Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 2. Berlin u. a., 1775."hafte Juden und Heiden nicht geradezu verdam- "men.' Er Suursnutenius aber, wolle, weils gar zu arg seyn würde, der Christlichen Liebe gemäß, glau- ben, der Schulmeister könne auch hierinn wohl falsch gehört haben. Die Gesellschaft gieng auseinander. Aber diese Um bey der nähern Untersuchung dieser wichtigen Bey
”hafte Juden und Heiden nicht geradezu verdam- ”men.‛ Er Suurſnutenius aber, wolle, weils gar zu arg ſeyn wuͤrde, der Chriſtlichen Liebe gemaͤß, glau- ben, der Schulmeiſter koͤnne auch hierinn wohl falſch gehoͤrt haben. Die Geſellſchaft gieng auseinander. Aber dieſe Um bey der naͤhern Unterſuchung dieſer wichtigen Bey
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”hafte Juden und Heiden nicht geradezu verdam-
”men.‛ Er Suurſnutenius aber, wolle, weils gar
zu arg ſeyn wuͤrde, der Chriſtlichen Liebe gemaͤß, glau-
ben, der Schulmeiſter koͤnne auch hierinn wohl falſch
gehoͤrt haben.
Die Geſellſchaft gieng auseinander. Aber dieſe
Nachricht wurde, wie gewoͤhnlich, den folgenden
Sonntag von Ehrn Pypſnoͤvenius dem Kirchen-
probſte D. Puddewuſtius, wieder erzaͤhlt. D. Pud-
dewuſtius ſchuͤttelte ziemlich den Kopf, fragte noch-
mals nach den Umſtaͤnden, und ſchuͤttelte wieder. Er
ſtieß manches Hum und Hem aus, legte zwey oder
dreymal den linken Zeigefinger an die Naſe, und,
nach reifer Ueberlegung, entſchloß er ſich, bey dem
Archidiakonus Ehrn Mackligius naͤhere Anfrage zu
thun.
Um bey der naͤhern Unterſuchung dieſer wichtigen
Angelegenheit deſtoweniger Aufſehen zu machen, be-
ſuchte der Probſt und der Diakon den Archidiakon
den Montag nach Tiſche, als ob es nur von unge-
faͤhr im Vorbeygehen geſchehe. Sie fanden ihn im
Garten, im Kamiſole, eine alte Nachtmuͤtze auf dem
Kopfe, und eine Schuͤrze vorgebunden, die Spa-
te in der Hand, beſchaͤfftigt, den vorher auf ein
Salatfeld ausgebreiteten Duͤnger, unterzugraben.
Bey
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