Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.wäldchens erste Abtheilung. 8. Wirstu denn nichtMein Tugendlicht/ Mein treues Hertze merken/ Und mich fortan Betrübten Mann Mit Gegenliebe stärken/ So wird die heisse Liebesgluht Mich innerlich verzehren/ Und meiner Thränen milde Fluht/ Mir meinen Tod gebähren/ Ein finstrer Wald voll Klipp- und Stein/ Wird meine wüste Wohnung seyn. 9. Wann dann der TodUnd meine Noht Mich hingerichtet haben/ So wird man sehn Geschrieben stehn/ Da/ wo ich bin begraben: Hier liegt an dieser öden Still' Ein Schäfer ädler Sinnen/ Den seine liebste Karitill/ Nicht wolte liebgewinnen. Sein heimlichs Leid hat ihn gestürtzt/ Und ihm das Leben abgekürtzt. Lob-
waͤldchens erſte Abtheilung. 8. Wirſtu denn nichtMein Tugendlicht/ Mein treues Hertze merken/ Und mich fortan Betruͤbten Mann Mit Gegenliebe ſtaͤrken/ So wird die heiſſe Liebesgluht Mich innerlich verzehren/ Und meiner Thraͤnen milde Fluht/ Mir meinen Tod gebaͤhren/ Ein finſtrer Wald voll Klipp- und Stein/ Wird meine wuͤſte Wohnung ſeyn. 9. Wann dann der TodUnd meine Noht Mich hingerichtet haben/ So wird man ſehn Geſchrieben ſtehn/ Da/ wo ich bin begraben: Hier liegt an dieſer oͤden Still’ Ein Schaͤfer aͤdler Sinnen/ Den ſeine liebſte Karitill/ Nicht wolte liebgewinnen. Sein heimlichs Leid hat ihn geſtuͤrtzt/ Und ihm das Leben abgekuͤrtzt. Lob-
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waͤldchens erſte Abtheilung.
8.
Wirſtu denn nicht
Mein Tugendlicht/
Mein treues Hertze merken/
Und mich fortan
Betruͤbten Mann
Mit Gegenliebe ſtaͤrken/
So wird die heiſſe Liebesgluht
Mich innerlich verzehren/
Und meiner Thraͤnen milde Fluht/
Mir meinen Tod gebaͤhren/
Ein finſtrer Wald voll Klipp- und Stein/
Wird meine wuͤſte Wohnung ſeyn.
9.
Wann dann der Tod
Und meine Noht
Mich hingerichtet haben/
So wird man ſehn
Geſchrieben ſtehn/
Da/ wo ich bin begraben:
Hier liegt an dieſer oͤden Still’
Ein Schaͤfer aͤdler Sinnen/
Den ſeine liebſte Karitill/
Nicht wolte liebgewinnen.
Sein heimlichs Leid hat ihn geſtuͤrtzt/
Und ihm das Leben abgekuͤrtzt.
Lob-
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