Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776.A. Was redst du da? Was für romanhaftes Ge- S. Aber lieber Papa! -- Aber wirklich -- Sie V. So! der Herr Sohn meint, ich brauchte nicht S. Bester liebster Vater! Es ist die schönste Seele V. Bester liebster Herr Sohn, wem sie angehört, S. Sie ist die Tochter eines würdigen Mannes, sie
A. Was redſt du da? Was fuͤr romanhaftes Ge- S. Aber lieber Papa! — Aber wirklich — Sie V. So! der Herr Sohn meint, ich brauchte nicht S. Beſter liebſter Vater! Es iſt die ſchoͤnſte Seele V. Beſter liebſter Herr Sohn, wem ſie angehoͤrt, S. Sie iſt die Tochter eines wuͤrdigen Mannes, ſie
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A. Was redſt du da? Was fuͤr romanhaftes Ge-
ſchwaͤtz? Eine Goͤttin die in einer Huͤtte lebt? Ey
nun ja, die wird freylich auch wohl kein Geld ha-
ben, denn das braucht man weder im Himmel noch
im goldnen Zeitalter. — Aber ſage mir nur, iſts
moͤglich daß du mir ſolche Streiche machſt? Gleich
ſag’ heraus; wer iſt das Menſch?
S. Aber lieber Papa! — Aber wirklich — Sie
ſprechen in Ausdruͤcken — von dem edelſten ſuͤßeſten
Maͤdchen — Es iſt doch auch nicht ein bischen —
Sie machen mich warhaftig ganz verwirrt.
V. So! der Herr Sohn meint, ich brauchte nicht
Reſpekt genug! Gar fein! Wer iſt denn alſo deine
Goͤttinn? Wem gehoͤrt ſie an?
S. Beſter liebſter Vater! Es iſt die ſchoͤnſte Seele
in dem ſchoͤnſten Koͤrver, ſanft, gut, gefaͤllig —
V. Beſter liebſter Herr Sohn, wem ſie angehoͤrt,
wer ihre Eltern ſind, moͤchte ich wiſſen.
S. Sie iſt die Tochter eines wuͤrdigen Mannes,
eines redlichen Predigers, eines ungluͤcklichen Man-
nes, der von den Feinden vertrieben worden. Sie
hat unſchuldig viele Verfolgungen ausſtehen muͤſ-
ſen, die Vorſicht hat ſie mir nach langer Abweſen-
heit wieder zugefuͤhrt. Jch habe ſie nun, ich liebe
ſie
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