Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776.zu schreiben. Domine Dwanghuysen war nicht der geringste unter den rechtsinnigen Verdammern der Heiden; also ist leicht zu begreifen, daß Meester Puistma's Klage, ihn in nicht geringe Bewegung möge gesetzt haben. Er gieng auch unverzüglich zum Kaufmanne, und fuhr Dache B 5
zu ſchreiben. Domine Dwanghuyſen war nicht der geringſte unter den rechtſinnigen Verdammern der Heiden; alſo iſt leicht zu begreifen, daß Meeſter Puiſtma’s Klage, ihn in nicht geringe Bewegung moͤge geſetzt haben. Er gieng auch unverzuͤglich zum Kaufmanne, und fuhr Dache B 5
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zu ſchreiben. Domine Dwanghuyſen war nicht der
geringſte unter den rechtſinnigen Verdammern der
Heiden; alſo iſt leicht zu begreifen, daß Meeſter
Puiſtma’s Klage, ihn in nicht geringe Bewegung
moͤge geſetzt haben.
Er gieng auch unverzuͤglich zum Kaufmanne, und fuhr
den Sebaldus, in deſſen Gegenwart, heftig daruͤber
an, daß er der Jugend heidniſche Schriften in die Haͤn-
de gebe, um ihr darinn Beyſpiele der heiduiſchen ſuͤndli-
chen Tugend, zur Nachahmung vorzuſtellen. Er deci-
dirte, daß weder Xenophon noch Sokrates, noch
Antonin praͤdeſtinirt geweſen, daß ſie wegen ihrer ver-
meintlichen ſcheinbaren Tugenden kein Gegenſtand
der goͤttlichen Barmherzigkeit haͤtten ſeyn koͤnnen,
und alſo in dem hoͤlliſchen Schwefelpfuhle ewig bra-
ten muͤſten. Sebaldus unternahm unbedachtſamer
weiſe, die großen Maͤnner, wider dieſes hatte Ver-
dammungsurtheil zu vertheidigen, machte aber da-
durch das Uebel viel aͤrger, denn Dwanghuyſen
ward ſehr heftig ergrimmt, daß Sebaldus gegen
ihn, als gegen einen Seelenhirten, ohne Scheu ſol-
che ſeelenverderbliche Meinungen behaupten wolle,
und ſchrie, indem er aus dem Zimmer ſchritt, dem
Kaufmanne zu, daß er einen ſolchen heidniſchen Un-
chriſten nicht ferner einen Augenblick unter ſeinem
Dache
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