viel drauf/ weit Gott ſebſt Fels und Zelt. Ubi abundavit delictum, ibi ſupera- bundavit, gratia Dei. Epiſt. ad Rom. cap. 5. An die Suͤnde. DU wilſt gleich oder nicht du muſt doch unten liegen/ Du Feindiñ Gottes du mit deinem gantzen Heer’/ Ach bilde dir nicht ein daß du wilſt etwa ſiegen/ Und wenn auch deine Macht noch zehnmal ſtaͤr- ker wer’/ Es iſt doch nur uͤmſonſt mit Gottes Gnade kriegen Die mit im Streiten iſt/ die tauſendmal noch mehr/ Und
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waͤldchens dritte Abtheilung.
Dein Kreutz trag mit Geduld/ es wird dir endlich nuͤtzen/
Offt muß ein herber Safft den kranken Minſchen ſchuͤtzen.
Delicta Juventutis meæ’, & ignoranti-
as meas ne memineris. &c. Pſal. 25.
DU groſſer Gnadengott gedaͤnk doch nicht der Suͤnden
Die ich hab’ armer Menſch/ von meiner Jugend
an
Des Rechten unbewuſt offt wider dich gethan;
Dekk ſie mit Gnaden zu und laß dich guͤtig finden.
Jch werde quit und loß von aller Suͤndenſchuld/
Wenn du mein Gott nur daͤnkkſt an deine Vaterhuld.
Dominus abſcondit me in tabernacu-
lo ſuò in die malorum; &c. Pſalm. 27.
Ob ſchon das Ungluͤkk tobt/ und grim̃tg auf mich wuͤtet/
So acht’ ich es doch nicht/ ich| bleibe doch behuͤtet/
Dieweil mein hoͤchſter Gott in dieſer boͤſen Welt
Mich in ein Zeit verſtekkt/ und mich gantz ſicher fuͤhret
Auf einen hohen Felß/ da mich kein Leiden ruͤhret/
Druͤm geb. ich So viel drauf/ weit Gott ſebſt Fels und
Zelt.
Ubi abundavit delictum, ibi ſupera-
bundavit, gratia Dei. Epiſt. ad Rom. cap. 5.
An die Suͤnde.
DU wilſt gleich oder nicht du muſt doch unten liegen/
Du Feindiñ Gottes du mit deinem gantzen Heer’/
Ach bilde dir nicht ein daß du wilſt etwa ſiegen/
Und wenn auch deine Macht noch zehnmal ſtaͤr-
ker wer’/
Es iſt doch nur uͤmſonſt mit Gottes Gnade kriegen
Die mit im Streiten iſt/ die tauſendmal noch mehr/
Und
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