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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Poetisch und Musikalisches Lust-
EJn Unglükk streite nur wie es auch immer kan/
Ein tapfferes Gemüht ist doch sein Obermann.
Sta come torre ferma, ehe non crolla
Gia mai lacima, per soffiare de venti.
Dant. Florent.

STeh als ein fester Thurm der nie sein Heupt bewegt/
Wie sehr sich üm ihn her der Winde Sturm erregt.
Conscia mens Recti famae mendacia ridet.
WEr hier in dieser Welt es nur also kan machen
Daß sein Gewissen rein und unbeflekket bleibt/
Der kan/ was Der und Der für Lügenrede treibt/
Als dessen unbewust mit frohem Munde lachen.
Obsequium amicos veritas odium
parit.
HEut hält man den sehr wehrt der mit verfälschtem
Munde/
Frey aufzuschneiden weiß/ wer aber Warheit liebt/
Und gehet gleich hindurch wird offtmals hochbetrübt
Man hasst und neidet ihn: Man wil ihn iede Stunde/
Begraben eh er stirbt/ ja auch mit Haut und Haar.
Doch diesem sey also/ Es bleibt doch endlich war:
Die Warheit schwimmt empor/ die Lügen
geht zu grunde.
Si fuerit Fudex Oblongis auribus Heros
Pan vincit stultus, Doctus Apollo tacet.
G. N.

WEnn Midas Richter wird/ und sol ein Urtheil füh-
ren/
So siegt der närrsche Pann/ Apollo muß verliehren.
Per-
Poetiſch und Muſikaliſches Luſt-
EJn Ungluͤkk ſtreite nur wie es auch immer kan/
Ein tapfferes Gemuͤht iſt doch ſein Obermann.
Sta come torre ferma, ehe non crolla
Gia mai lacima, per ſoffiare de venti.
Dant. Florent.

STeh als ein feſter Thurm der nie ſein Heupt bewegt/
Wie ſehr ſich uͤm ihn her der Winde Sturm erregt.
Conſcia mens Recti famæ mendacia ridet.
WEr hier in dieſer Welt es nur alſo kan machen
Daß ſein Gewiſſen rein und unbeflekket bleibt/
Der kan/ was Der und Der fuͤr Luͤgenrede treibt/
Als deſſen unbewuſt mit frohem Munde lachen.
Obſequium amicos veritas odium
parit.
HEut haͤlt man den ſehr wehrt der mit verfaͤlſchtem
Munde/
Frey aufzuſchneiden weiß/ wer aber Warheit liebt/
Und gehet gleich hindurch wird offtmals hochbetruͤbt
Man haſſt und neidet ihn: Man wil ihn iede Stunde/
Begraben eh er ſtirbt/ ja auch mit Haut und Haar.
Doch dieſem ſey alſo/ Es bleibt doch endlich war:
Die Warheit ſchwimmt empor/ die Luͤgen
geht zu grunde.
Si fuerit Fudex Oblongis auribus Heros
Pan vincit ſtultus, Doctus Apollo tacet.
G. N.

WEnn Midas Richter wird/ und ſol ein Urtheil fuͤh-
ren/
So ſiegt der naͤrrſche Pann/ Apollo muß verliehren.
Per-
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[112[222]/0248] Poetiſch und Muſikaliſches Luſt- EJn Ungluͤkk ſtreite nur wie es auch immer kan/ Ein tapfferes Gemuͤht iſt doch ſein Obermann. Sta come torre ferma, ehe non crolla Gia mai lacima, per ſoffiare de venti. Dant. Florent. STeh als ein feſter Thurm der nie ſein Heupt bewegt/ Wie ſehr ſich uͤm ihn her der Winde Sturm erregt. Conſcia mens Recti famæ mendacia ridet. WEr hier in dieſer Welt es nur alſo kan machen Daß ſein Gewiſſen rein und unbeflekket bleibt/ Der kan/ was Der und Der fuͤr Luͤgenrede treibt/ Als deſſen unbewuſt mit frohem Munde lachen. Obſequium amicos veritas odium parit. HEut haͤlt man den ſehr wehrt der mit verfaͤlſchtem Munde/ Frey aufzuſchneiden weiß/ wer aber Warheit liebt/ Und gehet gleich hindurch wird offtmals hochbetruͤbt Man haſſt und neidet ihn: Man wil ihn iede Stunde/ Begraben eh er ſtirbt/ ja auch mit Haut und Haar. Doch dieſem ſey alſo/ Es bleibt doch endlich war: Die Warheit ſchwimmt empor/ die Luͤgen geht zu grunde. Si fuerit Fudex Oblongis auribus Heros Pan vincit ſtultus, Doctus Apollo tacet. G. N. WEnn Midas Richter wird/ und ſol ein Urtheil fuͤh- ren/ So ſiegt der naͤrrſche Pann/ Apollo muß verliehren. Per-

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 112[222]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/248>, abgerufen am 21.11.2024.