Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776.,Was bewegt diese Leute zu solcher Ungerechtig- ,Er würde gewiß zu finden seyn, erwiederte der "frey-
‚Was bewegt dieſe Leute zu ſolcher Ungerechtig- ‚Er wuͤrde gewiß zu finden ſeyn, erwiederte der „frey-
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‚Was bewegt dieſe Leute zu ſolcher Ungerechtig-
„keit?‛ rief er zuletzt aus, Warum ſind wir hier wie
‚Uebelthaͤter eingeſchloſſen? Was will man mit uns
„anfangen? Darf man in dieſem Lande der Freyheit
„den friedſamen Wanderer, unverſchuldet ins Ge-
„faͤngniß ſchleppen? Jſt hierwider kein Schutz bey
„der Obrigkeit zu finden.‛
‚Er wuͤrde gewiß zu finden ſeyn, erwiederte der
Kranke mit ſchwacher Stimme, ‚wenn ihr unſere
„Noth nur bekannt werden koͤnnte. Aber in den ſechs
„Wochen, die ich in dieſem abſcheulichen Loche zuge-
„bracht habe, merkte ich gnugſam, welche ſichere Maas-
„regeln unſere Peiniger nehmen, um dieſes unmoͤg-
„lich zu machen. Von auſſen hat dieſe Einrichtung
„das Anſehen, als ob der Zweck ſey, ganz armen Leu-
„ten, die von allen Huͤlfsmitteln entbloͤßet ſind, und
„freywillig nach Oſtindien gehen wollen, bis zur
„Abfahrt Nahrung und Equippirung zu geben, und
„ſich durch das Handgeld, welches die Oſtindiſche
„Compagnie giebt, und durch eine Verpfaͤndung des
„kuͤnftigen Soldos, wieder bezahlt zu machen. Es
„kann ſeyn, daß die Abſicht im Anfange ganz gut ge-
„weſen ſeyn mag, aber jetzt wird ſie, durch die Liſt
„hartherziger Boͤſewichter, oft zu einem Misbrauch,
„der der Menſchheit Schande macht. Wenige gehen
„frey-
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